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Der USA Bären-Thread

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Der USA Bären-Thread permanent
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Hedgefonds zieht Notbremse

13
23.08.08 16:20

Samstag, 23. August 2008

Ore Hill untersagt Verkäufe
Hedgefonds zieht Notbremse


In den USA hat erneut ein Hedgefonds seinen Anlegern den Abzug von Geldern untersagt. Die Gesellschaft Ore Hill Partners teilte mit, die Beschränkung für ihren wichtigsten Fonds Ore Hill International sei automatisch durch hohe Rücknahmen für den September ausgelöst worden. Die Maßnahme ist den Angaben zufolge auf diesen rund 1,2 Mrd. US-Dollar schweren Fonds beschränkt. Insgesamt verwaltet die Gesellschaft etwa drei Mrd. US-Dollar. Seit März gehört sie zur Hälfte der britischen Man Group, dem weltgrößten börsennotierten Hedgefonds.
 
Einem Investor zufolge hatten die Anleger vor Verhängung der Beschränkungen rund 300 Mio. US-Dollar an Einlagen abziehen wollen. Der Fonds habe in der ersten Jahreshälfte 6,5 Prozent an Wert verloren. Vergangenes Jahr hatte er nach zweistelligen Wachstumsraten in den beiden Vorjahren noch eine Wertsteigerung von 1,8 Prozent erzielt.
 
In diesem Jahr haben bereits mehrere Hedgefonds-Anbieter Auszahlungsbeschränkungen verhängt, namentlich Drake Capital Management, Tisbury Capital Management und Pardus Capital Management. Experten zufolge sind solche Maßnahmen meist ein Alarmsignal, das auf den bevorstehenden Zusammenbruch eines Fonds hindeuten kann. Allerdings erlauben sie es den Fondsmanagern auch, die angelegten Gelder in schwierigen Zeiten zusammenzuhalten. Die Branche kämpft schwer mit der Krise an den Kreditmärkten. Ein durchschnittlicher Hedgefonds verlor nach Angaben der Beratungsfirma Hedge Fund Research in der ersten Jahreshälfte 3,5 Prozent seines Werts.

Quelle: n-tv

Der USA Bären-Thread permanent
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So much for the consumer-led earnings rebound

6
23.08.08 16:37
Der USA Bären-Thread permanent
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Gold reserves more important than before-Bundesban

4
23.08.08 16:39
Der USA Bären-Thread wawidu
wawidu:

Commercial Real Estate

14
23.08.08 16:58
Kürzlich las ich irgendwo, der gewerbliche US Immobiliensektor werde wohl die möglicherweise anstehende Rezession besser überstehen als die von 2001 oder die Anfang der 1990er. Begründung: Auf Grund der Werthaltigkeit der Immobilien sei die Solvenz der Eigentümer sicher. Etwas Dümmeres ist mir schon lange nicht mehr vor Augen gekommen.

a) Wie der angehängte Chart (Moody´s Real National Commercial Property Price Index) erkennen lässt, ist der Durchschnittspreis seit Oktober 2007 um über 10 % gefallen. So ging das auch 1989 in Japan los. Bis 1998 fielen die Preise um mehr als 60 % unter den Stand von Ende 1989.

b) Fast alle seit 2002 neu errichteten Objekte wurden hoch gehebelt finanziert, d.h. sie gehören zum größten Teil noch den Kreditgebern. Mit steigendem Wert wurden die Darlehen in gleicher Weise wie bei Privathäusern aufgestockt (equity withdrawal) und die Cash Out-Beträge als "Eigenkapital" in neue Projekte gesteckt. Was bei einem solchen Hintergrund anstehen dürfte, können wir uns wohl ausmalen.
Der USA Bären-Thread 181868
Der USA Bären-Thread xpfuture
xpfuture:

Langjähriger Ratiochart USB:SPX

14
23.08.08 17:44
Sehr schön zu erkennen, dass sich die Bewegungen des Ratiocharts immer sehr langfristig im Einklang mit den Aktienmärkten bewegen. Ende 2007 sind wir aus dem Abwärtstrend ausgebrochen. Seitdem wird kräftig umgeschichtet - raus aus Aktien rein in Bonds. Demnach stehen uns noch größere Kursverluste ins Haus.

xpfuture
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Der USA Bären-Thread 181875
Der USA Bären-Thread 181875
Der USA Bären-Thread NavigatorC
NavigatorC:

#26800. #26799 - Der Mittelstand wird sich noch

 
23.08.08 18:07
nicht nur der. wir bekommen so eine art "festung-europa".
mit genehmigungspflicht von investitionen, m&e, etc. durch die aktuelle bundesregierung

navigatorc
Der USA Bären-Thread Malko07
Malko07:

Werden wir nach Süden wandern?

