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... Geschichte zum 1. Mal, dass Unternehmen pleite gehen und Banken die Verluste abschreiben müssen? Das hat es schon immer gegeben und bei höheren Zinsen ist das in der Regel auch gar kein Problem für die Banken, denn höhere Zinsen sind genau die Risikopuffer, die gerade fehlen und dadurch die Pleiten nur verschieben.
Ich kann mich nicht erinnern, dass wegen irgendwelcher Unternehmenspleiten in der Vergangenheit massenhaft Banken in Schieflagen gerieten. Das ist schlichtweg "normal" und was wir jetzt haben ist "unnormal", aber kein Vorbote eines vermeintlichen Weltuntergangs oder Massensterbens von Unternehmen. Ist es nicht vielmehr so, dass die letzten Jahre eine höhere Kostendisziplin bei den Unternehmen hervorgerufen haben und dass gerade deswegen (zumindest in naher Zukunft) nur sehr wenige von Ihnen in die Pleite reiten werden?! Die Banken sitzen auf Unmengen von Liquidität, weil keiner (mehr) Kredite haben will. Die Banken zahlen für diese nicht abgerufenen Mittel aktuell -0,4% Strafzinsen, was allein bei der Deutschen Bank zusätzliche Kosten von 1 Mrd. Euro pro Jahr verursacht. Die (in der Regel erfolgreichen) Unternehmen selbst wissen auch nicht, was sie mit den Milliarden an Euro auf der hohen Kante anstellen sollen. Wenn die Zinsen ansteigen werden, dann werden verstärkt vermeintlich "schlechte" Unternehmen vermehrt von "guten" Unternehmen übernommen werden. Genau das ist die Folge steigender Zinsen und wäre ein erstes (sichbares) Zeichen für eine Gesundung der Wirtschaft - und selbstverständlich werden die Banken sich in dieser Phase (wieder) dumm und dämlich verdienen, so wie die US-Banken es bereits vorgemacht haben.
Deine Sehnsucht nach einem Niedergang der Wirtschaft wird sich wohl eher nicht erfüllen. Diese Chance hatten wir in den Jahren nach 2008, aber damals hat die EZB (genauso wie die FED) die richtigen Mittel eingesetzt, um das drohende Desaster abzuwenden. In den nächsten 4 Jahren werden die nordeuropäischen Unternehmen die in der Krise noch nicht übernommenen südeuropäischen Unternehmen aufkaufen oder mit ihnen fusionieren, weil irgendjemand unseren stetig steigenden Konsum weiter wird bedienen müssen. Dr. Kroll mag ein Risikoexperte sein, aber über die Kräfte wirtschaftlichen Wachstums (und damit einhergehend steigender Zinsen) scheint er nicht viel zu wissen ...
Im Jahr 2022 steht die Deutsche Bank wieder bei über 40 Euro je Aktie und wird eine Dividende von über 3,00 Euro je Aktie zahlen, weil auch sie nicht wissen wird, was sie mit dem ganzen Geld anstellen sollen, dass in den letzten Jahren als Liquidität die Märkte geflutet und in den nächsten Jahren als Zinsen und Zinseszinsen über die Banken wieder eingesammelt werden wird.
... fälligen Derivatepositionen der UBS an, oder? Die Shorties werden sich wohl eher um diese knapp 50 Mio. Stücke reißen, nachdem sie ihre Positionen derart heftig aufgebläht haben, weil sie befürchten müssen, dass ein "großer Fisch" ihnen die angebotenen Stücke vor der Nase wegschnappen könnte zu diesen Preisen. Die UBS wird bei diesem Deal und beim aktuellen Kurs so oder so prächtig verdienen ...
... und dann wird es darum gehen, wie schnell und günstig (vom aktuellen Kursniveau ausgehend) die Shorties sich bis zum 11.02.2019 mit DeuBa-Aktien eindecken werden und können, wenn dann 6% der DeuBa-Aktien (ca. 124 Mio. Stücke) fällig werden. Von den übrigen 2,44%, die bereits bis zu diesem Datum fällig gestellt werden könnten, will ich gar nicht reden. In der nächsten Zeit wird die UBS alles daran setzen, den Kurs der Deutschen Bank-Aktie nach Norden zu drücken, um ihre zukünftigen Call-Optionen zu vergolden. Davon sollte man ausgehen, sobald sie ihre Put-Optionen ausgeübt hat. Ob hierfür wirklich noch so viel Luft nach unten ist darf bezweifelt werden. Die aktuellen Konsensschätzungen hat die Deutsche Bank am 14.08.2018 bereits veröffentlicht. Das macht eigentlich nur Sinn, wenn sie diese in irgendeiner Form auch zu kommentieren gedenkt, z. B. mit einem Bericht zum Verlauf des aktuellen Quartals oder aber einer Dividendenprognose für das laufende Geschäftsjahr, die aktuell mit 15 Cent (Maximalwert) bzw. 9 Cent (Durchschnittswert) beziffert wird ...
Quelle: www.db.com/ir/de/download/Consensus_Report_20180814.pdf (Dank an Trader-123 für diesen Hinweis am Dienstag!)
