"Manchmal muss man unsere Bänker in Schutz nehmen..." (Malko07)
Aber sicherlich nur manchmal. Beziehungsweise mMn nur höchst selten.
Selbstverständlich ist Malkos Feststellung absolut richtig, dass es eine unerhörte Dreistigkeit der Politiker ist, Kredite für fast oder oder ganz tote Firmen noch einzufordern - den Banken also quasi "noch wesentlich mehr Leichtsinnigkeit" als bisher von vorgenannten praktiziert, abzufordern - nur um über das Wahljahr zu kommen (- egal wie - und dieses halt möglichst neutral...) - vor allem: "koste es, was es wolle!" Sehr gut. Denn den Politikern kann es trotz eigener relativer Steuerbelastung aber doch so insgesamt wohl auch "relativ" egal sein, "was was oder es kostet", da am Ende die Kosten ja doch nur vom zahlenden Steuervolk bestritten werden, bzw. auch leicht Kürzungen/Sparmaßnahmen in sozialen Bereichen, der Bildung, der Infrastruktur etc. locker vorgenommen werden können...
Wozu brauchen denn Politiker/Regierungen denn überhaupt ein gebildetes Volk? Ein dummes Volk ist doch wesentlich bequemer zu handeln - leichter zu beeinflussen und auch zu manipulieren. Warum also auch noch dafür bezahlen, dass man ein gebildetes Volk hat? Will man doch im Großen und Ganzen gar nicht.
Na ja, die eine oder andere Fachkraft, die für die heimische Industrie gebraucht wird, wirft sicherlich sowieso
a) die eine oder andere Familie der Besserverdienenden ab, die auch ohne staatliche Förderung die Möglichkeit haben, ihre Sprösslinge entsprechend bilden und fördern zu lassen und
b) könnte man sich im Ernst- und Bedarfsfall ja auch durchaus Spezialisten aus dem Ausland besorgen.
Das mag vielleicht der Regierung vordergründig und kurzfristig gedacht wesentlich "billiger" zu erscheinen als eine konsequente langfristige Investition in die Bildung des Volkes.
Wäre doch echt doof, wenn alle schlau wären ;---)))
Über Infrastruktur, teilweise desolaten Verhältnissen in diversen Bereichen, möchte ich mich gar nicht weiter auslassen.
Wir wissen doch alle, dass, obwohl wir für die einzelnen Bereiche jener diversen Strukturen teilweise immens hohe Steuern zahlen, eben jene Bereiche oft mehr als stiefmütterlich behandelt werden bzw. teilweise gar nicht beachtet werden...
Nun ja, um noch mal zum eigentlichen Thema, nämlich der vielleicht teilweise zu schützenden Bänkern zurückzukommen:
Ich bin ja nun wahrlich kein gelerntes und erfahrenes "Fachfrollein" - und reime mir ja hier nur aus diversen Fachbüchern, Medien (Fachpresse, Fernsehen, Internetforen, Threads, Blogs etc.) und eigener Intuition meinen eigenen Obstsalat mit Quark zusammen und ziehe aus dem ganzen Informationsgewusel dann meine eigenen ganz persönlichen Erkenntnisse, die ja natürlich und selbstverständlich nur für mich persönlich gelten und auch durchaus komplett falsch sein könnten.
Natürlich ist es "dreist" von unseren Politikern/unserer Regierung von den "unabhängigen Banken" (grins)
quasi zu fordern, dass jene Banken Kredite, auch an 1/2 bis 3/4 - tote Unternehmen gewähren sollen...
Malko: "Es darf eben keine Firma mehr sterben und hat sie noch so schlecht gewirtschaftet. Alle Überkapazitäten müssen erhalten bleiben. So wird uns die Krise eben noch lange erhalten bleiben."
Tja, da hast Du vollkommen Recht. Ich sehe es quasi 1:1 übertragen auf die Banken weltweit.
Es darf eben (seit Lehman) keine Bank mehr sterben und hat sie auch noch so schlecht gewirtschaftet. Alle (na, sagen wir hier mal: fast alle ;-) Überkapazitäten müssen erhalten bleiben. So wird uns die (Banken) - Krise noch lange erhalten bleiben.
Das wird sie wohl. Unabhängig davon, dass die Börsen mal zwischenzeitlich wieder Richtung Norden ausbrechen. Wieso, weshalb, warum die Börse sich manchmal komplett gegensätzlich der fundamentalen wirtschaftlichen Lage verhält? Keine Ahnung. Ist einfach so. Glück? Pech? (je nach Positionierung) Technische Reaktionen? Massenpsychologie? Wie Kostolany so schön sagte: "An der Börse ist alles möglich - auch das Gegenteil". So ist es wohl.