12
23.08.08 18:16
Gott bewahre, NEIN!. Bei Lehman und den beiden FM's ist die Lage ernst und sie könnte die nächsten Wochen noch ernster werden. Aber wird man sie absaufen lassen? NiE! Die sichere Rettung wird ein Kursfeuerwerk über Wochen auslösen. Die Finanzkrise wird wieder vorbei sein, aber dann ..... kommt sie wieder.


;o)
Der USA Bären-Thread NavigatorC
NavigatorC:

nein. solange es noch genug dumme gibt

5
23.08.08 18:25
Dumme Europäer kauften faule US-Hypokredite
22.08 16:09
US-Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz rechnet nicht mit einem baldigen Ende der Finanzkrise: Vielmehr dürfte sie sich bis mindiestens Anfang 2010 hinziehen.
Die weltweiten Verluste stiegen auf weit mehr als eine Billion Dollar, sagte der Preisträger des Jahres 2001 am Freitag an einem Treffen von 15 Nobelpreisträgern und jungen Wirtschaftswissenschaftern in Lindau am Bodensee
www.cash.ch/news/story/449/589467/40/40

navigatorc
Der USA Bären-Thread NavigatorC
NavigatorC:

pleitewell läuft weiter

5
23.08.08 18:30
US-Behörden schliessen weitere Bank
23.08 02:36
In den USA ist im Zuge der Kreditmarkt- und Hypothekenkrise die neunte Bank seit Jahresbeginn zusammengebrochen. Die Aufsichtsbehörden schlossen am Freitag die Columbian Bank and Trust Company mit Sitz in Topeka im Bundesstaat Kansas

www.cash.ch/news/story/448/589575/40/40

navigatorc
Der USA Bären-Thread astrid isenberg
astrid isenberg:

mailko, du könntest vielleicht

4
23.08.08 19:21
recht bekommen, aber ML ist auch noch ne heisse kiste, und noch was, wir haben wenig volumen im handel,...und das ist immer gefährlich, in die eine oder andere richtung....mal sehen,  wie weit wir hochlaufen.......spannend....
Der USA Bären-Thread wawidu
wawidu:

@xpfuture - # 26805

6
23.08.08 20:01
Herzlich willkommen in unseren Reihen! Mit dieser trefflichen Analyse hast du dich als Neuling gleich vielversprechend eingeführt.

Noch eine Ergänzung zum Thema Bonds: Bei deinem Chart geht es um Treasury-Langläufer. Die Entwicklung der Muni Bonds und der Corporate Bonds Preise ist jedoch seit Juni 2007 gegenläufig zu diesen. Bezeichnend ist der Ratiochart zweier ETFs: iShares auf Investment Grade $ Corporate Bonds (LQD) zu iShares auf 7-10yr T-Bonds (IEF). Investment Grade heißt: Ratings zwischen AAA und A minus. Solche Bewertungen weisen jedoch noch nicht einmal 25 % aller Corporate Bonds auf.
Der USA Bären-Thread 181890
Der USA Bären-Thread xpfuture
xpfuture:

Die Bullen könnten es nochmal an die 122XX

7
23.08.08 20:04
schaffen.

Danach sollte der nächste Downmove an die 10000 kommen.

xpfuture
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Der USA Bären-Thread 181891
Der USA Bären-Thread 181891
Der USA Bären-Thread Malko07
Malko07:

astrid, auch die Citigroup ist noch lange

10
23.08.08 20:12
nicht am sicheren Ufer. Der Verkauf von Bankteilen gestaltet sich schwierig. Keiner hat mehr Geld. Trotzdem wird die Situation täglich kritischer. Die Kunden der hiesigen Citibank sollten froh sein, wenn sie noch die nächsten Monate überlebt bis der Verkauf an den Crédit Mutuel in trockenen Tüchern ist.

