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CONSORS WEEKLY NEWSLETTER Nr. 2000/41
Der kostenlose, wöchentliche Newsletter der
Consors Discount-Broker AG Freitag, 13. Oktober 2000
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THEMEN DIESER AUSGABE:
1. CONSORS INTERN
2. MARKTANALYSE DEUTSCHER MARKT
3. GEWINNER UND VERLIERER DER WOCHE
4. CONSORS FAVORITEN
5. MUSTERDEPOT
6. NEUER MARKT REPORT
7. NICE*LETTER-EMPFEHLUNG
8. EMPFEHLUNGEN INLAND
9. EMPFEHLUNGEN AUSLAND
10. DISCLAIMER
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1. CONSORS INTERN
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2. MARKTANALYSE
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Aktienmärkte
42. Woche vom 16. bis 20. Oktober 2000
Endlich wieder Kaufkurse - vorgezogener Winterschlußverkauf an der
Aktienbörse. Dabei war im Wochenverlauf durch die Serie von teilweise
kräftigen Kursrückschlägen schon zu befürchten, daß sich der als
"Crashmonat" verschriene Oktober und "Freitag, der 13." zu einer self-
fullfilling prophecy verbünden und einen finalen Sell-Out auslösen.
Der DAX hatte sich endlich nachhaltig von seiner "Schicksalslinie"
(6780) lösen können - nach unten! Und die teilweise dramatischen Ver-
luste steigerten sich vereinzelt in regelrechte Panikverkäufe, vor al-
lem am Neuen Markt. So stürzte zum Beispiel der Medienkonzern EM.TV &
Merchandising zeitweise um gut 30 % ab, nachdem eine Korrektur der
Halbjahreszahlen gemeldet wurde. Der dadurch entstandene Vertrauens-
verlust wirkte hier mehr als der eher gering zu schätzende fundamenta-
le Schaden - ein aktuell symptomatisches Verhaltensmuster für den ge-
samten Aktienmarkt. Dieselben Anleger, die zu Jahresbeginn die Aktien
nur gekauft haben, weil die Kurse gestiegen sind, verkaufen nun die
Aktien, weil die Kurse sinken. Erfolg an der Börse muß hart erarbeitet
werden und basiert nicht auf solch einfachen und plumpen Regeln. Der
erfolgreiche Anleger muß sich ausführlich und umfassend über seine
Investments informieren, muß Geduld zeigen und muß diszipliniert seine
eigenen Entscheidungen treffen. Deshalb meinen wir: Die Zeit hat nun
begonnen, sukzessive gute Aktien zu kaufen, auch wenn weiteres Rück-
schlagspotential bei den wichtigen Aktienindizes von bis zu 20 % nicht
ganz auszuschließen ist.
(Alle nachfolgenden Indexstände beziehen sich auf 13. Oktober 2000,
21:20 Uhr MESZ.)
Für den Deutschen Aktienindex DAX ist die deutliche Freitags-Tageser-
holung von 3 % auf zuletzt 6661 Punkte wie Balsam auf die Wunden, die
die laufende Bereinigung bislang verursacht hat. Die Wochenperformance
errechnet sich mit minus 1,7 %, die Wochenverlaufsextremwerte lagen
bei 6776 und 6383 (neues Jahrestief). Die DAX-Wunden werden durch die
feste Börseneröffnung an den US-Aktienmärkten zum Freitagnachmittag
geleckt. Eine Heilung über Nacht - um im Bild zu bleiben - wird es
aber wohl nicht geben, denn die seit Ende September zu verschmerzenden
Verluste tun sicher noch eine Zeit lange weh. Die flauen Gefühle bei
den Marktteilnehmern übertragen sich auch auf die Geschäftslage. Nur
wenig echte Käufer sind bislang am Aktienmarkt zu finden, außer bei
den sogenannten "Old economy"-Werten, die verstärktes Interesse auf
sich ziehen. Exemplarisch und als möglicher "Vorläufer" für die DAX-
Entwicklung sei hier die DaimlerChrysler-Aktie zu nennen, die schon
seit Ende April kräftig auf Talfahrt ging, als der DAX noch in einer
angenehmen Seitwärtsbewegung verlief. Seit Anfang Oktober fährt der
Daimler-Kurs wieder deutlich bergauf.
Markante Einzeltagesschwankungen bei den DAX-Werten im Wochenverlauf
gab es zum Beispiel in beide Richtungen bei Infineon, Siemens (kom-
plette konzernweite Internetvernetzung angekündigt) und SAP. Auffälli-
ge Abwärtsbewegungen machten BMW, Deutsche Telecom, Epcos, Linde,
Lufthansa, Deutsche Bank (Gerüchte um Schieflagen im Anleihengeschäft)
sowie Finanzdienstleister allgemein. Positive Kursausschläge sahen wir
bei adidas-Salomon, Allianz, DaimlerChrysler (Nachholbedarf sowie
Gründung einer E-Business-Holding), E.ON, Degussa-Hüls sowie bei Che-
miewerten allgemein (neue Gewinnrekorde erwartet), Henkel, Karstadt
Quelle, Preussag, RWE und VW.
Neuer Markt Deutschland
Schlecht, schlechter, Neuer Markt - unter diesem Motto präsentierte
sich in der vergangenen Woche das Wachstumssegment der Deutschen Bör-
se. Ohne nennenswerte Gegenwehr fiel der Markt seit letzten Freitag in
einem atemberaubenden Tempo auf den tiefsten Stand in diesem Jahr und
durchbrach alle auf seinem Weg liegenden Unterstützungen. Die Euphorie
und der Herdentrieb der Masse scheinen keine Grenzen zu kennen. Posi-
tive Unternehmensnachrichten werden ignoriert, gesucht werden Negativ-
meldungen, die das Bild vom in sich zusammenfallenden "Kartenhaus" un-
terstützen. So kam es in Amerika zum Beispiel dazu, daß die Aktie von
Yahoo!, obwohl die Zahlen leicht besser als erwartet waren, innerhalb
kürzester Zeit um 25 % einbrach. Ein Händler sagte: "So knapp wie
diesmal hat Yahoo! die Prognosen seit eineinhalb Jahren nicht mehr
übertroffen. Das ist natürlich enttäuschend." Diese Reaktion ist auch
beispielhaft für den Deutschen Markt. Angeheizt durch die schlechte
Stimmung und durchbrochene Stop-Loss-Marken, stand fast alles auf der
Verkaufsliste, was am Neuen Markt gehandelt wird. Auch Werte, die sich
wegen fehlender schlechter Nachrichten und offensichtlichen Unterneh-
menserfolgen anfangs noch gut gegen den allgemeinen Markttrend wehren
konnten, kamen im Laufe der Woche unter die Räder. Rationale Begrün-
dungen lassen sich dafür nicht finden. Die Gewinnwarnungen aus Amerika
in dieser Woche von Telekom-Equipment- und Chip-Produzent Motorola und
dem Hersteller von Infrastrukturkomponenten für Computernetzwerke Lu-
cent Technologies zeigen, wie schwer es für die hoch bewerteten Unter-
nehmen der Wachstumssegmente ist, die ohnehin steigenden Erwartungen
permanent überzuerfüllen. Ein weiterter alter Bekannter gewinnt vor
dem Hintergrund der Unruhen im Nahen Osten wieder an Bedeutung - der
wieder steigende Ölpreis.
