> Wäre ich Braun, so hieß der Chef von diesem Laden, glaube ich, ich würde mich vor meinem eigenen Spiegelbild und Charakter ekeln.
Vielleicht ist es komplizierter:
Er war, oder wurde wohl, ein vollkommen realitätsferner Spieler, der in einer Traumwelt lebte. Braun glaubte wohl bis zum Ende daran, immer noch weiter zu machen. Vor einigen Wochen hat er noch für 2 Mio. Aktien erworben (~ 100€/Stck?) um der Entourage wieder ein Stückchen Zucker vorzuwerfen. Danach, so das Kalkül, ginge es wieder ein paar Wochen weiter.
Auch die selbst eingesetzte KPMG Prüfung sollte alles beschönigen, waren es doch Brauns alte Kollegen die das Testat schon besiegeln würden. Und die schlußendlichen Aktienverkäufe für 150 Mio kamen nur durch Druck der Banken zustande. Bei Braun war zu diesem Zeitpunkt wohl immer noch nicht Ende. (Nebenbei: Warum nimmt man einen Privatkredit von 150 Mio auf? Frage ich mich schon die ganze Zeit.)
Wir kennen ähnliche Fälle: Uwe Barschel, der davon ausging, wenn er nur sein Ehrenwort gäbe, zöge die in Kiel versammelte Journalistenschar ab. "Er hat sein Ehrenwort gegeben, an der Sache ist also nichts dran!" Dann Guttenberg, der in die USA flüchtete. "Vorübergehend lege ich den Doktortitel ab, werde in nach ausgestandener Angelegenheit wieder tragen!"
Symptomatisch. Diese Leute erkennen sich nicht mehr selbst im Spiegel und können dem der sie da anschaut entgegenlächeln. "Spieler, komm rüber. Heute alles auf die 17!" Ich will Braun nicht entschuldigen. In einem Prozeß wird sicherlich ein feines Psychogramm von dem Gespann Braun/Marsalek gezeichnet werden.
Habe es zum Anlass genommen, mal wieder Th. Mann zu lesen.
Ich glaube er hat es immer noch nicht begriffen, was aktuell los ist. Wi
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