Nirgends sind die Zahlen von Streetscooter veröffentlicht worden, aber die Leute hier im Forum geben richtige Zahlen an.
Aber alles ist nur stimmungstechnisch ausgedacht.
Und was soll die Post mit einer Fabrik, die bis 100 000 Autos bauen kann ?
Die Antwort des Forums kann ich schon vorwegnehmen : 1 Milliarde Schulden pro Jahr einfahren.
Sicher gibt es in China schon "große Nachfrage" nach dort unbekannten Kleintransportern.
Und das obwohl der größte Kunde dort keinen Vertragspartner hat, der wie die Post voll elektrisch aufgestellt sein wird.
Noch passt das Gebaren von Streetscooter genau zum Gebaren von AliBaba. Auch die benötigen Stückzahlen für China lassen sich nicht nach ein paar Tausenden ausmachen, sondern nach Hunderttausenden. Fest steht zumindest, dass die staatlichen Vorgaben mit mindestens 30% elektrisch zu liefern auch für AliBaba gelten. Bei der Größe von AliBaba eine echt heftige Größenordnung. Noch steht nicht fest, ob die Post selbst in die Lieferung der letzten Meile in China einsteigen will, oder ob AliBaba diese Lieferung selbst vornehmen will.
Machen wir doch mal etwas neues :
Versuchen wir mal auszurechnen wieviele Pakete in China pro Jahr geliefert werden. Bei 1,4 Milliarden Einwohnern wäre die Größenordnung von 1,0 Milliarden oder mehr denkbar, wenn nicht bekannt wäre, dass diejenigen, die es sich leisten können, weit häufiger als die Deutschen von diesen Lieferdiensten Gebrauch machen. Das hängt auch damit zusammen, dass es nicht die Kaufhäuser wie in Deutschland gibt, die man anstelle der Lieferdienste aufsuchen kann. Von Betreibern regionaler Kleinanbietern ganz zu schweigen. Der potentielle Kundenkreis steigt dabei ständig weiter an, da der Ausbau schneller (=aller!) Internetanbindungen in China schneller als der Ausbau der 5G Verbindungen in Deutschland voranschreitet. 10 Milliarden Pakete sind da eher realistisch. Der Spiegel rechnet in China mit 70 Paketen pro Person allerdings nur in den Großstädten :
www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/...ionen-a-1272662.html
Also muss man bei der Größe von China schon jetzt davon ausgehen, dass die Anzahl der jährlich versandten Pakete weit höher ist als die Summe in Deutschland. Rechnet man für China pro Work mit 300 Tagen und je 200 Paketen pro Fahrzeug (beides völlig unrealistisch), so sind das etwa 60 000 Pakete pro Auto und Jahr und die Summe von 100 000 Works wäre eine passende Größenordnung.
Und nur mal zum Überlegen :
Wer baut für (umgerechnet) 500 Mio. eine Automobilfabrik mit einer Kapazität von 100 000 Stück pro Jahr ohne entsprechende verbindliche Nachfrage zu haben. Bei derartig großen Planungen kann ich mir nicht vorstellen, dass es keine entsprechenden Vorverträge gibt. Der treibende Faktor für die Post ist darin gegeben, dass es keine entsprechende landesweite Post in China gibt, die die notwendige Infrastruktur/strukturellen Kenntnisse besitzt. Von den notwendigen Verteilungseinrichtungen ganz zu schweigen. Sicher, die Post hat die meisten benötigten Einrichtungen auch nicht, kann aber sehr schnell ohne vorheriges Ausloten große Verteilungszentren aufbauen, insbesondere wenn der Staat diese Einrichrtungen mit dem Ziel der elektrischen Lieferung fördert.
Der tatsächliche Eigenbedarf der Post liegt natürlich nicht bei 120 000 Stück pro Jahr, aber wächst ständig an. Die Umstellung weltweit bedarf einer deutlich größeren Fertigungskapazität als die beiden Fabriken in Deutschland, aber bei weitem nicht der Kapazität, die jetzt in China errichtet wird. Mehr als 40 000 Autos pro Jahr kann die Post in absehbarer Zeit selbst nicht anschaffen. Ohne wenigstens 30 000 Stück weiterer Nachfrage lohnt sich aber so eine große Fabrik nicht, der für mich entscheidende Faktor aber ist, dass der Ausbau schon jetzt sofort auf volle 100 000 geplant ist, und nicht erst in Schritten auf diese Summe erfolgen soll.
Sollte die Post jedoch selbst in die Lieferung der letzten Meile in China voll einsteigen, so sind schon jetzt natürlich 40 000 Stück zu wenig. Hier würde die Post schon selbst den größten Teil der Kapazität der geplanten Fabrik benötigen. Das aber geht nur, wenn die Post dazu schon längst die benötigten Vorverträge besitzt. (Aber auch hier ist eine Verschwiegenheit darüber von klarem Vorteil.)
Bei der Umstellung hier in Deutschland wird die Post schon bald bekannt geben wieviele Wagen sie in 2020 kaufen wird. Ich gehe davon aus, dass es wieder mindestsns 6000 sein werden. Bleibt es bei dieser Quote, so steigt die Gewinnmarge ständig weiter an, da die Preise auf eine Flotte abgestellt ist, die vollständig auf Benzin eingestellt ist. Das Umsatzwachstum aber gebietet es, dass alleine schon für Europa eine höhere Anzahl an Elektroautos angeschafft werden muss. Dazu bin ich gespannt wie die neuesten Zahlen von Zalando ausfallen werden, die ja in den beiden ersten Quartalen jeweils weiter über 20% europaweit gestiegen sind. Um mit diesem Wachstumstempo mitzuhalten, wird die Post ihre Umstellung auch vergrößern müssen. Die Luftflotte wurde ja gerade angepasst, und die nächste Investition dürfte in größere Elektromobilität in Europa vorzunehmen sein. Der geplante Anstieg der free-cash-flow Quote bis 2025 dürfte durch die Umstellung vorangetrieben werden.
Die Umstellung in Asien dürfte von der neuen Fabrik ausgehen.
Alles Gute
Der Chartlord