Die Wochenperformance beim Nemax 50 betrug minus 7,5 %, beim Nemax All
Share minus 6,3 %. Die Wochenverlaufshoch- und Tiefpunkte lagen beim
Nemax 50 bei 4685/4059 beim All Share bei 4441/3904. Unterstützungen
sehen wir beim Nemax 50 auf dem Niveau um die 4240 und 3860 Punkte.
Als Widerstand gelten die Linie bei 4650 und 4780. Der Nemax All Share
findet Unterstützung im Bereich um die 3950 und 3660, Widerstand um
die 4240 Punkte. Als wichtigere Marke sehen wir allerdings erst den
Bereich um die 4650 Punkte. Die technischen Indikatoren sind im nega-
tiven Extrembereich, zeigen aber noch keine Entwarnung.
Wie auch in der letzten Woche, hielt sich der Medizintechnik-Sektor
mit einem Minus von 2,9 % verhältnismäßig gut. Nur der Bereich Indus-
trie & Industrieservice performte mit einem Minus von 2,5 % leicht
besser. Am schlechtesten liefen die Aktien aus den Bereichen Medien
(-17 %), Finanzdienstleistungen (-16 %), Telekommunikation (-15,7 %)
und Software (-13 %). Der schwerste Wert in Nemax Media, EM.TV & Mer-
chandising, brach in der vergangenen Woche heftigst ein, nachdem das
Unternehmen die Halbjahreszahlen nach unten korrigieren mußte. Auch
Intershop und eine ganze Reihe andere Werte kamen gewaltig unter die
Räder.
Obwohl der Neue Markt zuletzt durch Vorgaben vom "Trendsetter" Nasdaq
wieder von seine Tiefstständen lösen kann, sehen wir die Lage weiter-
hin kritisch. Wir befinden uns noch in einer intakten Abwärtsbewegung.
Negative Unternehmensnachrichten sorgen noch immer für heftige Korrek-
turen. Wo und wann die aktuelle Abwärtsbewegung endet, ist aufgrund
der irrationalen Verhaltensmuster der Marktteilnehmer weiterhin völlig
unklar. Ein Lichtblick bleibt jedoch: Die heutige Kurserholung auf die
eher negativ interpretierten Erzeugerpreise und Einzelhandelsumsätze
in den USA. Dies zeigt uns, daß der Markt bereits sehr weit gefallen
ist und ein großer Teil der Belastungsfaktoren bereits im Markt ge-
preist sind. Wir raten dem Anleger, wie auch in der letzten Woche, ei-
ne Bodenbildung zunächst abzuwarten und Liquidität für den Wiederein-
stieg bereit zu halten. Sollte sich die Abwärtsbewegung verlangsamen,
ist unserer Meinung nach mit einem sehr schnellen Kursanstieg zu rech-
nen. Schnäppchenjäger dürften dann die starkt gefallenen Indexschwer-
gewichte rasch einsammeln. Bis dahin gilt es, die nötige Geduld aufzu-
bringen und das hektischen Treiben eher als Zuschauer zu beobachten.
Europäischer Aktienmarkt
Das europäische Aktienmarktbarometer, der DJ STOXX 50 Index, hat,
trotz recht erfolgreich den Börsen-Herbststürmen um ihn herum, immer
das Ziel der 5000-Marke vor Augen. Der Index notierte zuletzt mit 4758
Punkten um 2,0 % unter Vorwochenniveau. Die Wochenverlaufsextremwerte
lagen bei 4847 und 4630. Technisch bietet die flach verlaufende 200-
Tage-Linie (aktuell 4900) einen wichtigen Widerstand. Den steilen Ab-
wärtstrend von Anfang Sepember haben wir etwas flacher gezeichnet, da-
mit verläuft er nun bei 4780 und deckelt bislang die Erholungsbemühun-
gen.
Gut bewährt hat sich die Unterstützungszone zwischen 4820 und 4690.
Die generelle Seitwärtsbewegung zwischen 5160 und 4690 bleibt noch in-
takt. Angelangt ist der STOXX50 an seinem langfristigen Aufwärtstrend
vom Oktober 1998 bei derzeit 4650, der jedoch nicht nachhaltig gebro-
chen werden sollte. Andernfalls ist ein Absturz bis Richtung 4200 zu
befürchten. Einige Marktindikatoren drehen bereits und könnten bald
positive Signale geben.
US-Aktienmarkt
Am amerikanischen Aktienmarkt bleiben die Sorgen über die weitere Ge-
winnentwicklung der Unternehmen Hauptursache für die Talfahrt. Neuer-
liche Gewinnwarnungen gossen neues Öl ins Feuer und anschließende
Kurseinbrüche intra-day um mindestens 20 % gehören dabei anscheinend
schon zur "Normalität" - ohne Rücksicht auf Verluste bzw. fundamentale
Faktoren. Insbesondere der Halbleitersektor zog die Aktienmarktent-
wicklung in die Verlustzone. Positive Kursentwicklungen in den Sekto-
ren Versorger, Energie und Pharma konnte bislang nur temporär der
Abwärtsbewegung entgegenwirken. Der amerikanische Dow Jones industrial
average tauchte zuletzt mit einer negativen Wochenperformance von
4,0 % auf 10170 Punkte ab. Die Wochenverlaufsextremwerte lagen um über
6 % auseinander bei 10641 und 10014. Die Angst vor weiteren Gewinnwar-
nungen bleibt in den Köpfen der Investoren. Die negative Stimmungslage
und die laufenden Präsidentschaftswahlen bleiben für uns jedoch mögli-
che Zeichen, daß die Marktschwäche in absehbarer Zeit überwunden wer-
den kann. Am Rande: Die nächste Offenmarktausschußsitzung der US-
Notenbank (Fed) ist am 15. November.
