weshalb es bei der Citi zum Schluss keine Bewegung nach Norden gab, auch nicht bei JPM.
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Autoindustrie
Rettungsmüde in den USA
Die drei großen Autokonzerne der USA streben nach Unsterblichkeit, dabei wäre ihr Tod eine Erlösung. Das spüren auch die Amerikaner. Im Land grassiert eine kollektive Rettungsmüdigkeit, haben nun Meinungsforscher festgestellt.
Deshalb ließ sich der US-Kongress von den Angstmachern nicht einschüchtern, die zu Wochenbeginn in ihren Privatjets nach Washington düsten, um Schauergeschichten zu verbreiten.
Die Chefs der Autokonzerne aus Detroit warnten: Scheitert einer von uns, scheitern wir alle und mit uns die Zulieferer, Händler und Werkstätten im ganzen Land. Drei Millionen Jobs würden verloren gehen. Die Geschichte hat einen wahren Kern.
Der Konkurs von General Motors und Chrysler ist ohne Geld vom Staat eine Frage von Wochen, die Pleite von Ford eine Frage von Monaten. Die Folgen des Zusammmenbruchs wären tatsächlich schlimm. Aber die Nebenwirkungen einer Rettung wären fatal. Das wäre eine gigantische Geldverschwendung und der Auslöser für einen internationalen Handelskonflikt.
Noch ist nicht entschieden, ob die Regierung den Konzernen hilft. Zwar mussten die Autobauer Washington diese Woche mit leeren Händen verlassen, aber sie wissen, dass sie noch einen Trumpf besitzen.
Die Demokraten sind den Autoarbeitern eng verbunden, ihre Gewerkschaft hat für Barack Obama Wahlkampf gemacht. In zwölf Tagen soll weiterverhandelt werden. Leider spricht vieles dafür, dass am Ende ein 25-Milliarden-Dollar-Kredit für die Branche rausspringt.
Dabei haben die "Großen Drei" oft genug bewiesen, dass sie mit Geld nicht umgehen können. Detroit würde weiter zum Milliardengrab, und das in einer Situation, in der sich die USA mit aller Macht gegen den Niedergang ihrer Wirtschaft stemmen müssen und dafür jeden Cent benötigen. Das Land braucht neue Straßen und Schulen. Es muss in Forschung und erneuerbare Energien investieren. Hier ist das Geld gut angelegt und nicht in den Schloten von Kapitalvernichtern.
Die US-Autobauer sind nicht wettbewerbsfähig. Ihre Stundenlöhne sind 20 bis 30 Dollar höher als die ihrer japanischen und europäischen Wettbewerber. Sie sind gesetzlich gezwungen, ein teures Händlernetz zu unterhalten. Und sie tragen eine Schuldenlast, die sie zu horrenden Zinszahlungen zwingt.
Daher verbrennen sie monatlich Milliarden, trotz der Sparmaßnahmen. Neues Geld aus Washington würden die Konzerne in Windeseile verpulvern. Anfang 2009 müssten ihre Chefs erneut die Hände aufhalten.
Hier liegt die größte Gefahr: Eine dauerhafte Unterstützung der Autoindustrie würde in Asien und Europa Vergeltung provozieren. Amerika könnte einen Handelskonflikt mit katastrophalen Konsequenzen schüren. In der Wirtschaftskrise darf sich die Welt keinen Rückfall in den Protektionismus leisten. Ende der 20er Jahre führte dieser Weg in die Große Depression.
Den US-Autofirmen bleibt letztlich nur ein Ausweg: der Konkurs. Das amerikanische Insolvenzrecht würde es ihnen erlauben, Tarifverträge zu kündigen, Schulden umzuschichten und das Händlernetz auszudünnen. Aus den Resten der alten Konzerne könnte eine neue, effiziente Industrie enstehen. Natürlich sind die Risiken enorm.
Autofahrer würden zögern, Neuwagen von bankrotten Unternehmen zu kaufen. Also müsste der Staat für Reparaturen und Ersatzteile garantieren, während sich Detroit neu organisiert. Genauso müsste Washington für Renten aufkommen, wenn die Hersteller die Verpflichtungen für ihre Pensionäre abschütteln. Das würde viel Geld kosten. Doch es könnte sich rechnen.
Die US-Behörden haben gestern zwei weitere Banken geschlossen. Es handelte sich dabei um Bankinstitute mit Sitz im Bundesstaat Kalifornien: Downey Savings and Loan Association und die PFF Bank & Trust.
Der US-Einlagensicherungsfonds (FDIC) wurde zur Konkursverwalterin bestimmt. Die Einlagen der beiden Banken wurden von der in Minneapolis ansässigen U.S. Bank übernommen. Die insgesamt 213 Filialen gehen in das Filialnetz der Bank über und werden wiedereröffnet.
Die Zahl der zusammen gebrochenen US-Banken steigt damit in diesem Jahr auf 22.
Die FDIC teilte unabhängig davon mit, dass sie ab sofort für die Dauer von mindestens drei Jahre für die Schulden von US-Banken in Höhe von bis zu 1,4 Billionen US-Dollar bürgen wird. Der Schritt ist Teil des Finanzrettungspakets der Regierung in Washington.
© Redaktion GoldSeiten.de / Rohstoff-Welt.de
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