Die Kapitalbeschaffung für unsere Todeskandidaten wird immer schwieriger werden. Bald wird nur noch der Staat als Helfer bereit stehen. Jede Rettung, egal wie, wird auf jeden Fall wieder einen unsinnigen Optimismus ausbrechen lassen und den Anlageleichtsinn verstärken.
Der USA Bären-Thread xpfuture
xpfuture:

Vielen Dank für die Blumen, @wawidu

11
23.08.08 20:24
Bis vor kurzem hab ich - bis auf ein paar einzelne Postings - nur mitgelesen.
Nun möchte ich (wenn es die Zeit zulässt) den einen oder anderen interessanten Beitrag dazu beitragen um diesen Thread weiter informativ zu gestalten.

xpfuture

Für mich einer der interessantesten Threads hier im Board, denn einerseits wird hier "sachlich" diskutiert, andererseits werden die verschiedensten Meinungen disuktiert ohne dass man mit Dreck beworfen wird.
Der USA Bären-Thread 4636068
Der USA Bären-Thread wawidu
wawidu:

Muni Bonds

5
23.08.08 20:42
waren bis 2007 fast durchgängig AAA bis AA gerated. Seither unterziehen die Agenturen diese jedoch einem großen Revirement - eine "Sisyphos-Arbeit", da es über 5000 davon gibt. Da sind einmal die Bundesstaaten, dann die Kommunen, Counties und kommunale Einrichtungen wie Schulen, Bibliotheken, Museen, Kliniken, Altenheime u.a.m. Mittlerweile haben bereits über 1000 davon keinen "investment grade" Status mehr. Das Downgrading steigt exponentiell an.

Der Markt weiß allerdings schon erheblich länger, dass die Muni Bonds nicht mit den T-Bonds gleich zu setzen sind, doch die Munis haben halt immer etwas mehr Rendite abgeworfen als die Treasuries. Und zwischen 2005 und Anfang 2007 war dies sicher für einige Anleger ein Anreiz, auf Munis zu setzen. Für die Munis wird die Refinanzierung aber langsam (oder besser gesagt: ziemlich schnell) immer teuerer.
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Der USA Bären-Thread 181896
Der USA Bären-Thread wawidu
wawidu:

So langsam sollten die US-Verantwortlichen

7
23.08.08 21:16
mal einen Kurs als "Rettungssanitäter" absolvieren. Dort würden sie nämlich u.a. lernen, dass viele Methoden der Vergangenheit mittlerweile überholt sind. "Mund-zu-Mund-Beatmung" (TAF u.ä.) in der ursprünglichen Form birgt z.B. ein erhebliches Infektionsrisiko für den Helfer. Und bei "Bluttransfusionen" nach Fed-Muster ist das Risiko von "HIV-Infektionen" (HIV hier: "horrible interaction virus") m.E. sehr hoch.  
Der USA Bären-Thread wawidu
wawidu:

ARS-Bonds

4
23.08.08 21:51
Damit niemand etwas falsch versteht: Der "außergerichtliche Vergleich" der Generalstaatsanwaltschaft von New York mit einer Reihe von Investmentbanken in Bezug auf diese Bonds hat nichts mit den weiter laufenden Ermittlungen der Generalstaatsanwaltschaften von New York, Ohio und Illinois in Bezug auf ABS zu tun. Die Bonds, die die Banken nunmehr (womit?) rückkaufen müssen, betreffen lediglich Muni Bonds.
Aber auch von diesen Rückkäufen dürften die Kommunen in Anbetracht der akuellen Entwicklung im Muni Bonds Markt nicht viel profitieren.
Der USA Bären-Thread wawidu
wawidu:

Merrill

8
23.08.08 23:17
ist - mit kurzen Unterbrechungen - seit Juli 2007 mein absoluter Short-Favorit. Schauen wir uns mal den aktuellen Tageschart an: Gestern wurde - wie bei vielen Financial-Werten - ein Up Gap Doji generiert, was im Kontext jedoch keineswegs bullisch zu interpretieren ist. Das Volumen blieb schwach! Merrill muss nach dem "Vergleich" mit der New Yorker Generalstaatsanwaltschaft - wie auch andere Investmentbanken - ARS-Bonds in zweistelliger Milliardenhöhe zurück kaufen. Die Eigenkapitalquote des Unternehmens war jedoch schon zuvor sehr schwach. Die gestrige Kerze bewerte ich als Ausdruck einer letzten Möglichkeit der Insti-Anleger, sich von diesem Wert zu trennen.
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Der USA Bären-Thread 181905
Der USA Bären-Thread Kicky
Kicky:

