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... weil sie schrumpft, aber das muss ja nicht negativ sein!
... steht die Deutsche Bank eigentlich ganz gut da, was die Zahlen angeht. Das Eigenkapital ist ausreichend und solange man es nicht für Bonuszahlungen am Jahresende ausgibt, wird das auch so bleiben. Die Kapitalisierung der Bank ist (im Moment) hinreichend als "gut" zu bewerten. Das Problem ist die Profitabilität, die deutlich verspätete Reaktion auf sich verändernde Märkte und Zweifel an der Innvoationsfähigkeit, weil hier bislang zu wenig geliefert wurde.
Ich persönlich habe große Bedenken bezüglich der IT-Strategie: Dort wird sich für teures Geld mit "Kleckerkram" beschäftigt, den man - mit kleinen Abstrichen bezüglich der User Story - für kleines Geld als Service zukaufen könnte, während die großen und wichtigen Themen - zum Teil seit Jahren - vor sich her geschoben und - wenn überhaupt - nur in Nischen als Pilot eingesetzt werden. In der Vergangenheit wurden, wie bei den meisten Unternehmen auch, für spezifische Aufgabenstellungen (Prozesse) auch spezifische IT-Lösungen beschafft und genutzt. Dabei wurde leider häufig versäumt, diese Systeme nicht als Insellösungen, sondern als Teil eines "großen Ganzen" einzusetzen und effizient miteinander zu verbinden.
Ein Beispiel: Ich habe 250.000 Euro auf meinem Girokonto, 10 Mio. Euro in Aktien und Derivaten, selbstgenutzte und vermietete Immobilien mit den zugehörigen Finanzierungen, Einnahmen aus selbständiger Arbeit und einem abhängigen Beschäftigungsverhältnis, Kreditkarten für mich, meine Frau und das älteste von 4 Kindern und verreise kurzfrisitg per Flug in der Business Class nach New York, weil in der dortigen Niederlassung meines Kunden die Hütte brennt. Weil meine Frau zeitgleich in Monaco nicht vom Kauf eines sündhaft teuren Abendkleides absehen kann und wir in uns in diesem Monat bereits das eine oder andere Extra gegönnt haben, ist nun kurzfrisitg das gemeinsam genutzte Kreditkartenkonto ausgereizt. Deshalb kann ich nach meiner Ankunft in New York leider (wegen mangelnder Deckung meiner Kreditkarte) nicht kurzfrisitg im Hotel einchecken, weil das ursprünglich gebuchte Zimmer in einem anderen Hotel wegen eines Wasserrohrschadens nicht mehr verfügbar war. Frage: Wird mich mein Kundenbetreuer oder eine App der Deutschen Bank auf meinem Handy - noch bevor ich meine Kreditkarte im Ausweichhotel nutze - kontaktieren und mich darauf hinweisen, dass mein Limit erreicht wurde und dass ich "mit einem Klick" oder einem "Okay" wieder flüssig bin, oder muss ich x Stunden warten, bis die "Nachtverarbeitung" meiner Bank die Transaktionen des letzten Tages miteinander verbindet und vielleicht (!) meinem Kundenbetreuer einen Tipp gibt, dass die Nutzung meiner Kreditkarte möglicherweise zu (peinlichen) Problemen führen kann?
Wir sind es aus unserem Alltag gewohnt, selbst alle Themen, die uns aktuell beschäftigen, im Blick zu behalten. Von Amazon, Google und Facebook sind wir es inzwischen gewohnt, dass sie ein wenig "mitdenken" und uns Entscheidungen erleichtern helfen bzw. Vorschläge unterbreiten, wenn wir nach Alternativen suchen - und genau das erwartet man heute von einer Bank bezüglich seiner Finanzen in Echtzeit (!). Das ist dann auch der Unterschied zwischen einer Wirecard, die zugegebenermaßen nur in einem sehr eingeschränkten Bereicht tätig ist, und einer Universalbank wie der Deutschen Bank. Von ihr erwarte ich als Kunde eine "jederzeit universelle" Betreuung in Finanzangelegenheiten und Angebote, die auf meine Bedürfnisse und Möglichkeiten abgestimmt sind, egal ob es dabei um den Spontankauf eines neuen Topfsets für eine 4köpfige Familie mit mäßigem Einkommen zum Monatsende oder um die ausreichende Deckung der Kreditkarte des oben beschriebenen Geschäftsmanns geht.
Die hierfür notwendigen Technolgien (IT-Architektur, Hard- und Software) sind längst verfügbar und bei vielen Unternehmen bereits erfolgreich im Einsatz. Auch verfügen die Banken durch den Handel mit Finanzprodukten über ausreichend Know-How bezüglich der schnellen und sicheren Verarbeitung großer Datenmengen. Warum aber hat man es versäumt, ALLE Unternehmensteile mit diesen Technologien in Echtzeit zu verbinden und dadurch (z. B. in Verbindung mit KI) "spürbaren" Mehrwert für die Kunden zu schaffen? Das ist das große Versäumnis der Vergangenheit, mit dem man bereits heute Kosten (z. B. beim Personal) hätte sparen können. Zudem sehe ich enorme Probleme bei der Transformation der alten "zerklüfteten" in eine neue "voll integrierte" IT-Welt, weil die einzelnen Unternehmensbereiche bislang strikt getrennt und weitestgehen autark agierten und die Verantwortlichen durch diese Transformation Verluste (an Macht, Einfluss, Umsatz, Gewinn, Integrität der Daten und und und) befürchten. Deshalb sind vielerorts noch die uralten DB2-Systeme von IBM im Einsatz, die weder einen Smily noch inzwischen durchaus gängige Sonderzeichen verarbeiten können. Das ist traurig, aber der aktuelle Stand der Technik in vielen Bereichen der deutschen Banken (und auch Versicherungen) in Deutschland ...