Technisch sieht es beim Dow Jones bitter aus. Der als Stütze erhoffte
"alter" Aufwärtstrend vom Oktober 1998, der, über das März-2000-Tief
gelegt, aktuell bei 10680 verläuft, wurde nach unten durchbrochen.
Zügig ging es danach durch die wichtige Unterstützungszone zwischen
10500 und 10300. Halt machte der Index erst bei einer (Zwischen)-Un-
terstützung bei 10010. Wird letztere gebrochen, läge der nächste sinn-
volle Support erst wieder bei 9790, im Extremfall bei rund 8900. Nach
oben wird es schwer, Land zu gewinnen, wenn sich die o. g. Supportzone
zum Widerstandsbereich (10300 - 10500) wandelt. Dann müssen erst noch
ein steiler Abwärtstrend vom 6. September bzw. die fallende 200-Tage-
Linie - beide bei derzeit 10770 - überwunden werden, die innerhalb der
hartnäckigen Widerstandszone zwischen 10730 und 10900 verlaufen. Die
Marktindikatoren liefern negative Signale.
Der Nasdaq Composite Index konnte sich am Freitag von seinem Wochen-
verlaufstief bei 3054 lösen und notierte zuletzt mit 3268 Punkten um
"nur" 2,8 % unter Vorwochenniveau. Damit lag er deutlich besser als
seine Neuen-Markt-Brüder in Deutschland. Zeigen sich die fundamentalen
(Gewinnwarnungen) und zuletzt auch politischen (Konflikt im Nahen Os-
ten) Ereignisse nicht gerade von ihrer rosigen Seite, so ist der Markt
infolge der zwischenzeitlich technisch überverkauften Situation für
eine zumindest kurzfristige Erholung immer gut. Der Nasdaq Composite
Index hat den seit Anfang September ausgebildeten steilen Abwärts-
trendkanal zwischen aktuell 3500 und 3220 kurz nach unten verlassen,
probt aber bereits die Rückkehr. Die Unterstützung bei 3325 wurde ge-
brochen, die nun als Widerstand dient. Den nächsten support sehen wir
bei 3150. Das offene Gap (Kurslücke) vom 30. Mai (3256 - 3286) wurde
geschlossen. Das noch offene Gap vom 28./29.10.1999 bei 2830/2919 mar-
kiert fur uns das kurzfristige, der langfristige Aufwärtstrend vom
Januar 1995 bei 2700 das maximale Rückschlagsrisiko. Die technischen
Marktindikatoren zeigen Ansätze für eine Wende zum Besseren.
Japanischer Aktienmarkt
Die japanischen Investoren schauen weiterhin ängstlich auf den Techno-
Trendsetter Nasdaq. Zudem belastete der Finanzkollaps des Versiche-
rungsunternehmens Chiyoda Mutual Life Insurance Co. nicht nur die Mut-
tergesellschaft (Tokai Bank) sondern den gesamten Finanzsektor. Der
Nikkei 225 erreichte im Wochenverlauf ein neues 1,5-Jahrestief bei
15101 und schloß am Freitag bei 15330 im Wochenvergleich mit minus
4,2 %.
Technisch wird die Bodenbildungszone um 15500 einem kritischen Test
unterzogen. Bei Nichtbestehen dient uns der seit Mitte Juli erkennbare
Abwärtstrendkanal zwischen aktuell 16820 und 14800 als Orientierung.
Darin verläuft ein seit April intakter Abwärtstrend, der bei 15900
kurzfristige Erholungsversuche ausbremsen wird, bevor an die Hürde bei
16400 überhaupt zu denken ist. Der bislang als Unterstützung dienende
Aufwärtstrend vom Oktober 1998 (15970) hat sich zwischenzeitlich erle-
digt. Einige Marktindikatoren geben noch negative Signale. Eine stark
überverkaufte Situation besteht insbesondere bei Aktienwerten des
Technologiesektors.
DAX-Technik
Der Dax bewegt sich noch in dem seit März bestehenden Abwärtstrend
zwischen derzeit 7135 und 6410. Der untere Marke, auf der sich der In-
dex ein wenig ausruhte, wird bei anhaltend pessimistischem Marktumfeld
nicht halten. Dann wird ein Support um 6200 aktiviert. Richtung Norden
stellen sich auch der Widerstand bei 7100 und die fallende 200-Tage-
Linie (7245) in den Weg, die erst bei etwa 7400 als nachhaltig über-
wunden gelten würde. Durch den seit März kontinuierlichen Kursverfall
gelangt der DAX Schritt für Schritt ans Ende der Übertreibungsphase,
die im Frühjahr ihren Gipfel erreicht hatte. Charttechnisch wird dies
dadurch ersichtlich, daß die Rückkehr in einen "alten" Aufwärtstendka-
nal erfolgt, der im Januar 1999 begründet wurde und aktuell zwischen
6700 und 5950 verlaufen würde.
Zur Erinnerung: Der DAX hat immer noch vier offene Gaps (Kurslücken)
aufzuweisen: ein Gap oberhalb seines jetzigen Kursniveaus und drei
Gaps unterhalb. Das obere Gap resultiert vom 30. März dieses Jahres,
liegt zwischen 7849 und 7859 und ist für die Kursprognose derzeit
uninteressant. Die drei unteren Gaps liegen zwischen 5047/5068 (12.
August 1999), zwischen 4916/4927 (6. April 1999) und 4042/4075 Punkten
(12. Oktober 1998). Als mögliches maximales Abwärtspotential ergibt
sich für uns daraus der Bereich zwischen etwa 4900 und 5050 Punkten.
