Ich weiß nicht, ob Firmen Gelder für Dividendenzahlungen grundsätzlich extra halten oder das ganze Jahr über normal damit wirtschaften.
Würden diese ganz normal damit wirtschaften, spart man sich halt Geld, weil man mit dem Dividendengeld unterjährig bis zum Stichtag x % Gewinn generieren könnte oder weniger Zinsen für Fremdkapital bezahlen müsste um Aufträge zwischenzufinanzieren o.ä.
Ein Beispiel zum Zinseszinseffekt bei vierteljährlicher Auszahlung:
10000 Euro Aktienwert
6,3% Dividende
Wird die Dividende jährlich ausbezahlt hätte man 630 Euro Dividende.
Wird die Dividende vierteljährlich bezahlt so hätte man quasi 645,04 Euro Dividende, sofern man sozusagen von Thesaurierung ausgeht - also die Dividende wird stets reinvestiert. Also ähnlich bei Zinsen, die Bank zahlt die Zinsen jedes Quartal aus und bis Ende des 2. Quartals vermehrt sich dann das Start-Kapital + Zinsen des 1. Quartals usw.
Aus 6,3% Dividende würden somit 6,45% werden.
Kann man z.B. schnell mit
www.zinsen-berechnen.de/unterjaehrige-verzinsung.php oder
www.zinsen-berechnen.de/sparrechner.php
nachrechnen, indem man statt jährlich vierteljährlich wählt (Sparrate halt einfach 0 Euro eintragen).
Wenn also die Firma auf vierteljährliche Ausschüttung umstellen würde, aber nicht mehr Dividende bezahlen möchte als bei jährlicher Zahlung, so müsste man die Dividende senken.
@zu ganzes Jahr halten
Man kauft halt im Normalfall nicht eine Aktie nur der Dividende wegen.
Außerdem würde es auch reichen die Aktie am Tag der Hauptversammlung im Depot zu haben, man muss es also nicht ein ganzes Jahr halten.
Würde man die Dividende auf vierteljährlich umstellen, müsste man es aber fast das ganze Jahr über im Depot haben - da es immer etwas dauert bis der Dividendenabschlag wieder durch Kurssteigerungen ausgeglichen wurde.
Kurz vor Dividendenzahlung rein und dann wieder raus, rentiert sich bei vierteljährlich noch weniger - statistisch gesehen rentiert sich Dividenden-Hopping sowieso nicht.
Aktien gehen vor Dividendenzahlungen gerne hoch, der Kursverlust entspricht wie aktuell zu sehen nicht immer nur der Dividende.
Es kommt auf die Situation des jeweiligen an, ob z.B. Verlustvorträge im Topf "allgemein" existieren, denn eine Verrechnung mit dem Verlusttopf "Aktien" findet ja bei Dividenden nicht statt. Auch kann es sinnvoll sein, wenn man den Freistellungsauftrag nicht durch andere Kapitalerträge ausgenutzt bekommt, weil z.B. erst Verlustvorträge aus dem Verlustverrechnungstopf reduziert werden und erst wenn dieser auf 0 ist, greift der Sparerpauschbetrag / Freibetrag von 801 Euro für Singles und das doppelte für Verheiratete.
Also würde man sich Steuern sparen, indem man die Dividende mitnimmt, den Freibetrag ausnutzt und nicht vorher verkauft - womit z.B. ein Verlustvortrag verschenkt wird.