Lehman in muddy waters

6
24.08.08 00:43
Bailouts for everyone! Ok, not really. It’s just not possible. Whatever largesse the government can muster for the likes of Freddie Mac and Fannie Mae is not going to absolve Lehman Brothers Holdings Inc., Washington Mutual Inc., National City Corp., or any other of a number of shaky financial institutions with the problems they’re dealing with. Fil Zucchi, writing on Minyanville.com, noted today that WaMu’s preferred stock is trading with a 20% yield and its credit-default swaps are reflecting a cost of more than $1 million to insure $10 million in bonds against defaulting for five years. “Perhaps it is high time we start focusing not over who should or should not get bailed out, but whether there is any bailout money left — anywhere — that is not already spoken for,” he writes. Which is why, regardless of whatever Lehman represents as a long-standing American firm, a purchase of the firm by a foreign investor is not far-fetched. “It’s not just Lehman that has lost control. The Treasury and the Fed have lost control as well,” writes Michael Shedlock of SitkaPacific Capital Management, on his blog. “The flood of dollars those dollars foreigners are sitting on eventually have to come home. And they will come home by buying US assets.”blogs.wsj.com/marketbeat/

globaleconomicanalysis.blogspot.com/2008/...-lost-control.html
Analyst Richard Bove has stated Lehman CEO Richard Fuld has "lost control of the game." That is something I completely agree with as it should be obvious to all. Bove went on to say "If he doesn't do something this weekend, as of next week, the game is on." That makes absolutely no sense. Nor does Bove's price target of $20 per share.

Yes, Lehman has been shopping around for buyers, but buyers have been balking. I talked about Lehman talks collapsing and how poorly Lehman's preferreds trade in Ten Financial Entities On The Brink.

Lehman's Crown Jewel For Sale

Five days ago in a will he, won't he debate Financial News reported Lehman Brothers to keep Neuberger Berman unit.

Lehman Brothers is not looking to sell Neuberger Berman, an asset management business, according to analysts who met with Herbert McDade, the bank's new president and chief operating officer.

So much for that idea.
.......
und dann noch dies:www.cnbc.com/id/26337440/site/14081545/
As first reported by CNBC, Fuld, Lehman's long-time chief executive, is looking to sell a 70 percent stake in the investment management division and have an option to buy it back at a later date. As a carrot to the potential buyer is a warrant to purchase a 20 percent stake in Lehman that could be cashed in when the credit crisis abates and the firm's stock price recovers.But potential buyers—which include nearly every major private equity firm—are starting to balk at Lehman's initial offer, according to Wall Street executives familiar with the matter.

Their problem is the price. Lehman [LEH  14.41    0.69  (+5.03%)   ] is pricing the investment management division at around $10 billion, meaning a 70 percent stake would cost $7 billion. But the real cost will be much more than that, because asset management firms are only worth something if employees remain with them following such a transaction. Potential bidders believe that unless they set up a large retention pool—something in the neighborhood of $400 million to $500 million to keep employees at their jobs—the talent will walk, these people say.  
Der USA Bären-Thread wawidu
wawidu:

US-Treasuries

5
24.08.08 00:45
In Anbetracht der wirtschaftlichen Entwicklung in den USA war ein Preis für langfristige Treasury-Bonds über 120 Anfang 2008 schon als "sehr ambitioniert" zu bezeichnen. Nun ja, in allen Phasen kurzfristiger Downmoves der Aktienmärkte seit 1980 (zwischen 2000 und 2002/03 sogar etwas längerfristig) erwiesen sich die Treasuries als "Häfen der Sicherheit". Doch niemals in diesem Zeitraum gab es - auch im Hinblick auf den USD-Index - negative Realverzinsung. Ich bin mir sehr im Zweifel, ob sich die aktuelle Rallye im angefügten Ratiochart ausbauen kann.
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Der USA Bären-Thread 181919
Der USA Bären-Thread Kicky
Kicky:

die Braut wird nicht gewünscht

9
24.08.08 00:53
NEW YORK, Aug 23, 2008 (UPI via COMTEX) -- A Korean bank has clarified it is not ready to purchase any of troubled Lehman Brothers Holdings Inc., fizzling a short rally in the Wall Street firm's stock.
Shares had jumped as much as 16 percent but fell back Friday as the Korean Development Bank, KDB, clarified it was just window shopping for now, The Wall Street Journal reported Saturday. .... For now, however, the Korean purchase of Lehman appears to be on hold.
"We are just at an early stage of privatization, and we are weak at investment banking by international standards," bank spokesman Sung Joo-yung told The Journal. "In the long term, we should strengthen that weakness."
www.marketwatch.com/news/story/...76-4F48-BB88-752A76F3CC40%7D
Der USA Bären-Thread xpfuture
xpfuture:

Was die US-Arbeitslosenquote in den USA betrifft,

14
24.08.08 10:54
kann man gut erkennen, dass jeder Anstieg der Arbeitslosenquote über 0,5% in den letzten 60 Jahren - egal von welchem Niveau aus - in einer Rezession endete. Seit 2007/2008 haben wir einen Anstieg von mehr als 1% verzeichnet. Dieser Trend zeichnete sich Ende 2007 nur sehr langsam ab, dagegen entwickelte sich die Aufwärtbewegung in den letzten Monaten mit überproportionaler Geschwindigkeit.
M.m. nach sollte die erst Aufwärtbewegung bis ca. 6,7% reichen. Danach wird man weiter sehen, wies um die amerikanische Wirtschaft steht. Sollte der Ausbruch nach oben erfolgen, siehts schlecht aus, den eine Arbeitslosenqoute von 8% wäre denkbar.