Die Umsatzentwicklung ist in fallende Indexnotierungen hinein ange-
stiegen. Die Volatilität (Schwankungsbreite) konsolidiert auf hohem
Niveau. Die Stimmung am deutschen Aktienmarkt (gemessen an der als
Kontraindikator verwendeten Put/Call-Ratio der Aktienoptionen auf
gleitender Ein-Wochen-Basis) ist erwartungsgemäß deutlich in den "bea-
rishen" Bereich gedreht, was für sich genommen für eine kurzfristige
Erholung des DAX spricht. Andere Marktindikatoren geben neutrale bis
positive Signale.
Rentenmarkt und Euro
Wenig Neues gibt es über den Wechselkurs des Euro gegenüber dem US-
Dollar zu berichten, außer, daß er zuletzt erneut die 85-Cent-Marke
testet. Bewegende Euro-Themen bleiben die Spekulation über neuerliche
Interventionen der internationalen Notenbanken sowie die für die chro-
nische Währungsschwäche ursächliche Differenz beim Konjunkturwachstum
und dem Zinsniveau zwischen Euroland und den USA, aber auch der tief
sitzende Vertrauensmangel in die gemeinsame Währung. Die makroökonomi-
schen Perspektiven, die für eine Höherbewertung des Euro sprechen,
setzten sich erfahrungsgemäß nur langsam durch, dann aber meist mit in
der Folge kräftigen Devisenmarktreaktionen.
Am Rentenmarkt befestigt sich die flache Zinsstrukturkurve. Die Anlei-
henkurse haben die Reaktionen nach dem sprunghaften Rohölpreisanstieg
infolge der Nahost-Konflikte gut verdaut. Ausschlaggebend ist der
"Safe haven"-Bonus der Anleihen innerhalb des schwachen Aktienmarktum-
feldes.. Die Kapitalmarktzinsen bewegen sich sehr stabil innerhalb der
seit Januar bestehenden freundlichen Grundtendenz. Nach der siebten
Leitzinsanhebung der Europäischen Zentralbank seit November 1999 mit
insgesamt 225 Basispunkten sehen wir berechtigte Chancen, daß der
Zinssteigerungszy-klus beendet ist. Es brauchen ab 2001 nur noch mode-
rates Euroland-Konjunkturwachstum sowie Inflationsentwicklung und
rückläufige Rohstoffpreise unterstützend zur Seite stehen. Die nächste
EZB-Sitzung ist am 19. Oktober. Wir empfehlen für Investoren am deut-
schen Rentenmarkt unverändert den mittel- bis langfristigen Laufzei-
tenbereich.
Fazit - Ausblick - Empfehlung
Für den deutschen Aktienmarkt haben seit dem 20. September neue Zeiten
begonnen, als der DAX seine Schicksalslinie nach unten durchbrochen
hat. Erkennbar ist dies auch an unserem hauseigenen DAX-Bewertungsmo-
dell. Danach ist der Index erstmals seit längerer Zeit wieder in eine
akzeptable Bewertungszone eingetaucht. Diese ergibt sich aus der Basis
des fundamental fairen DAX-Niveaus nach unserem Bewertungsmodell, wel-
ches derzeit 6001 DAX-Punkte errechnet, und dem von uns propagierten
Bewertungsaufschlag von 20 %, woraus sich ein aktzeptables Bewertungs-
niveau rund 7200 Punkten ergibt. Der Aufschlag basiert auf der Hypo-
these, daß der derzeitige Konjunktur- und Gewinnzyklus auf Sicht der
nächsten Jahre intakt bleibt und somit der Aktienbörse als Vorlaufin-
dikator für die Wirtschaft eine Diskontierungsprämie zugestanden wird.
Erfahrungsgemäß folgt einer Überbewertungsphase immer eine Unterbewer-
tungsphase. Dieses Verhalten spiegelt letztlich den Umstand wieder,
daß der Aktienmarkt jeweils um seinen fairen Wert schwankt. Leider
folgen die Über- und Unterbewertungsniveaus wie auch die Länge der
jeweiligen Phasen keinem exakten Muster. Zudem kann sich die Über-/Un-
terbewertung des DAX sowohl durch eine Veränderung des DAX als auch
durch eine Veränderung der vier fundamentalen Zeitreihen unseres Be-
wertungsmodells (Auftragseingänge, Zinsen Deutschland, Zinsen USA und
US-$-Wechselkurs) anpassen. Die Wahrscheinlichkeit, daß der DAX in den
kommenden Monaten zur Unterbewertung neigen wird, ist aus emprischer
Sicht allerdings groß.
Nach den heftigen Abwärtsbewegungen wird es langsam Zeit für Stabili-
tätsansätze. Ob dann aber die Erholungsansätze über eine notwendige
technische Reaktion hinsgehen werden, bleibt fraglich. Noch spielt die
Börse verrückt, wie "seinerzeit" im Frühjahr 2000, nur diesmal mit
umgekehrten Vorzeichen. Die Lage an den internationalen Aktienmärkten
bleibt hochbrisant. Die Herbststürme am deutschen Aktienmarkt und auch
an den wichtigen US-Börse brausen weiter. Das kurzfristige technische
Risiko quantifizieren wir derzeit um 6300 DAX-Punkte; die Erholungs-
chancen um 7100. Wir erleben derzeit das Ausloten von "alten" Unter-
stützungsniveaus. Ohne nachhaltige Erholungstendenz bleibt in Erho-
lungsphasen hinein die Bereitschaft groß, bei Erreichen von persönli-
chen Break-even-Marken Verkaufsorders zu plazieren oder Tradinggewin-
ne mitzunehmen.
"Die Nacht ist am dunkelsten vor Tagesanbruch" - daß dieser Spruch
möglicherweise für ein Morgendämmerung am Aktienmarkt stehen könnte,
dafür sprächen aus unserer Sicht derzeit möglicherweise folgende Punk-
te: zum einen die erfahrungsgemäß als Kontraindikator zu betrachtende
schlechte Marktstimmung (vergleiche Herbst 1999), zum anderen die Neu-
berechnung unseres hauseignenen DAX-Bewertungsmodells im Oktober (sie-
he oben). Zusätzlich unterstützt Charttechnik durch die Rückkehr in
den Aufwärtstrendkanal vom Jahresanfang 1999. Last but not least hat
auch der "Bild-Zeitungs-Indikator" am 10. Oktober nun seine Schuldig-
keit getan (Schlagzeile auf Seite 2 nachlesen!), der kürzlich sogar
von namhaften Vertretern der Technischen-Analysten-Gilde als Hoff-
nungszeichen bemüht wurde. Vielleicht ist "Freitag, der 13. Oktober
2000" diesmal sogar ein Glückstag für den DAX!?
