In den Inflationsjahren ab 1970 verzeichnete die LFPR einen deutlichen Anstieg. Das dürfte allerdings vor allem daran gelegen haben, dass in USA vermehrt Frauen zu arbeiten begannen (Ende der 50er-Jahre "Hausfrauen-Ära").
2000 toppte die LFPR bei 67,3 % aus. Seitdem geht es non-stop bergab. Erst wegen der Dot.com-Krise, dann wegen der Finanzkrise.
Der aktuelle Stand der LFPR (Details: # 509, oberer Chart) entspricht dem der späten 1970er Jahre. Ursache dürfte zum einen die zunehmende Automatisierung sein (viele Roboterfabriken fast ohne Arbeiter wie im Automobilbau), zum anderen das verstärkte Job-Outsourcing in Billiglohnländer sein, das auch Trump nicht mehr umzudrehen vermag. Ein Zurückholen der (dann wieder teuren) Jobs könnte nur in Kombination mit Schutzzöllen funktionieren, gegen die sich die US-Wirtschaft sträuben würde. Er wäre ein Rückfall in den Protektionsmus, der die Wirtschaft eher lähmt als stärkt.
Die aktuell verbliebenen US-Jobs sind meist in Branchen, die sich nicht auslagern lassen (Bars, Friseure, Verkäufer, Altenpflege, Health Care), aber schlecht bezahlt sind.
Die pro forma niedrige Arbeitslosenquote von aktuell 4,1 % (30-Jahres-Tief) kommt vor allem dadurch zustande, dass viele Amerikaner statt eines gutbezahlten Fulltime-Jobs nur noch mehrere schlecht bezahlte Nebenjobs (z. B. einen morgens, einen mittags, einen abends) haben. Das wird von den Arbeitsmarkt-Statistikern wie drei (Fulltime-)Jobs von drei Personen gezählt, obwohl tatsächlich nur eine Person drei (Neben)-Jobs hat.
Wer solche Nebenjobs ausübt, hat aber erst recht keine Lohnverhandlungsmacht. Er ist ein Hiwi für ein paar Dollars die Stunde, und fliegt sofort raus, wenn er mosert oder irgendwelche Forderungen stellt (kein Kündigungsschutz in USA).
(Verkleinert auf 79%)