... und womöglich genau der Grund, weshalb die ehemalige IT-Vorständin (schreibt man das so?) der Deutschen Bank (Kim Hammonds) das Unternehmen als "dysfunctional" bezeichnet hat. Möglicherweise hat die Bank noch etwas Zeit, diesen Versäumnissen zu begegnen und nicht von der Konkurrenz abgehängt zu werden, aber dafür bedarf es einer sofortigen (!) Änderung der Unternehmenskultur und Führungskräften auf allen Ebenen, die sich nicht auf den Erhalt des Status Quo kaprizieren, sondern den notwendigen Wandel aktiv vorantreiben. Genau das aber war bislang das Hauptproblem und das wird es (leider) auch in Zukunft bleiben, weshalb das alles sehr viel mehr Geld kosten und sehr viel länger dauern wird, als man es sich eingentlich leisten könnte.
... sollte der DeuBa mit ihrem hohen Anteil an Auslandsgeschäften eigentlich nicht schaden! Eine Anhebung der Zinsen in Europa würde möglicherweise mehr Ertrag einbringen, aber eben auch den Dollar schwächen und damit die in Dollar erzielten Erträge.
Wie man es auch dreht und wendet: Die Deutsche Bank muss Kosten sparen und zeitgleich nach neuen Ertragsquellen suchen.
... verstehe ich nicht. Da gibt es doch klare und objektiv nachvollziehbare Regeln, wie die Kapitalausstattung einer Bank in Europa und in den USA auszusehen hat und die Deutsche Bank (über)erfüllt diese Vorgaben hüben wie drüben. Diesbezüglich ist alles in bester Ordnung, wenn da nicht die Gefahren lauern würden, dass das vorhandene Eigenkapital durch Boni oder zukünftige Verluste (das eine impliziert das andere) sukzessive aufgefressen werden und so eine Schieflage entstehen "könnte".
Die Rating-Agentur S&P musste ja irgendeinen Grund finden, um die Bonität der Deutschen Bank zu senken. Deshalb gibt es ja ab sofort auch "qualitative Bewertungskriterien frisch aus der Glaskugel". Damit kann jederzeit jedes Unternehmen abgestuft werden, selbst wenn es mit blitzsauberen Bilanz- und starken Finanzdaten aufwarten kann. Zukünftig könnte auch eine zu dicke Nase des CEO, der falsche Anstrich des Firmengebäudes oder schlichtweg der "falsche Stammsitz" (z. B. in Deutschland) ausreichen, um abgestuft zu werden.
... auf Seite 2: https://annualreport.deutsche-bank.com/2017/ar/...017_risk_report.pdf,
aber die Begründung für die jüngste Abstufung war die "bescheidene" Ertragssituation der Bank.
... aber die Geschäftszahlen des 1. Quartals 2018 sind im Internet leicht aufzufinden und woher Du auch immer die Information hast, dass man zum Ende des Jahres 2018 über 70 Mrd. an Eigenkapital vorzuhalten hat, erschließt sich mir auch nicht. Auch die von Dir erwähnte und zwingend benötigte Kapitalerhöhung von 8 Mrd. sehe ich nicht, zumal weder Du noch irgendjemand sonst weiß, wie groß die Bilanzsumme und wie hoch die Risikovorsorge zum Jahresende sein werden. Es gibt viele Hebel, die die Deutsche Bank bewegen könnte, um ihre und/oder vorgegebene KPIs zu erreichen.
Das Eigenkapital zum 31.03.2018 lag bei 68,025 Mrd. Durch die nun vollzogene Integration der Postbank könnten sich in der Bilanz ebenso positive Veränderungen ergeben wie durch eine Veränderung/Anpassung der Maßnahmen in der Risikovorsorge. Da ist gerade so viel in Bewegung, als dass man jetzt schon von notwendigen Kapitalerhöhungen oder einer "zukünftigen Schieflage" der Bank ausgehen sollte. Bislang steht die Bank in 2018 (auf dem Papier) ganz gut da. Der Aktienkurs ist möglicherweise ein paar Euro zu niedrig, weil eben viele (mögliche und zukünftige) Aspekte der Geschäftsentwicklung noch nicht so klar absehbar sind, aber für eine derart übertriebene Schwarzmalerei gibt es zum aktuellen Zeitpunkt und bei der aktuellen Marktbewertung der Deutschen Bank keinen nachvollziehbraren Grund. Sewing hat versprochen, dass er "liefern" wird. Daran werden er und die Bank sich demnächst messen lassen müssen: Die Bank muss zukünftig mehr verdienen!
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