Wenn wir schon bei Aufzählungen sind, zum Ende hin einige grundlegende
Gedanken zur Aktie als Geldanlage:
- Wer Aktien kauft, wird Mitunternehmer; dies sollte man nie verges-
sen.
- Immer gibt es Unternehmen, die unter Wert notieren.
- Das Sentiment schlägt gerne Kapriolen.
- In Aktientitel mit guten Geschäftsideen, Produkten, Management in-
vestieren, über die sich der Anleger auch selbst ausreichend infor-
mieren kann!
- Langfristig investieren, dann wird man von zeitweisen Kursrückgängen
nicht geschockt!
- Qualität setzt sich langfristig durch und kann gehalten und nachge-
kauft werden.
Der geduldige und langfristig orientiere Anleger kann bereits wieder
Engagements in stark gefallene Substanzwerte eingehen, zumindest aber
bestehende Positionen durchhalten. Die Kurse übertreiben nach unten,
deshalb sind sukzessive Käufe ratsam. Für den Fall der Fälle nachfol-
gend schon mal eine Auswahl unserer aktuellen international gemischten
Kaufkandidaten aus der Research-Aktienmasterliste (in alphabetischer
Reihenfolge): adidas-Salomon, America Online (AOL), BASF, Concord
Effekten, Consors Discount-Broker, Continental, DaimlerChrysler, Day
Interactive Holding, Degussa-Hüls, Deutsche Telekom, EM.TV & Merchan-
dising, FAG Kugelfischer, Henkel Vorzüge, Hunzinger Information, In-
tershop Communications, Karstadt Quelle, Lloyds TSB Group, MAN Vorzü-
ge, Medion, Metro, Münchener Rückversicherung, Philip Morris, plenum,
Preussag, SGL Carbon, Telefonica, Thyssen Krupp, Volkswagen Vorzüge
und Yahoo!.
Ganz zum Schluß und vor Beginn seines Herbsturlaubes sei dem redaktio-
nell verantwortlichen Verfasser noch eine "persönliche Anmerkung"
erlaubt: Bei den allgemein technisch schlechten Aktienmarktaussichten
gefallen mir derzeit die Schulter-Kopf-Schulter-Formationen meiner
Analystenkolleginen noch am besten.
Eine erfolgreiche Börsenwoche und "locker bleiben" wünscht Ihnen Ihr
SchmidtBank-Researchteam aus Nürnberg.
Quelle: SchmidtBank Research
Verfasser: Alois Bauer, Mike Otto, Thomas Brodehl
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3. GEWINNER UND VERLIERER DER WOCHE
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Die Gewinner und Verlierer der Börsenwoche vom 06.10.00 - 13.10.00
[16:17 Uhr]
Wochen-Hits 06.10.00 13.10.00 %
--------------------------------------------------
BroadVision 21,45 26,20 +22,14
iXOS Software 13,55 16,00 +18,08
Röhrig High Tech Plastics 14,00 16,30 +16,43
Schleicher & Co 2,15 2,50 +16,28
Bertrandt 8,00 9,05 +13,13
Umweltkontor 47,00 53,00 +12,77
Digital Advertising 12,00 13,40 +11,67
MSH International Service 10,50 11,70 +11,43
Plambeck Neue Energien 15,00 16,65 +11,00
Sunburst Merchandising 25,80 28,50 +10,47
Wochen-Flops 06.10.00 13.10.00 %
--------------------------------------------------
Allgeier Computer 15,75 6,90 -56,19
BinTec 8,50 4,90 -42,35
Aeco 11,30 6,85 -39,38
b.i.s. Börseninf 20,50 13,00 -36,59
Steag HamaTech 22,60 14,55 -35,62
VCL Film & Medien 17,15 11,30 -34,11
Syzygy 17,40 11,50 -33,91
Adva 99,99 66,70 -33,29
GFT Technologies 65,00 44,00 -32,31
EM. TV & Merchandising 54,80 38,10 -30,47
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4. CONSORS FAVORITEN
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Die meistgehandelten Werte bei Consors (06.10.2000 - 12.10.2000)
1. INTERSHOP COMMUNICATIONS AG 622700
2. GIGABELL AG 625170
3. MET(A)BOX AG 692120
4. TAIWAN SEMICONDUCT.MANUFACT.CO 909800
5. DEUTSCHE TELEKOM AG 555750
6. MEDIGENE AG 502090
7. D. LOGISTICS AG 510150
8. APPLE COMPUTER INC. 865985
9. COMMERCE ONE INC. DEL. 924107
10. BROADVISION INC. 901599
**************************************************
5. MUSTERDEPOTS
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Platowbriefe
Aktie WKN Stck. Kaufkurs Kurs
--------------------------------------------------
Internationalmedia 548880 1000 39,80 38,90
IPC Archtec 525280 600 66,00 70,50
AOL 886631 650 60,99 63,30
IDS Scheer 625700 1900 21,00 18,90
Systematics 727680 810 49,50 39,50
United Labels 548956 890 45,50 39,30
Der Aktionär - Bernd Förtsch
Aktie WKN Stck. Kaufkurs Kurs
--------------------------------------------------
Juniper Networks 923889 80 262,00 240,00
Millenium 900625 400 64,00 72,50
Vertex 882807 400 62,50 78,49
Astropower 912953 450 48,00 49,00
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3. GEWINNER UND VERLIERER DER WOCHE
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8. EMPFEHLUNGEN INLAND
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kräftigen Kursrückschlägen schon zu befürchten, daß sich der als
"Crashmonat" verschriene Oktober und "Freitag, der 13." zu einer self-
fullfilling prophecy verbünden und einen finalen Sell-Out auslösen.
