www.cnbc.com/2018/07/12/jpm-earnings-q2-2018.html
www.jpmorganchase.com/corporate/...ons/quarterly-earnings.htm
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... witzig, denn man macht die Deutsche Bank dafür verantwortlich, weshalb die US-Banken trotz ihrer guten Zahlen und Aussichten zuletzt nicht so gut gelaufen sind: Die Deutsche Bank würde ein derart großes Systemrisiko in sich bergen, so dass auch (alle) anderen Banken davon in Mitleidenschaft gezogen werden.
Die Deutsche Bank ist demnach der Bremsklotz der US-Finanzindustrie und das ist wohl auch so gewollt, denn eigentlich geht es gar nicht um die Deutsche Bank, sondern vielmehr die Möglichkeit, für relativ kleines Geld (Einsatz) an den großen Gewinnausschüttungen der US-Banken zu partizipieren. Das ist die Kuh, die es im Moment zu melken gilt, und wenn sie dabei ordentlich Milch bei wenig Futter gibt, dann ist das für alle Investoren doch ein prima Geschäft! Sobald dann irgendwann das Wachstum der Michmenge nachlässt, wird man sie ordentlich mästen (bzw. die Aktienkurse in die Höhe treiben) und dann schließlich überteuert verkaufen, damit die US-Steuerzahler sich um das kranke Vieh kümmern dürfen. Manchmal muss man dann auch das Sterben der einen oder anderen alten Melkuh in Kauf nehmen. Diese Rolle hatte in der letzten Finanzkrise Lehman Brothers einnehmen müssen.
Im Moment scheint die "Wunderpille" Deutsche Bank ihre Aufgabe ganz hervorragend zu erledigen: Nachrichten über mögliche Kapitalerhöhungen, angeblich undurchsichtige Handelsbücher mit enormer Explosionsgefahr, schlechte Ratings, über Jahre ausbleibende Investitionen durch Kapitalentzug (hauptsächlich durch die US-Justiz) und die damit einhergehende Ertrags- und Gewinnschwäche sind wohl nur ein Mittel zum Zweck ...
... und deshalb spielt es möglicherweise auch gar keine so große Rolle, was die Bank aus eigenem Antrieb heraus unternimmt, um aus diesem Dilemma zu entkommen. Das Regiebuch haben ganz andere Leute in der Hand. Kleinere Kurskorrekturen werden mit Hilfe der Medien vollzogen und wenn das nicht mehr hilft, dann wird sich bei Bedarf auch eine weitere Klage finden lassen, die man lostritt. Die Höhe der Zahlung wird dann exakt so ausfallen, dass die Deutsche Bank gerade noch überlebensfähig bleibt und weiter ihre Rolle als "gefährlichste Bank der Welt" einnehmen kann, während der Rubel US-Dollar Quartal für Quartal munter weiter in die Taschen der großen Investoren fließt, bevor man kurz vor dem "Endspiel" dann auch die Aktienkurse von der Leine lässt.
Als einzelnes Unternehmen hast Du heute kaum noch die Möglichkeit, aus eigenem Antrieb heraus erfolgreich zu sein. Irgendwer wird sich Dir in den Weg stellen, dem Dein Aufstieg nicht gefällt oder zumindest nicht ganz geheuer ist. Die Hauptsache ist aber, dass die Renditen (unterm Strich) in die "richtigen" Kanäle wandern. Deshalb funktioniert ja auch die Chartanalyse so gut: Sie kann, völlig unabhängig von der "fundamentalen Wahrheit" relativ schnell aufzeigen, welche Rolle ein Unternehmen gerade einnimmt im großen Theater der globale Finanzjongleure ...
... zu verkaufen, die man zeitgleich an die Leerverkäufer verliehen hat. HNA ist zudem nicht unbedingt dafür bekannt, sich unter Preis von seinen Investitionen zu trennen. Man darf jedoch gespannt darauf sein, inwieweit der kürzliche Tod dieses einen HNA-Gründers eine Veränderung der Firmenpolitik zur Folge haben wird.
Grundsätzlich basieren die Probleme von HNA aktuell darauf, dass man sich zu teuer und zu kurzfristig Geld geliehen hat, um die eigene Expansion voranzutreiben. In China darf sich HNA seit etwa 3 Wochen wieder am Anleihemarkt bedienen und auch neue Kredite aufnehmen, somit gibt es keine akute Notwendigkeit (mehr), sich gerade (jetzt) vom DeuBa-Investment zu trennen, zumal es sich für HNA bisher als äußerst lukrativ herausgestellt haben dürfte: Die UBS mischt ja auch deshalb so ordentlich mit, weil sie durch Absicherungsgeschäfte bezüglich der HNA-Beteiligung an der Deutschen Bank bereits in Q1/2018 über 400 Mio. Euro verloren haben soll. HNA ist bei Kursen von um die 16,00 eingestiegen. Somit hätte allein dieses erste Absicherungsgeschäft bereits eine prima Verzinsung eingebracht. Hinzu kommen die Leihgebühren der Leerverkäufer und weitere Einnahmen aus der Fortsetzung der Absicherungsgeschäfte mit der UBS im Februar 2018:
www.handelsblatt.com/finanzen/...bank-schrumpft/20970964.html
Eigentlich ist das ja auch eine coole Geschätsidee, sich auf Pump bei einem Unternehmen einzukaufen, sich gegen Verluste abzusichern und dann den Markt über Leerverkäufe mit den eigenen Aktien zu fluten. Ein für die DeuBa-Beteiligung aufgenommener Kredit in Höhe von über 270 Mio. wurde auf diese Weise bereits getilgt und wenn man noch eine Zeitlang an dieser Beteiligung festhält und die Deutsche Bank nicht in die Pleite reitet, wovon man eigentlich ausgehen sollte, werden erst ab einem Kurs von 16,53 die anfallen Gewinne mit der UBS geteilt. Gut möglich also, dass sich HNA erst dann wieder von ihrer DeuBa-Beteiligung trennt.
HNA hätte auch noch weitaus größere (Immobilien-)Beteiligungen, die man zu Geld machen könnte, falls man doch noch weitere Probleme bei der Refinanzierung seiner Beteiligungen bekommen sollte. Das (für HNA-Verhältnisse relativ überschaubare) Engagement bei der Deutschen Bank scheint jedoch eher vom Typ "Goldesel" zu sein und steht damit möglicherweise auch nicht so schnell zur Disposition.
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55 | 43.136 | Deutsche Bank - sachlich, fundiert und moderiert | BiJi | Goldenes Händchen | 16.04.24 12:02 | |
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Banken | Karlchen_V | 18.12.23 16:26 |