"jetzt sagt mir mal wie viel Gewinne darf eine Firma haben, wenn diese durch die Wmih gekauft werden soll .... 10 - 50 - 100 Millionen $ ??
bei 10 Mill kostet so eine bestimmt dass 3 fache des Jahresumsatzes ca. 100 - 150 Mill $
bei 50 Mill ist dass wahrscheinlich dass 3 - 5 fache des Jahresumsatzes ca. 150 - 300 Mill $
bei 100 Mill kostet diese Fa. bestimmt dass 5 fache des Jahresumsatzes ca. 500 - 800 Mill$"
Hi zocki,
ganz so einfach wird über einen möglichen Übernahmekandidaten sicher nicht entschieden.
Der Gewinn ist N U R ein Kriterium bei der Entscheidung einer Unternehmensübernahme. Viele andere Kriterien sind dabei außerdem noch mit entscheidend wie z.B. eigene Kapitalmöglichkeiten und auf Seiten des mögl. Übernahmekandidaten Vermögenswerte, Substanz, Marktperspektiven, Geschäftsmodell, Gewinne und das KGV der mind. letzten
5 Jahre, Produktperspektiven, Kapitalstruktur, Kostenstruktur- und Größen, div. andere Unternehmenskennzahlen u.v.a. Aspekte mehr ! Gerade im "private equity" Geschäft sind noch viele weitere wichtige Kriterien mit entscheidend und v o r einer endgültigen Übernahmeentscheidung genau zu prüfen und entsprechend zu berücksichtigen !
Der Wert eines Unternehmens welches im Fokus eines Übernehmers steht, wird interna-
tional durch mehrere unterschiedliche Verfahren ermittelt.
Hauptsächlich sind diese:
Das Discounted: Das ist ein international anerkanntestes Verfahren zur Unternehmensbewertung (DCF), das neben einer Ist-Analyse des Unternehmens auch Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung beinhaltet. Grundsätzlich muß man hierbei unterscheiden zwischen dem Entity- und dem Equity-Verfahren. Beim Entity-Verfahren werden zur Berechnung der Cash Flows die Überschüsse an Zahlungsmitteln der nächsten fünf bis zehn Jahre herangezogen und zum Bewertungszeitpunkt abgezinst. Während das DCF-Verfahren das Unternehmen als Gesamtheit berücksichtigt, bezieht sich das Equity-Verfahren nur auf den Wert des Eigenkapitals. Wichtig sind für die Diskontierung also nur die Zahlungsströme, die dem Eigenkapitalinvestor zufließen, also Dividenden oder zurückgezahltes Kapital. Trotz unterschiedlicher Bemessungsgrundlagen führen in der Theorie beide Verfahren zu gleichen Ergebnissen, falls die Annahmen einheitlich sind. Der größte Vorteil der DCF-Methode liegt in der internationalen Anerkennung. Außerdem ist die Bewertung durch die Berücksichtigung des Cash Flows unabhängig von unterschiedlichen nationalen Rechnungslegungs-Standards. Auf der anderen Seite lässt diese Methode durch die reine Fixierung auf Kennzahlen außer acht, dass es in der Unternehmensplanung zu Unsicherheiten kommen kann, die das Gesamtergebnis möglicherweise verzerren !
2.) Ertragsverfahren: Das Ertragswertverfahren wenden Wirtschaftsprüfer nicht nur für die Bewertung von Unternehmen an, sondern auch für die von Immobilien. Im Vordergrund steht hier die Feststellung der möglichen Erträge, die Kapitalgeber in Zukunft erwirtschaften können. Der Ertragswert ergibt sich aus der Differenz von zukünftigen Einnahmen und Ausgaben. Dabei unterscheidet man zwischen dem deutschen und dem internationalen Ertragswertverfahren. Während in dem deutschen Verfahren mit der Einbeziehung von Liegenschaftszinsen auch das Baugelände in die Berechnung einfließt, berücksichtigt das internationale Verfahren lediglich den Wert des Gebäudes, letztlich also die Einkünfte aus der Miete.
3.) Multiplikatorverfahren:
Im Multiplikatorverfahren bewerten Prüfer das Unternehmen auf Basis eines Vergleichs mit den Transaktionen, die Unternehmer in der Vergangenheit getätigt haben. Entscheidend sind also die Kaufpreise, die Betriebe in der Vergangenheit erzielt haben. In diesem Wert ebenfalls eingeschlossen ist eine so genannte Kontrollprämie, also das Geld, das der Käufer für die Entscheidungsgewalt über ein Unternehmen bezahlt hat. Auf diesem Weg kommen Synergien in der Bewertung zum Tragen.
Beim Multiplikatorverfahren profitieren Unternehmer - beispielsweise durch eine Fusion - gegenseitig voneinander, muss dies zusätzlich in die Bewertung einfließen" !
Zwar entsprechen die Kennzahlen denen des DCF-Ansatzes, die Methode ist im Verhältnis
zu diesem jedoch deutlich zeit- und kostensparender. Zudem sind viele branchenübliche Multiplikatoren und Erfahrungswerte öffentlich zugänglich. Gerade für kleine und mittelständische Unternehmen ist der Kaufpreis mit dieser Methode gut zu ermitteln ?
4.) Realoptionsverfahren:
Mit der Bewertung von Realoptionen soll im Gegensatz zu anderen Verfahren die unternehmerische Flexibilität berücksichtigt und bewertet werden, die Finanzoptionen rücken in den Hintergrund. Denn neben den finanziellen Mitteln entscheiden oft die unterschiedlichen Handlungsmuster von Unternehmern über Erfolg und Misserfolg, beispielsweise bei Investitionen. So lassen sich in der Theorie verschiedene Optionen von der Verzögerung über den Abbruch bis zu einer Erweiterung einer möglichen Investition ableiten, woraus jeweils unterschiedliche Kosten und Erträge für den Unternehmer resultieren. In der Praxis ist dieser Ansatz jedoch bei Investitionsentscheidungen kaum verbreitet.
Daraus ist unschwer zu erkennen, warum eine Entscheidungsfindung so schwierig ist
und warum eine solche so lange dauern kann !