Der DAX hatte sich endlich nachhaltig von seiner "Schicksalslinie"
(6780) lösen können - nach unten! Und die teilweise dramatischen Ver-
luste steigerten sich vereinzelt in regelrechte Panikverkäufe, vor al-
lem am Neuen Markt. So stürzte zum Beispiel der Medienkonzern EM.TV &
Merchandising zeitweise um gut 30 % ab, nachdem eine Korrektur der
Halbjahreszahlen gemeldet wurde. Der dadurch entstandene Vertrauens-
verlust wirkte hier mehr als der eher gering zu schätzende fundamenta-
le Schaden - ein aktuell symptomatisches Verhaltensmuster für den ge-
samten Aktienmarkt. Dieselben Anleger, die zu Jahresbeginn die Aktien
nur gekauft haben, weil die Kurse gestiegen sind, verkaufen nun die
Aktien, weil die Kurse sinken. Erfolg an der Börse muß hart erarbeitet
werden und basiert nicht auf solch einfachen und plumpen Regeln. Der
erfolgreiche Anleger muß sich ausführlich und umfassend über seine
Investments informieren, muß Geduld zeigen und muß diszipliniert seine
eigenen Entscheidungen treffen. Deshalb meinen wir: Die Zeit hat nun
begonnen, sukzessive gute Aktien zu kaufen, auch wenn weiteres Rück-
schlagspotential bei den wichtigen Aktienindizes von bis zu 20 % nicht
ganz auszuschließen ist.
(Alle nachfolgenden Indexstände beziehen sich auf 13. Oktober 2000,
21:20 Uhr MESZ.)
Für den Deutschen Aktienindex DAX ist die deutliche Freitags-Tageser-
holung von 3 % auf zuletzt 6661 Punkte wie Balsam auf die Wunden, die
die laufende Bereinigung bislang verursacht hat. Die Wochenperformance
errechnet sich mit minus 1,7 %, die Wochenverlaufsextremwerte lagen
bei 6776 und 6383 (neues Jahrestief). Die DAX-Wunden werden durch die
feste Börseneröffnung an den US-Aktienmärkten zum Freitagnachmittag
geleckt. Eine Heilung über Nacht - um im Bild zu bleiben - wird es
aber wohl nicht geben, denn die seit Ende September zu verschmerzenden
Verluste tun sicher noch eine Zeit lange weh. Die flauen Gefühle bei
den Marktteilnehmern übertragen sich auch auf die Geschäftslage. Nur
wenig echte Käufer sind bislang am Aktienmarkt zu finden, außer bei
den sogenannten "Old economy"-Werten, die verstärktes Interesse auf
sich ziehen. Exemplarisch und als möglicher "Vorläufer" für die DAX-
Entwicklung sei hier die DaimlerChrysler-Aktie zu nennen, die schon
seit Ende April kräftig auf Talfahrt ging, als der DAX noch in einer
angenehmen Seitwärtsbewegung verlief. Seit Anfang Oktober fährt der
Daimler-Kurs wieder deutlich bergauf.
Markante Einzeltagesschwankungen bei den DAX-Werten im Wochenverlauf
gab es zum Beispiel in beide Richtungen bei Infineon, Siemens (kom-
plette konzernweite Internetvernetzung angekündigt) und SAP. Auffälli-
ge Abwärtsbewegungen machten BMW, Deutsche Telecom, Epcos, Linde,
Lufthansa, Deutsche Bank (Gerüchte um Schieflagen im Anleihengeschäft)
sowie Finanzdienstleister allgemein. Positive Kursausschläge sahen wir
bei adidas-Salomon, Allianz, DaimlerChrysler (Nachholbedarf sowie
Gründung einer E-Business-Holding), E.ON, Degussa-Hüls sowie bei Che-
miewerten allgemein (neue Gewinnrekorde erwartet), Henkel, Karstadt
Quelle, Preussag, RWE und VW.
Neuer Markt Deutschland
Schlecht, schlechter, Neuer Markt - unter diesem Motto präsentierte
sich in der vergangenen Woche das Wachstumssegment der Deutschen Bör-
se. Ohne nennenswerte Gegenwehr fiel der Markt seit letzten Freitag in
einem atemberaubenden Tempo auf den tiefsten Stand in diesem Jahr und
durchbrach alle auf seinem Weg liegenden Unterstützungen. Die Euphorie
und der Herdentrieb der Masse scheinen keine Grenzen zu kennen. Posi-
tive Unternehmensnachrichten werden ignoriert, gesucht werden Negativ-
meldungen, die das Bild vom in sich zusammenfallenden "Kartenhaus" un-
terstützen. So kam es in Amerika zum Beispiel dazu, daß die Aktie von
Yahoo!, obwohl die Zahlen leicht besser als erwartet waren, innerhalb
kürzester Zeit um 25 % einbrach. Ein Händler sagte: "So knapp wie
diesmal hat Yahoo! die Prognosen seit eineinhalb Jahren nicht mehr
übertroffen. Das ist natürlich enttäuschend." Diese Reaktion ist auch
beispielhaft für den Deutschen Markt. Angeheizt durch die schlechte
Stimmung und durchbrochene Stop-Loss-Marken, stand fast alles auf der
Verkaufsliste, was am Neuen Markt gehandelt wird. Auch Werte, die sich
wegen fehlender schlechter Nachrichten und offensichtlichen Unterneh-
menserfolgen anfangs noch gut gegen den allgemeinen Markttrend wehren
konnten, kamen im Laufe der Woche unter die Räder. Rationale Begrün-
dungen lassen sich dafür nicht finden. Die Gewinnwarnungen aus Amerika
in dieser Woche von Telekom-Equipment- und Chip-Produzent Motorola und
dem Hersteller von Infrastrukturkomponenten für Computernetzwerke Lu-
cent Technologies zeigen, wie schwer es für die hoch bewerteten Unter-
nehmen der Wachstumssegmente ist, die ohnehin steigenden Erwartungen
permanent überzuerfüllen. Ein weiterter alter Bekannter gewinnt vor
dem Hintergrund der Unruhen im Nahen Osten wieder an Bedeutung - der
wieder steigende Ölpreis.
Die Wochenperformance beim Nemax 50 betrug minus 7,5 %, beim Nemax All
Share minus 6,3 %. Die Wochenverlaufshoch- und Tiefpunkte lagen beim
Nemax 50 bei 4685/4059 beim All Share bei 4441/3904. Unterstützungen
sehen wir beim Nemax 50 auf dem Niveau um die 4240 und 3860 Punkte.
