> Analysen und Investitionen
Wenn schon alle Analysten euphorisch sind, kann doch keine neue Phantasie in den Markt kommen. Und wenn alle positiv gestimmten Investoren bereits investiert sind, wo sollen dann neue kurstreibende Gelder herkommen?
> Aktionärsstruktur
Der Bund und viele Altaktionäre haben die Aktien im Depot und bewegen sie nicht. Das ansich hat wenig Auswirkungen auf den Aktienkurs, macht diesen aber träge und phantasielos.
Die in Europa geradezu unverzichtbaren Dollarinvestoren bevorzugen zu Recht die Dollardirektanlage in T-Mobile. Warum das träge Dickschiff kaufen, wenn man währungsrisikofrei in das Rennboot investieren kann?
>Trendanlagen
Damals in Amsterdam haben die Oranjer lieber in Tulpenzwiebeln investiert als in realgewinnträchtige Unternehmungen. In den 90ern hat man lieber in überschuldete gewinnfreie Unternehmen investiert, als in füllhornausschüttende Kleinunternhemen der Oldeconomy. Letztere wurden von klugen Investoren einfach ganz aufgekauft oder haben sich selbst delisten lassen. Und heute kauft man lieber substanzlose Bitcoin-, Canabis-, Wasserstoff- und sonstige Tecphantasien als echte Cashins.
> Unternehmensimage
Eigentlich müsste Telekom als Tecunternehmen voll im Trend sein. Leider ist diese Wahrnehmung in der breiten Investorenschar noch nicht so angekommen. In mancherlei Hinsicht adaptiert der Vorstand gute wie schlechte Aspekte des Siliconvalleys. Aber obwohl man das bei T-Mobile geradezu perfekt umgesetzt und sogar verfeinert hat, will das beim Gesamtkonzern nicht so richtig gelingen.
Mein Tipp: Besondere Situationen bedürfen besonderer Maßnahmen!
>Die größte Bremse...
...sind m.E. die Emmissionshäuser für Zertifikate und Optionsscheine. Dankenswerterweise ermöglichen sie uns Normalverbrauchern einen vereinfachten Marktzugang auch zu Hebelprodukten. Aber letztlich wollen sie auch nur unser Bestes, unser Geld. Mit Verfallsprämien lässt sich prächtig Geld verdienen! Wenn man sich die Produktstruktur und Preisstellungen ansieht, dann wird schnell klar, dass die Stillhalter immer noch am meisten von einem bewegungslosen Telekomkurs provitieren. Und wegen der Aktionärsstruktur lässt sich der Telekomkurs wohl mit vergleichsweise geringem Aufwand auf dem aktuellen Niveau halten. Allerdings scheinen die Emittenten auch schon den unvermeidlichen Kursausbruch nach oben kommen zu sehen. Die Frage ist nur, wann er kommen wird? Die Produkte und Preisstellungen scheinen sich langsam auf eine veränderte Zukunftsbewertung einzustellen.
Der anstehende Hexensabbat am 19.3., die HV am 1.4. und die Quartalszahlen am 12.5. in Serie geben Hoffnung. Wenn das nicht zieht, wird definitiv auch nichts aus der Weihnachtsrallye!