... gesunden Menschenverstand sehen bereits seit der Finanzkrise 2007/2008 den bevorstehenden Weltuntergang vor Augen und bis heute ist dieser nicht eingetreten, weil es da zwischen Theorie und Realität noch etwas gibt, was man als "menschliches Improvisationstalent" oder schlichtweg "Überlebenswillen" bezeichnen könnte. Die USA sind seit Jahrzehnten hoffnungslos überschuldet und existieren nach wie vor. Die südlichen europäischen Länder wurden und werden weiter durch die nordeurpäischen Länder zwangsenteignet, denn das Geld ist nicht einfach weg, sondern eben woanders, wo selbst Du es nicht vermutest. Da gibt es kein Fass ohne Boden, sondern verdeckte Kanäle, über die das Geld in den Händen derer landet, die immer mehr und mehr davon haben wollen und die überhaupt kein Interesse daran haben (können), dass es irgendwo verbrennt oder versickert, obwohl sie es quasi geschenkt bekommen haben.
Deine "Billionen-Blase" wird sich durch die Inflation und das Wachstum der nächsten Jahre wieder ein Stückweit relativieren und wenn dadurch Hungersnöte und breite Armut abgewendet werden konnten, war es auch jeden Euro wert, der da hineingepumpt wurde. Würden wir Europäer ein Stüclweit mehr zusammenhalten und nicht (wie Herr Dr. Schäuble seinerzeit) ständig auf einer starken Währung herumreiten und der Deutschen Mark hinterhertrauern, hätten wir die "Blase" durch eine geschicktere Abwertung des Euros bereits frühzeitiger bekämpfen können, aber in Deutschland wollte man ja unbedingt Vorreiter einer Wirtschaftspolitik von gestern sein (Stichwort: "schwäbische Hausfrau"), mit der die Welt schon längst nicht mehr funktioniert. Ich schätze, dass man das inzwischen auch in Deutschland verstanden hat und nun andere Werkzeuge (Stichwort: "Umverteilung") in Betracht zieht, um solche Ungleichheiten und deren Auswirkungen in Zukunft einzudämmen.
Die EZB hat mit ihrer Politik (und gegen den Willen Deutschlands) damit bereits begonnen und ich habe nicht das Gefühl, dass Deutschland großartig darunter leidet. Diejenigen, die sich in diesem Land "abgehängt" fühlen, lauschen dann gerne den Worten eines Dr. Krall und spenden artig Applaus, statt von den Politikern ihren Anteil am Wohlstand der Nation einzufordern. Dazu müsste man aber den Superreichen etwas wegnehmen, die von der öffentlichen Geldschwemme der letzten Jahre überproportional profitiert haben. Genau dorthin sind die Billionen an Euro nämlich geflossen und zu diesem (schlichten) Ergebnis müsste eigentlich jedermann kommen, der die Gesamtsituation mit "gesundem Menschenverstand" analysiert. Es gibt keine Schulden ohne entsprechende Gegenwerte, aber es ist halt blöd, wenn einem die Gegenwerte nicht gehören, dafür aber die Schulden bleiben. Das ist aber nicht das Problem der Wirtschaft, sondern einer Politik, die so etwas möglich macht ...
www.marketwatch.com/story/...-2018-08-17?mod=newsviewer_click
Die Deutsche Bank hat überraschend ein Angebot für Anleihen des in Singapur beheimateten Rohstoffhändlers Noble abgegeben, um ca. 2/3 der für die fällige Umstrukturierung begebenen Anleihen in Höhe von $2,34 Mrd. (Nominalwert) zu erwerben. Sie bietet hierfür mindestens 45 Cent für einen Dollar und gehandelt wurden die Bonds zuletzt für 46-48 Cent.
Möglicherweise will die Deutsche Bank für sich (?) oder für einen Kunden mehr Einfluss und Kontrolle auf die bevorstehende Umstrukturierung des Konzern ausüben, plant eine verstärkte Zusammenarbeit oder gar eine Übernahme? Am 27.08.2018 gibt es wohl eine Gläubigerabstimmung des Noble-Konzerns zur geplanten Umstrukturierung, in der die Deutsche Bank bzw. deren Auftraggeber offenbar Einfluss nehmen möchten.
Selbst wenn man diesen Deal "nur" im Kundenauftrag erledigt, ist es ein schönes Beispiel dafür, dass man in Asien ordentlich mitmischt. Wenn tatsächlich ein chinesischer Interessent an Noble hinter diesem Deal steht, der zuvor bei Noble abgeblitzt war, wird die Deutsche Bank durch einen solchen Deal als "Dealmaker" für chinesische Unternehmen im Ausland Punkte sammeln können.
Man darf gespannt sein, was am Ende des Tages dabei herauskommt ...
... etwas geschrieben, aber es wurde von der Moderation noch nicht freigegeben:
Es ist noch nicht klar, on die Deutsche Bank den Ankauf der Anleihen im Kundenauftrag oder auf eigene Rechnung tätigt. Noble scheint für irgendwen ein interessantes Ziel für eine Übernahme zu sein. Es ist aber aber noch nicht raus, ob die Deutsche Bank oder ein anderer Interessent (es soll bereits ein Übernahmeangebot aus China exisitiert haben) sich Nobel unter den Nagel reißen möchte. Der Laden war vor Jahren schon einmal über $110 Mrd. wert. Im Moment reichen die gebotenen ca. 1 Mrd. Euro für 2/3 der für die Restrukturierung von Nobel ausgegebenen Anleihen wohl aus, um die Kontrolle über die Zukunft von Noble zu übernehmen. Auf einen Link verzichte ich, weil der Beitrag sonst wieder nicht lesbar sein wird.
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