... in Sachen Bilanzbereinigung in den letzten Jahren zweifellos sehr viel getan, jedoch in einem relativ stabilen geopolitischen Umfeld mit guten Wachstumsraten. Ich denke, dass diese Potenziale in Zukunft so nicht mehr gegeben sein werden und die Kosten für die Umstrukturierungen sowie eine Erhöhung der Rücklagen für mögliche Ausfallrsiken die Substanz eher angreifen werden. Weiterhin war zuletzt leider ein Rückgang der CRR/CRD 4-Verschuldungsquote (Leverage Ratio) von 4,3% auf 4,2% (Sollwert: 4,5%) zu beobachten und auch die Liquiditätsreserven sind im Jahresverlauf um 13 Mrd. Euro gesunken. Meine Befürchtung ist und bleibt, dass das Schrumpfen der Bank auch weiterhin mehr kosten als einsparen wird und sich die Kennzahlen somit weiter verschlechtern könnten. Umstrukturierungen müssen in irgendeiner Form auch gegenfinanziert werden und ich erkenne nicht, wie das in diesem Umfeld und mit den mir bekannten Zahlen (und Erwartungen) aus dem operativen Geschäft heraus kurz- bis mittelfrisitg erfolgen soll. Wäre es statt einer sinnvollen KE wirklich besser, erneut eine schlechte Figur in den Stresstests zu riskieren und damit das ohnehin gestörte Vertrauen der Kunden/Anleger noch weiter zu gefährden?
Mir gehen die geplanten Kosteneinsparungen ja bekanntlich nicht weit genug, aber wenn der Schutz der Bilanz das Ausmaß der notwendigen Maßnahmen begrenzt, dann dürfte doch klar sein, dass sie nicht ausreichend dimensioniert sind, um das Schiff wieder in ruhiges Fahrwasser zu bringen. Nun ja, wir müssen ja nicht mehr allzu lange warten, um mehr über die ersten Ergebnisse zu erfahren ...