Nur eines sollte man grundsätzlich vielleicht nicht gänzlich außer Acht lassen, bevor man dazu neigen könnte, die Banken/Bänker " in Schutz" nehmen zu wollen:
Eben jene vorgenannten Banken/Bänker haben in der frühen Vergangenheit (sprich die letzten 10-20 Jahre) ziemlich gut und relativ sicher profitiert von der Kreditvergabe an zum großen Teil private, seriöse Schuldner aus dem Mittelstand, Mittelstandsunternehmen und teilweise auch an Großunternehmen und AG´s mit hoher Bonität...
Des Weiteren haben jene Banken gut bis besser profitiert an der Kreditvergabe an "private Haushalte und Personen", die größtenteils nicht zwingend die benötigte Bonität boten, denen man dafür aber entsprechend hohe Zinsen abknöpfen durfte und konnte.
Überdies hinaus haben aber auch die allermeisten Banken mit Finanzinstrumenten "gespielt/gezockt", die sie selbst nicht verstanden (ABS, CDO´s, CDS etc.) - Hauptsache: RENDITE!
Nun, wie wir mittlerweile "FAST ALLE" wissen oder zumindest ahnen und vermuten, sind faktisch wahrscheinlich wohl fast sämtliche Banken der Welt so gut wie PLEITE!
(Unabhängig von meiner ganz persönlichen Vermutung, dass anscheinend, so wie sich die ganze wirtschaftliche Situation derzeit darstellt, die ganze Welt schon längst fast pleite zu sein scheint ;-)
Jedenfalls werden weltweit die absoluten "Banken-Stars", wie beispielsweise "Citi-Group, "BoA", "Fannie Mae & Freddie Mac", "Royal Bank of Scotland", "UBS", "Credit Suisse" - sogar noch die weltweit bekannten Investment-Banken wie z.B. Goldman Sachs etc. STAATLICH UNTERSTÜTZT bzw. "Gepampert"!!!
Vorgenannte Banken waren ja auch leider nur ein Bruchteil der gesamten massenhaften "Fast-Pleite-Beispielen" von einigen "weltweit bekannten und so genannten systemrelevanten Banken. (Von den restlichen "nicht systemrelevanten Banken", die noch auf der Abschussliste stehen, will ich an dieser Stelle erst mal gar nicht reden ;-)
Die Crux des Ganzen, so interpretiere ich es für mich persönlich, scheint nun die zu sein, dass eben jene Banken, die ALLEIN durch "STAATLICHE HILFEN" - also sozusagen nur aufgrund unser aller Steuergelder (sprich Gelder, die durch Steuereinnahmen von einfachen Arbeitern, Arbeitnehmern, Fachangestellten, Abteilungsleitern, Managern, mittelständischen Unternehmen, OHG´s, GmbH´s, AG´s etc., etc.) - ABER eben auch durch drastische STREICHUNGEN von Staatsausgaben in sozialen Bereichen, innovativen und infrastrukturellen Bereichen, gesundheitlichen Bereichen, Forschungen etc. ÜBERHAUPT ÜBERLEBEN KONNTEN!
Und was haben "WIR", "das Volk", "der Staat" davon, dass wir allesamt sooooo großzügig den Banken bisher zur Seite standen und diese finanziell massiv unterstützt haben?
NICHTS! - Oder gar "WENIGER ALS NICHTS!"
Denn: Sagen die Banken etwa: "Danke, liebes Steuerzahler-Volk dafür, dass, obwohl wir Bänker Euch jahrelang elendig betrogen, verraten, verkauft und vernatzt haben, Ihr trotzdem noch so nett bzw. blöd seid, für unsere Fehler zu bezahlen...Und danke auch dafür, dass manche von uns trotz extremer Fehlentscheidungen und Falschberatungen trotzdem noch ihren Job behalten dürfen...
NEIN! Die Banken/Bänker sagen eher:
"Unabhängig von dem, was wir in den letzten 2 Jahren für die Bank erwirtschaftet haben und auch unabhängig davon, dass, wenn nicht das dumme Steuerzahler-Volk unsere Bank retten würde - WIESO UND WESHALB UND WARUM sollten wir Super-Bänker oder gar Manager denn dann wohl auf unsere vertraglich vereinbarten Boni verzichten???!!!
Das Erschreckende u.a. ist, das eben jene Banken, die in jüngerer Vergangenheit "höchst leichtsinnig" teilweise viel zu hohe Kredite an höchst zweifelhafte Schuldner, wie z.B. Erdbeerpflücker, Hausfrauen und Hausmänner ohne eigenes Einkommen, kleinere Unternehmer etc. ohne jegliche Sicherheiten aus reiner Profitgier vergeben haben.
Krank ist natürlich, dass vorgenannte Banken, die nun höchstwahrscheinlich Probleme mit den vorgenannten wackeligen Kreditnehmern bekommen könnten und sicherlich teilweise "Einiges" von ihren Forderungen abschreiben müssen, nun ausgerechnet bei denjenigen solventen, gesunden Firmen, solventen Privatleuten etc. den "Vorsichts-Hebel" ansetzen, bei denen es nun zum großen Teil wirklich gerade mal nicht notwendig wäre.