Als Widerstand gelten die Linie bei 4650 und 4780. Der Nemax All Share
findet Unterstützung im Bereich um die 3950 und 3660, Widerstand um
die 4240 Punkte. Als wichtigere Marke sehen wir allerdings erst den
Bereich um die 4650 Punkte. Die technischen Indikatoren sind im nega-
tiven Extrembereich, zeigen aber noch keine Entwarnung.
Wie auch in der letzten Woche, hielt sich der Medizintechnik-Sektor
mit einem Minus von 2,9 % verhältnismäßig gut. Nur der Bereich Indus-
trie & Industrieservice performte mit einem Minus von 2,5 % leicht
besser. Am schlechtesten liefen die Aktien aus den Bereichen Medien
(-17 %), Finanzdienstleistungen (-16 %), Telekommunikation (-15,7 %)
und Software (-13 %). Der schwerste Wert in Nemax Media, EM.TV & Mer-
chandising, brach in der vergangenen Woche heftigst ein, nachdem das
Unternehmen die Halbjahreszahlen nach unten korrigieren mußte. Auch
Intershop und eine ganze Reihe andere Werte kamen gewaltig unter die
Räder.
Obwohl der Neue Markt zuletzt durch Vorgaben vom "Trendsetter" Nasdaq
wieder von seine Tiefstständen lösen kann, sehen wir die Lage weiter-
hin kritisch. Wir befinden uns noch in einer intakten Abwärtsbewegung.
Negative Unternehmensnachrichten sorgen noch immer für heftige Korrek-
turen. Wo und wann die aktuelle Abwärtsbewegung endet, ist aufgrund
der irrationalen Verhaltensmuster der Marktteilnehmer weiterhin völlig
unklar. Ein Lichtblick bleibt jedoch: Die heutige Kurserholung auf die
eher negativ interpretierten Erzeugerpreise und Einzelhandelsumsätze
in den USA. Dies zeigt uns, daß der Markt bereits sehr weit gefallen
ist und ein großer Teil der Belastungsfaktoren bereits im Markt ge-
preist sind. Wir raten dem Anleger, wie auch in der letzten Woche, ei-
ne Bodenbildung zunächst abzuwarten und Liquidität für den Wiederein-
stieg bereit zu halten. Sollte sich die Abwärtsbewegung verlangsamen,
ist unserer Meinung nach mit einem sehr schnellen Kursanstieg zu rech-
nen. Schnäppchenjäger dürften dann die starkt gefallenen Indexschwer-
gewichte rasch einsammeln. Bis dahin gilt es, die nötige Geduld aufzu-
bringen und das hektischen Treiben eher als Zuschauer zu beobachten.
Europäischer Aktienmarkt
Das europäische Aktienmarktbarometer, der DJ STOXX 50 Index, hat,
trotz recht erfolgreich den Börsen-Herbststürmen um ihn herum, immer
das Ziel der 5000-Marke vor Augen. Der Index notierte zuletzt mit 4758
Punkten um 2,0 % unter Vorwochenniveau. Die Wochenverlaufsextremwerte
lagen bei 4847 und 4630. Technisch bietet die flach verlaufende 200-
Tage-Linie (aktuell 4900) einen wichtigen Widerstand. Den steilen Ab-
wärtstrend von Anfang Sepember haben wir etwas flacher gezeichnet, da-
mit verläuft er nun bei 4780 und deckelt bislang die Erholungsbemühun-
gen.
Gut bewährt hat sich die Unterstützungszone zwischen 4820 und 4690.
Die generelle Seitwärtsbewegung zwischen 5160 und 4690 bleibt noch in-
takt. Angelangt ist der STOXX50 an seinem langfristigen Aufwärtstrend
vom Oktober 1998 bei derzeit 4650, der jedoch nicht nachhaltig gebro-
chen werden sollte. Andernfalls ist ein Absturz bis Richtung 4200 zu
befürchten. Einige Marktindikatoren drehen bereits und könnten bald
positive Signale geben.
US-Aktienmarkt
Am amerikanischen Aktienmarkt bleiben die Sorgen über die weitere Ge-
winnentwicklung der Unternehmen Hauptursache für die Talfahrt. Neuer-
liche Gewinnwarnungen gossen neues Öl ins Feuer und anschließende
Kurseinbrüche intra-day um mindestens 20 % gehören dabei anscheinend
schon zur "Normalität" - ohne Rücksicht auf Verluste bzw. fundamentale
Faktoren. Insbesondere der Halbleitersektor zog die Aktienmarktent-
wicklung in die Verlustzone. Positive Kursentwicklungen in den Sekto-
ren Versorger, Energie und Pharma konnte bislang nur temporär der
Abwärtsbewegung entgegenwirken. Der amerikanische Dow Jones industrial
average tauchte zuletzt mit einer negativen Wochenperformance von
4,0 % auf 10170 Punkte ab. Die Wochenverlaufsextremwerte lagen um über
6 % auseinander bei 10641 und 10014. Die Angst vor weiteren Gewinnwar-
nungen bleibt in den Köpfen der Investoren. Die negative Stimmungslage
und die laufenden Präsidentschaftswahlen bleiben für uns jedoch mögli-
che Zeichen, daß die Marktschwäche in absehbarer Zeit überwunden wer-
den kann. Am Rande: Die nächste Offenmarktausschußsitzung der US-
Notenbank (Fed) ist am 15. November.
Technisch sieht es beim Dow Jones bitter aus. Der als Stütze erhoffte
"alter" Aufwärtstrend vom Oktober 1998, der, über das März-2000-Tief
gelegt, aktuell bei 10680 verläuft, wurde nach unten durchbrochen.
Zügig ging es danach durch die wichtige Unterstützungszone zwischen
10500 und 10300. Halt machte der Index erst bei einer (Zwischen)-Un-
terstützung bei 10010. Wird letztere gebrochen, läge der nächste sinn-
volle Support erst wieder bei 9790, im Extremfall bei rund 8900. Nach
oben wird es schwer, Land zu gewinnen, wenn sich die o. g. Supportzone
zum Widerstandsbereich (10300 - 10500) wandelt. Dann müssen erst noch
ein steiler Abwärtstrend vom 6. September bzw. die fallende 200-Tage-
Linie - beide bei derzeit 10770 - überwunden werden, die innerhalb der
hartnäckigen Widerstandszone zwischen 10730 und 10900 verlaufen. Die
Marktindikatoren liefern negative Signale.