xpfuture
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Der USA Bären-Thread 181942
Der USA Bären-Thread 181942
Der USA Bären-Thread Malko07
Malko07:

Ökonom Joseph Stiglitz:

14
24.08.08 11:15

"Banken haben total versagt"

Die globale Finanzkrise erschüttert die Bankenbranche. Doch das Schlimmste kommt erst noch, sagt Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz im Interview - und wundert sich, mit welchem Gleichmut die Steuerzahler für die Fehler der Geldkonzerne geradestehen.

Der USA Bären-Thread 4636600

manager-magazin.de: Professor Stiglitz, wir stecken mitten in einer der schlimmsten Finanzkrisen, die Generationen von Menschen seit dem Zweiten Weltkrieg durchstehen mussten. Warum musste es so weit kommen?

Stiglitz: Weil die Banken sie selbst heraufbeschworen haben. Und warum? Weil sie ihr eigenes Geschäft nicht verstanden haben. Weil sie sehr, sehr schlechte Risikoanalysen zu dessen Grundlage gemacht haben.

mm.de: Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann sagt, dass sie genau die über Jahre immer weiter verfeinert hätten.

Stiglitz: Das müssen sie im Stillen gemacht haben. Selbst die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich hat die Geldhäuser erst kürzlich aufgefordert, sie sollten ihre Risikovorsorge verbessern. Basel II wird die Mahnung genannt.

mm.de: Aber Risikoanalysen sind doch das Kerngeschäft der Banker. Und das muss denen noch mal vorgeschlagen werden?

Stiglitz: Das ist schockierend, nicht wahr? Es gibt tatsächlich keine einzige Entschuldigung für diese Burschen. Die hatten einfach keine rechte Ahnung von ihrem eigenen Geschäft. Sie haben total versagt. Und wissen Sie, was beinahe noch schlimmer war?

mm.de: Was könnte noch schlimmer sein?

Stiglitz: Sie waren in dieser Zeit auch noch ausgesprochen kreativ, dieses unverstandene Geschäft mit immer neuen Finanzinnovationen auszubauen. Doch die hatten immer nur zum Ziel, den eigenen Profit zu steigern. Nicht ein einziges neues Produkt aber sollte den Finanzmarkt sicherer machen. Und wenn solche Ideen aufkamen, haben sie die auch noch mit allen Mitteln bekämpft.

mm.de: Welche Idee hätte das Finanzsystem denn beispielsweise sicherer gemacht?

Stiglitz: Neue Darlehensvarianten etwa. Argentinien beispielsweise wollte sich in höchster Not Kredit besorgen, dessen Zinsen sich nach der Höhe des jeweiligen Wirtschaftswachstums richteten. In schlechten Zeiten niedriger, in guten höher. Die Wall Street hat das verhindert, weil sie ihre Profite bedroht sah. Höhere finanzielle Sicherheit für andere Marktteilnehmer spielte für sie keine Rolle.

mm.de: Haben diese Einstellung jetzt auch Amerikas Hausbesitzer zu spüren bekommen, die in Schwierigkeiten geraten sind, weil sie die Kredite für ihre Gebäude nicht mehr zurückzahlen können?

Stiglitz: Exakt so ist es. Die Banker haben Wege gefunden, Leuten Kredite für Häuser anzudrehen, die sie sich eigentlich gar nicht leisten konnten. Aber Innovationen, wie mit diesen Risiken umgegangen werden soll, haben sie keine einzige fertiggebracht. Sie haben mit ihren Kunden gespielt.

mm.de: Wie lange wird die Krise anhalten?

Stiglitz: Noch eine ganze Weile, weil uns das Schlimmste erst noch bevorsteht. Die Banken werden große Probleme haben, ihr verloren gegangenes Kapital wiederzubeschaffen.

mm.de: Fürchten Sie, dass eine Großbank daran scheitern könnte und Pleite gehen wird?

Stiglitz: Das weniger. Es wird den sanften Ausweg geben. Wer allein nicht mehr klarkommt, wird in Fusionen gezwungen oder aufgekauft werden, wie es schon die New Yorker Investmentbank Bear Stearns erleben musste. Und dass weitere solcher Fälle passieren, halte ich für sehr gut möglich.

mm.de: Wäre es nicht besser, so ein angeschlagenes Dickschiff einfach mal untergehen zu lassen, anstatt es auf irgendeine Weise doch noch vor der eigenen Pleite zu retten?

