Eine Sache noch: Dialog hatte die letzte Tranche des Aktienrückkaufprogramms bei 42 Euro gestartet und nach dessen Abschluss kein neues Programm mehr initiiert. Dennoch wurde sowohl bei den letzten beiden Quartalszahlen als auch in dem „Apple-Call“ Anfang Dezember klar gesagt, dass Aktienrückkäufe das Mittel der Wahl bleiben was Kapitalrückführung an die Aktionäre betrifft.
Jetzt steht der Kurs bei 26 Euro, was ein super Rückkauf-Kurs wäre wenn man den Leuten glaubt, die davon ausgehen, dass der Kursrutsch nur „an den asiatischen Gerüchten“, einer „unglücklichen Adhoc des Managements“ und einer „Fehleinschätzung des Kapitalmarktes“ liegt, da es ja wenig sinnvoll sei, wenn Apple die PMICs selber entwickelt.
Warum starte ich als Dialog-Management jetzt keine neue Tranche? Überschusskapital hoch, Kurs niedrig, Fehleinschätzung des Marktes aufgrund von „Gerüchten“, CEO hat sogar persönlich gekauft, tolles Jahr 2018 voraus, man könnte die geplagten Aktionäre beruhigen bzw. denen etwas Gutes tun, etc., etc. Gäbe viele Gründe dafür. Und was macht Dialog bisher? Nichts.
Für mich leider ein weiteres Indiz für das, was sich mE leider seit einem Monat herauskristallisiert: nämlich die reale Gefahr eines (teilweise) Design Outs. Wenn ich als Management dieses Risiko als real einschätzen würde, dann würde ich Rückkäufe auch hinten anstellen und mir die Liquidität aufheben für weitere Zukäufe, Abfindungen, um mir strategische Freiheiten zu behalten oder um ein attraktives Investment zu bleiben falls ich mich für eine mögliche Übernahme nach Apple-Ende aufhübschen muss. Was ich in einem solchen Falle aber nicht machen sollte, wären Rückkäufe bei 26 Euro wenn im Falle eines Design Outs weitere 30-40% Kursrückgang möglich sind (wie früher hier geschrieben, das wäre für mich nur ein temporärer Rückgang).
Als Gegenargument könnte man anführen: „gerade der letzte Monat hat doch gezeigt, dass man noch mehr diversifizieren muss“, aber dann frage ich mich, warum Dialog das nicht offen kommuniziert. Dann würde ich nicht die ARPs weiterhin so hoch hängen, sondern ehrlich sagen, dass zB die jüngsten Entwicklungen gezeigt haben, dass es im Interesse der Aktionäre wäre, diese Mittel für externes & organisches Wachstum einzusetzen und man deshalb die ARPs b.a.w. aussetzen wird.
Eure Meinung dazu?