Timing ist alles.
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Zu meinem Posting "Gewagte, aber vielleicht interessante These" hier noch eine Ergänzung, die zeigt, wie Rohstoffe in die "Spin-Story" eingespannt werden sollen:
Rohstoffe sind dabei der Schwanz, der mit dem Hund wackeln soll (Hund = Aktienmarkt). Weiterhin geht es um die Unterscheidung zwischen "gesunder Inflation" (nachfragebedingt, in wirtschaftl. Stärkephasen wie 1999/2000) und "kranker Inflation" (Kurse von Staatsanleihenkurse fallen aus Sorge, QE könnte schieflaufen). Letztere könnte zu Stagflation führen.
"Wohlwollend mal angenommen, dass der Tiefpunkt nun erreicht ist und die Lager geräumt sind."
Wenn es laut # 42620 im US-Staat New York über hundert "kleine Madoffs" gab, die Geld von den Pensionskassen nahmen und dieses, statt es weisungsgemäß anzulegen, eigennützig verhurten, müsste eigentlich ein entsprechend großes Loch im US-BIP entstehen. Immerhin soll die Hälfte aller Gelder aus den NY-Pensionskassen - hohe Milliarden-Beträge - , bei diesen "Schnee-Ballerern" angelegt und mithin vernichtet sein.
Ob das in der -6,1 % BIP-Schrumpfung für das erste Quartal bereits enthalten ist? Ich glaube kaum.
Sicher ist: Das Geld ist futsch. Irgendwer wird Abschreibungen vornehmen müssen. Europäer scheinen, anders als bei Madoff, von diesem Ponzi-Scheme nicht betroffen zu sein, da das Geld ja von US-Pensionskassen stammt.
Man kann natürlich die weiteren Bankenpleiten runterzählen. Aktuell sind wir in den USA bei Nr. 32 (nur in den ersten 4 Monaten 2009; 2008 waren es insgesamt „nur“25).
Aber man muss auch mal fragen, was da in 2009 genau pleite gegangen ist. Eine Lehman Brothers ist da nicht dabei. Zum Vergleich seien mal vorangestellt: die Citigroup hat eine Bilanzsumme von 1,9 Bio. US-$, die BoA ebenfalls 1,9 Mrd. $
Nr. 32: US-Hypothekenbank Thornburg Mortgage; mit einer Bilanzsumme von 24,3 Mrd, US-$ wohl nur kleinere Bank
Nr. 31: Citizens Community Bank aus New Jersey; mit einer Bilanzsumme von 45,1 Mio. Dollar ein wirklich nur „kleines Bänkchen“, sofern man überhaupt von einer Bank sprechen sollte (näheres siehe unten)
Nr. 30 America West Bank aus Utah knapp 300 Mio. Dollar Aktiva; ebenfalls nur ein „Mini - Mini – Bänkchen“.
Nr. 29: Silverton Bank Bankrott in Atlanta. Sie verfügte über Aktiva in Höhe von 4,1 Mrd. Dollar. Auch das ist eine Klein – Bank.
Nr. 28 American Southern Bank im Bundesstaat Georgia, die mit einer Bilanzsumme von zuletzt 112 Mio. ebenfalls eine Bank nur unter „ferner liefen“
Nr. 27: First Bank of Beverly Hills in Kalifornien mit einer Milliarde Dollar Kundeneinlagen und einer Bilanzsumme von 1,5 Mrd. Dollar. Auch das ist eine Mini – Bank, wenn auch an einem bedeutenden Standort.
Nr. 26 First Bank of Idaho mit einer Bilanzsumme von fast 490 Mio. Dollar
Nr. 25 Michigan Heritage Bank mit Bilanzsumme von knapp 185 Mio. Dollar.
usw.
Natürlich ist es nicht schön, wenn Banken pleite gehen. Aber an solchen Beispielen gleich die „Schwerste Bankenpleite in den USA“ ausmachen zu wollen, so wie es das Handelsblatt tut, das hat nichts mit seriöser Berichterstattung zu tun. Das sind keine Banken im „Lehman Brother Format“. Das sind Banken, die schon im weltweiten Konzentrationsprozess niemand haben wollte und selbst jetzt niemand haben will, aus verständlichen Motiven.
Schauen wir uns doch eine diese Banken mal näher an, die Nr. 31: die Citizens Community Bank aus New Jersey.
Wenn also die Bilanzsumme gerade mal 45 Mio. $ betragen soll, dann hat diese Bank entweder also ausschließlich angemietete Geschäftsräume oder ist in eigenen Holzhütten untergebracht. Das ist etwa die Filaile in der Ammon Branch:
Der Charme der anderen 4 Filialen ist auch nicht besser.
Insgesamt scheint das eine Bank zu sein, die Nachbarschaftskredite vermittelt (aufnimmt und weitergibt):
Und was man über die Qualifikation des dortigen Personals dieser Bank lesen kann, das ist eine pure „Provinzposse“: "Most of our employees are also volunteers in their church organizations, Paintfest, Portneuf Greenway and Valley Pride."
Kein Wunder, dass die Bank die Finanzkrise nicht überlebt hat. Wohl zu recht!
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