Stiglitz: Im Ergebnis ist es doch kein Unterschied, wie eine schlechte Bank verschwindet, wenn sie nur weg ist. Und die Banken sind untereinander so stark miteinander verflochten, und sie schulden sich oftmals gegenseitig so viel Geld, dass eine Pleite nicht gesund wäre.

mm.de: Könnten die Banker zukünftig nicht darauf spekulieren, notfalls immer irgendwie gerettet zu werden? Und deshalb einfach so weitermachen wie bisher?

Stiglitz: Das ist ein Problem, ja. Solche Notfallrettungen oder Notfallübernahmen setzen schlimmstenfalls die falschen Signale. Das trifft insbesondere auf halböffentliche Banken zu, für die plötzlich auf Kongressbeschluss der Steuerzahler einspringen muss, wie im Fall der Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac.

mm.de: Wann ist denn aus marktwirtschaftlicher Sicht die Grenze erreicht? Wann darf der Staat nicht mehr eingreifen?

Stiglitz: Der Staat muss eingreifen, bevor etwas passiert. Das ist die Lösung. Denn zu groß für eine Pleite zu sein, heißt ja nicht, zu groß für eine Reorganisation zu sein. Wir brauchen einen völlig neuen Rahmen für Bankgeschäfte, das ist klar. Und einen Regulator.

mm.de: Was könnte der, was der Finanzmarkt allein nicht schafft?

Stiglitz: Regeln aufstellen, die nutzen. Jeder Pharmafirma beispielsweise wird vorgeschrieben, dass sie die Unbedenklichkeit ihrer Arzneien selbst beweisen muss - und zwar, bevor die Pillen überhaupt verschrieben werden dürfen. Warum fordern wir so einen Unbedenklichkeitsbeweis nicht auch von Banken für deren Produkte? Neue Regeln brauchen wir auch für die Bezahlung der Bankmanager, die bisher eher für Risiko belohnt werden als für vorsichtiges Handeln. Denkbar ist zudem, Überhitzungsbremsen einzuziehen.

mm.de: Was bedeutet das?

Stiglitz: Sobald die Lage zu heiß wird, könnte den Geldhäusern beispielsweise vorgeschrieben werden, ihre Risikovorsorge zu erhöhen. Das würde Dampf ablassen, weil dann auch weniger neue Kredite vergeben werden können.

mm.de: Glauben Sie, dass die Banken aus der aktuellen, tief gehenden Krise etwas gelernt haben?

Stiglitz: Daran glaube ich nicht einmal ein winziges Bisschen. Solche Krisen scheinen doch alle zehn Jahre zu passieren. Ich fürchte, dass die Steuerzahler nach dieser Krise sich bereits darauf vorbereiten sollten, in der nächsten, die kommt, wieder einen Teil der Rechnung bezahlen zu müssen.

mm.de: Obwohl so viele Banken derzeit so hohe Abschreibungen und teilweise echte Verluste haben?

Stiglitz: Trotzdem. Die ersten Meinungsmacher bringen sich doch bereits wieder in Stellung und warnen vor Überregulierung, obwohl wir nicht mal eine funktionierende Regulierung haben.

Das Interview führte Karsten Stumm.

 


Joseph Stiglitz (Jahrgang 1943) zählt zu den großen Ökonomen der Gegenwart. Er lehrt an der New Yorker Columbia- Universität. In den 90er Jahren war er Wirtschaftsberater von US- Präsident Clinton. Von 1997 bis 2000 arbeitete Stiglitz als Chefökonom der Weltbank, die er im Streit um den richtigen Weg im Kampf gegen Armut verließ. Sein wissenschaftliches Spezialgebiet ist die Theorie des Marktversagens. Für die Analyse von Märkten mit ungleicher Verteilung von Informationen erhielt er im Jahr 2001 gemeinsam mit George Akerlof und Michael Spence den Wirtschaftsnobelpreis.

 


www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,573836,00.html

 

 

Der USA Bären-Thread Malko07
Malko07:

Joseph Stiglitz zur Finanzkrise

11
24.08.08 11:40

"Die Wall Street hat den Krieg der Worte verloren"

Nobelpreisträger Joseph Stiglitz über den starken Staat, Tricks der Investmentbanken - und eine neue Zulassungsbehörde für Finanzmärkte.
Interview: U. Schäfer

Joseph Stiglitz, 65, liebt deutliche Worte: Unter den 14 Ökonomie-Nobelpreisträgern, die sich derzeit in Lindau am Bodensee getroffen haben, ist er der schärfste Kritiker der Globalisierung. Der Professor von der Columbia-Universität in New York fordert, die Finanzmärkte schärfer zu regulieren und die Steuern für Reiche zu erhöhen.

