Der US-Anleihemarkt hat am Dienstag unter starkem Abgabedruck gestanden, die Rendite zehnjähriger Treasuries legte zwölf Basispunkte zu auf 2,44 Prozent. Ausschlaggebend waren Bedenken, dass die Konjunkturhilfen der Regierung Obama die Staatsverschuldung in beispiellosem Volumen erhöhen werden.
FRANKFURT. Verstärkte Neuemission von Treasuries schöpfen zum einen Liquidität am Markt ab und drücken so die Kurse. Zum anderen befürchten Großanleger wie Südkoreas größter Pensionsfonds eine deutlich anziehende Inflation. Sie würde die Erträge der Bondanleger zunichte machen, zumal diese im Zuge der jüngsten Bondmarktrally abgesackt sind.
Am europäischen Rentenmarkt drückte die Erwartung einer höheren Staatsverschuldung bereits am Montag die Kurse, als der US-Handel feiertagsbedingt ruhte. Gestern überwogen die Verkaufsaufträge erneut. Zehnjährige Bundesanleihen rentierten drei Basispunkte höher bei 3,03 Prozent. Der Bund-Future sank auf 124,85 Prozent.
Am Primärmarkt platzierte der Freistaat Bayern eine siebenjährige Anleihe im Volumen von einer Mrd. Euro. Der spanische Versorger Iberdrola plant Kreisen zufolge eine Emission 15-jähriger Papiere im Volumen von 500 Mio. Pfund. Beim Telekomkonzern Telefonica steht eine Auktion fünfjähriger Bonds über zwei Mrd. Euro bevor.