Am Ende scheint es vielleicht in irgendeiner Form so oder so ähnlich auszugehen (oder auszuarten) ;-):
Die Banken, die versuchten, aus bestehenden Währungen, aus einfachem "Papiergeld" oder gar aus "virtuellem Geld" mit diversen Derivaten noch mehr Geld aus dem teilweise realen Geldvermögen aber teilweise auch nur aus virtuellem oder gar fiktivem Geldvermögen "NOCH MEHR" fiktives, virtuelles Geldvermögen zu "schaffen" oder gar zu "zaubern" - ohne irgendeine entsprechende produktive wirtschaftliche Gegenleistung als teilweise Sicherheit zu haben, sind größtenteils faktisch schon längst pleite.
Mich ärgert schon sehr, dass jene Banken, die ohne Staatshilfe schon eh längst nicht mehr existent wären, gleichzeitig noch völlig arrogant und scheinbar ohne jegliches Gewissen sich gegenseitig Boni in Millionenhöhe zuschieben.
Überdies ärgert mich natürlich, dass zumindest vorläufig die Banken in Amerika neuerdings die Möglichkeit haben, ihre Bilanzen quasi so zu schönen, wie sie es denn gern hätten ;-)
Nun - auch wenn es meinem persönlichen Gerechtigkeitssinn insgesamt extrem widerstrebt, da diese elende Regelung jegliche Bilanztransparenz ausschließt, so sollte diese bescheuerte Bilanz-Verschönerungsregel doch wenn, dann auch für Europa bzw. die gesamte Welt gelten. Und nicht nur für Amerika. Denn das verzerrt den weltweiten Wettbewerb in jeglicher Hinsicht extrem.
Aber unabhängig von dieser Einsicht und Erkenntnis, dass die meisten Banken weltweit extrem von den neuen Bilanzierungsregeln profitieren werden:
Mich ärgert, dass diese Banken-Zombies, diese wandelnden Un-Toten, noch künstlich auf Kosten der Steuerzahler weltweit weiterhin am Leben erhalten werden.
Mich ärgert, dass diese Fast-Toten nicht nur nicht in der Lage waren, nur einmal - ein einziges Mal- egal von welcher Bank in welchem Land - ein einfaches und ehrlich gemeintes "Danke" an das "zahlende Volk" für ihre (vorläufige) Rettung auszusprechen - NEIN - was tun diese unsensiblen, kaltschnäuzigen, menschenverachtenden Bänker stattdessen?
Teilweise winken sie provokativ mit Geldscheinen aus den Fenstern den Demonstranten zu, teilweise verklagen sie die Bank oder auch gar den Staat auf vertraglich gesicherte Boni, obwohl sie selbst der Bank gegenüber x-Millionen Euro/Dollar Miese eingefahren haben.
Diesen Typen scheint jeglicher Realitätssinn, jegliche Wahrnehmung für das normale Leben abhanden gekommen zu sein.
Vor allem aber ärgert mich, dass gerade diejenigen, nämlich sowohl das so insgesamt noch produzierende Volk, wie aber auch profitable produzierende mittelständische Gewerbe, durch deren Steuergelder die Zombie-Banken überhaupt nur noch "am Leben" erhalten worden sind, nun plötzlich, weil sie aufgrund der allgemeinen Weltwirtschaftskrise/Lage teilweise weniger Aufträge (wie auch viele Blue-Chip und Value-Unternehmen) erhalten und daher teilweise Überbrückungs- oder gar mittel- bis langfristige Kredite benötigen.
Und dann kommen, diese größtenteils am Staatstropf hängenden, also quasi höchstpersönlich unterstützten Banken in einer fast unerträglichen Arroganz an und sagen: " Was? Kredit? In heutigen Zeiten? Kannst Du nicht bezahlen. Zinsen zu hoch. Tüss!"
Ja, Tüss dann auch an die meisten Banken und deren Bänker. Soll nicht für alle gelten. Ausnahmen bestätigen immer wieder die Regel....:---)))
Aber gib einem "Loser" den kleinen Finger und er greift nach dem ganzen Arm" - oder gar beiden Armen. Und Bänker sind zur Zeit definitiv die Loser schlechthin, die nach ALLEM greifen, was sie nur kriegen können...
Mich wundert, dass nur so Wenige, gerade von den Top-Leuten aus Wirtschaft, Politik & Finanzwesen das gesamte Procedere nur so halbwegs einigermaßen durchschauen und entsprechende Statements abgeben...
Alles Gute Euch Allen
Kosto
Obwohl ich natürlich weiß, dass die andere Alternative - siehe Lehman - uns auch alle ins Grab verfrachten könnte...