SZ: Herr Professor Stiglitz, die Welt erlebt die schwerste Finanzkrise seit 1929. Zugleich schwindet das Vertrauen der Menschen in die Marktwirtschaft. Steckt der Kapitalismus insgesamt in der Krise?

Stiglitz: Was wir erleben, ist die Rückkehr zur Vernunft. Es gab einen irrationalen Überschwang. Alle haben geglaubt, dass die Marktwirtschaft perfekt funktioniert und immer in der Lage ist, sich selbst anzupassen. Diese naive Sichtweise ist zusammengebrochen.

SZ: Was war daran so naiv?

Stiglitz: Wir haben bereits in der Weltwirtschaftskrise gelernt, dass der Markt allein es nicht richtet. Aber das ist 75 Jahre her. Und irgendwann ist das Bewusstsein dafür verlorengegangen.

SZ: Warum haben alle geglaubt, dass die Märkte von allein funktionieren ...

Stiglitz: ... nicht alle ...

SZ: ... aber die Mehrheit.

Stiglitz: Auch da habe ich Zweifel. In den USA sind viele Menschen schon länger desillusioniert über die Ergebnisse der Reformen unter Ronald Reagan, und das Gleiche gilt für die Erfahrungen der Briten mit Margaret Thatcher. In Europa hat sich der Glaube an den Markt länger gehalten als in den USA, wo die Mehrheit immer der Meinung war, dass es einer Regierung bedarf, die den Markt reguliert. Zugleich gab es aber große Angst vor einem ausufernden Staatsapparat. Man kann das Schizophrenie nennen.

SZ: Ist die Deregulierung und Liberalisierung der Märkte zu weit gegangen?

Stiglitz: Das kann man so generell nicht sagen. Entscheidend ist: Haben wir die richtige Regulierung? Als ich in den 90er Jahren für die Regierung von Bill Clinton gearbeitet habe, haben wir in vielen Bereichen die Regulierung gelockert, aber in einigen Bereichen auch verschärft. Die Konservativen behaupten dagegen, dass jeder Eingriff schlecht sei.

SZ: Wo wünschen die Amerikaner sich denn mehr Staat?

Stiglitz: Die Amerikaner wollen zum Beispiel nicht, dass ihnen schlechtes Essen vorgesetzt wird. Sie wollen, dass der Staat für sichere Lebensmittel sorgt. Die Menschen trauen auch nicht den Pharmakonzernen und wollen, dass jemand die Medizin testet. Für diese Form der Regulierung sind alle. Anders sieht es bei den Finanzmärkten aus. Hier ist es der Wall Street gelungen, das eigene Geschäft in ein viel zu positives Licht zu rücken.

SZ: Inwiefern?

Stiglitz: Die Banken behaupten, sie könnten Risiken managen. Aber dazu sind sie nicht in der Lage. Sie sind nicht einmal in der Lage, ihre Risiken richtig zu beziffern. Es ist phänomenal, wie sehr die Banken danebengelegen haben.

SZ: Niemand hat die Banken gestoppt. Die Aufsicht hat sie gewähren lassen.

Stiglitz: Das stimmt. Und die amerikanischen Banken haben einen wichtigen Unterstützer: Alan Greenspan. Der hat behauptet, keine Regulierung sei die beste Regulierung. Er hat den Eindruck erweckt, als gebe es keine Blase. Diese Mentalität hat sich überall verbreitet.

SZ: Mit welchen Folgen?

Stiglitz: Die Banken haben gnadenlos ausgenutzt, dass es große Unterschiede in der Regulierung gibt. Sie sind mit ihren Geschäften dorthin gegangen, wo die Aufsicht am geringsten ist und die Steuern am niedrigsten sind. Dadurch ist neben dem eigentlichen Bankensystem ein zweites Schattenbankensystem entstanden. Die Banken haben ihre Schulden und Geschäfte einfach in Zweckgesellschaften in Steueroasen verlagert.

SZ: Sollten die Aufsichtsbehörden das Schattenreich zerstören?

Stiglitz: Ganz klar ja. Unser Bankensystem ist reguliert, weil es so wichtig ist für das Funktionieren unserer Wirtschaft. Aus diesem Grund kaufen wir die Banken heraus, wenn sie zusammenbrechen. Der Staat bietet den Banken Sicherheit, und weil er das tut, kann er, genauso wie eine Feuerversicherung, Auflagen machen und zum Beispiel fordern, dass jedes Haus eine Sprinkleranlage hat.

SZ: Die Banken wollen für die Feuerversicherung aber kein Geld ausgeben.

Stiglitz: Das ist das Problem. Die Banken fordern stattdessen, dass der Staat größere Krankenhäuser baut, um die Opfer des Großbrands zu versorgen. Sie wollen zudem, dass ihre kleinen netten Feuer in Steueroasen wie den Cayman Islands oder den Bermudas weiter brennen. Diese Steueroasen sollte man dichtmachen.

SZ: Die USA setzen tatsächlich gerade die Schweiz unter Druck, nicht aber die Caymans, wo die meisten Hedgefonds der Wall Street registriert sind.

Stiglitz: Es bringt nichts, wenn man Liechtenstein oder Monaco dichtmacht und das ganze Geld dann in eine andere Steueroase fließt. Deshalb muss man weltweit vorgehen, ohne Ausnahme.

SZ: Eine andere Gefahr sind die vielen hochriskanten Derivate, die die Banken in den vergangenen Jahren erfunden haben. Wie sollte man damit umgehen?

Stiglitz: Wir sollten eine Behörde schaffen, die diese Produkte prüft und testet, ehe sie zugelassen werden. Das ist bei Medikamenten nicht anders: Ehe Pharmaunternehmen diese vertreiben dürfen, muss der Staat sie zulassen.

SZ: Die Investmentbanken wollen aber neue Produkte, etwa Credit Default Swaps, also eine Versicherung auf Kreditrisiken, schnell auf den Markt bringen. Die wollen nicht ewig warten, ehe sie damit Geld verdienen können.

Stiglitz: Die Welt ist 2000 Jahre ohne Credit Default Swaps ausgekommen. Bricht die Welt auseinander, wenn wir drei Monate länger warten müssen? Umgekehrt kann das Weltfinanzsystem zusammenbrechen, wenn solche Produkte sich als giftig erweisen. Der amerikanischen Wirtschaft würde es nicht schlechter ergehen, wenn man ein oder zwei Jahre auf solche Produkte warten müsste.

SZ: Sollten also insgesamt die Regeln der Finanzmärkte verschärft werden?

Stiglitz: Das ist zwingend. Wir können nicht Banken mit dem Geld des Steuerzahlers herauskaufen und dann sagen: Ihr könnt so weitermachen wie bisher. Die Banken müssen dafür einen Preis bezahlen, wenn sie gerettet werden.

SZ: Sind die Banken dazu bereit?

Stiglitz: Die Wall Street hat den Krieg der Worte verloren, aber den Krieg in der Realität noch nicht. Also sagen die Banken jetzt: Wir wollen mehr Regulierung. Und dann werden sie versuchen, dieser Regulierung auszuweichen oder sie im Gesetzgebungsverfahren zu verändern. Der Teufel steckt leider im Detail.

SZ: Müssten nicht die Investmentbanker, die alle Millionen verdient haben, auch persönlich einen Preis zahlen? Sollte man ihre Steuern erhöhen?

Stiglitz: Absolut. Die Banker haben in den letzten Jahren von sehr niedrigen Steuersätzen profitiert. Das müssen wir ändern. Robert Shiller hat dazu eine sehr gute Idee entwickelt und vorgeschlagen, dass wir unser Steuersystem jedes Jahr an die Ungleichheit in der Gesellschaft anpassen. Wir verändern die Steuersätze ja schon jetzt unregelmäßig. Warum sollen wir das nicht in das Steuersystem so einbauen, dass es automatisch passiert?

(SZ vom 23./24.08.2008/mel) www.sueddeutsche.de/finanzen/505/307459/text/

Der USA Bären-Thread xpfuture
xpfuture:

Schaut euch mal die beiden nachfolgenden Charts an

2
24.08.08 12:06
Einerseits der Vergleich DJIA gegen S&P 500 (eigentlich fast gleichlaufend):

Der USA Bären-Thread 181956

andererseits der DJIA gegen den Russel 2000 (in den letzten Monaten konnte dieser eine erhebliche überperformence erzielen - ja sich sogar positiv entwickeln, entgegen den anderen Indices die erheblich ins Minus gelaufen sind)

Was wird hier wohl gespielt? Manipulation der aller übelsten Sorte.

xpfuture
(Verkleinert auf 72%) vergrößern
Der USA Bären-Thread 181956
Der USA Bären-Thread 181956

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