Der Nasdaq Composite Index konnte sich am Freitag von seinem Wochen-
verlaufstief bei 3054 lösen und notierte zuletzt mit 3268 Punkten um
"nur" 2,8 % unter Vorwochenniveau. Damit lag er deutlich besser als
seine Neuen-Markt-Brüder in Deutschland. Zeigen sich die fundamentalen
(Gewinnwarnungen) und zuletzt auch politischen (Konflikt im Nahen Os-
ten) Ereignisse nicht gerade von ihrer rosigen Seite, so ist der Markt
infolge der zwischenzeitlich technisch überverkauften Situation für
eine zumindest kurzfristige Erholung immer gut. Der Nasdaq Composite
Index hat den seit Anfang September ausgebildeten steilen Abwärts-
trendkanal zwischen aktuell 3500 und 3220 kurz nach unten verlassen,
probt aber bereits die Rückkehr. Die Unterstützung bei 3325 wurde ge-
brochen, die nun als Widerstand dient. Den nächsten support sehen wir
bei 3150. Das offene Gap (Kurslücke) vom 30. Mai (3256 - 3286) wurde
geschlossen. Das noch offene Gap vom 28./29.10.1999 bei 2830/2919 mar-
kiert fur uns das kurzfristige, der langfristige Aufwärtstrend vom
Januar 1995 bei 2700 das maximale Rückschlagsrisiko. Die technischen
Marktindikatoren zeigen Ansätze für eine Wende zum Besseren.
Japanischer Aktienmarkt
Die japanischen Investoren schauen weiterhin ängstlich auf den Techno-
Trendsetter Nasdaq. Zudem belastete der Finanzkollaps des Versiche-
rungsunternehmens Chiyoda Mutual Life Insurance Co. nicht nur die Mut-
tergesellschaft (Tokai Bank) sondern den gesamten Finanzsektor. Der
Nikkei 225 erreichte im Wochenverlauf ein neues 1,5-Jahrestief bei
15101 und schloß am Freitag bei 15330 im Wochenvergleich mit minus
4,2 %.
Technisch wird die Bodenbildungszone um 15500 einem kritischen Test
unterzogen. Bei Nichtbestehen dient uns der seit Mitte Juli erkennbare
Abwärtstrendkanal zwischen aktuell 16820 und 14800 als Orientierung.
Darin verläuft ein seit April intakter Abwärtstrend, der bei 15900
kurzfristige Erholungsversuche ausbremsen wird, bevor an die Hürde bei
16400 überhaupt zu denken ist. Der bislang als Unterstützung dienende
Aufwärtstrend vom Oktober 1998 (15970) hat sich zwischenzeitlich erle-
digt. Einige Marktindikatoren geben noch negative Signale. Eine stark
überverkaufte Situation besteht insbesondere bei Aktienwerten des
Technologiesektors.
DAX-Technik
Der Dax bewegt sich noch in dem seit März bestehenden Abwärtstrend
zwischen derzeit 7135 und 6410. Der untere Marke, auf der sich der In-
dex ein wenig ausruhte, wird bei anhaltend pessimistischem Marktumfeld
nicht halten. Dann wird ein Support um 6200 aktiviert. Richtung Norden
stellen sich auch der Widerstand bei 7100 und die fallende 200-Tage-
Linie (7245) in den Weg, die erst bei etwa 7400 als nachhaltig über-
wunden gelten würde. Durch den seit März kontinuierlichen Kursverfall
gelangt der DAX Schritt für Schritt ans Ende der Übertreibungsphase,
die im Frühjahr ihren Gipfel erreicht hatte. Charttechnisch wird dies
dadurch ersichtlich, daß die Rückkehr in einen "alten" Aufwärtstendka-
nal erfolgt, der im Januar 1999 begründet wurde und aktuell zwischen
6700 und 5950 verlaufen würde.
Zur Erinnerung: Der DAX hat immer noch vier offene Gaps (Kurslücken)
aufzuweisen: ein Gap oberhalb seines jetzigen Kursniveaus und drei
Gaps unterhalb. Das obere Gap resultiert vom 30. März dieses Jahres,
liegt zwischen 7849 und 7859 und ist für die Kursprognose derzeit
uninteressant. Die drei unteren Gaps liegen zwischen 5047/5068 (12.
August 1999), zwischen 4916/4927 (6. April 1999) und 4042/4075 Punkten
(12. Oktober 1998). Als mögliches maximales Abwärtspotential ergibt
sich für uns daraus der Bereich zwischen etwa 4900 und 5050 Punkten.
Die Umsatzentwicklung ist in fallende Indexnotierungen hinein ange-
stiegen. Die Volatilität (Schwankungsbreite) konsolidiert auf hohem
Niveau. Die Stimmung am deutschen Aktienmarkt (gemessen an der als
Kontraindikator verwendeten Put/Call-Ratio der Aktienoptionen auf
gleitender Ein-Wochen-Basis) ist erwartungsgemäß deutlich in den "bea-
rishen" Bereich gedreht, was für sich genommen für eine kurzfristige
Erholung des DAX spricht. Andere Marktindikatoren geben neutrale bis
positive Signale.
Rentenmarkt und Euro
Wenig Neues gibt es über den Wechselkurs des Euro gegenüber dem US-
Dollar zu berichten, außer, daß er zuletzt erneut die 85-Cent-Marke
testet. Bewegende Euro-Themen bleiben die Spekulation über neuerliche
Interventionen der internationalen Notenbanken sowie die für die chro-
nische Währungsschwäche ursächliche Differenz beim Konjunkturwachstum
und dem Zinsniveau zwischen Euroland und den USA, aber auch der tief
sitzende Vertrauensmangel in die gemeinsame Währung. Die makroökonomi-
schen Perspektiven, die für eine Höherbewertung des Euro sprechen,
setzten sich erfahrungsgemäß nur langsam durch, dann aber meist mit in
der Folge kräftigen Devisenmarktreaktionen.
Am Rentenmarkt befestigt sich die flache Zinsstrukturkurve. Die Anlei-
henkurse haben die Reaktionen nach dem sprunghaften Rohölpreisanstieg
infolge der Nahost-Konflikte gut verdaut. Ausschlaggebend ist der
"Safe haven"-Bonus der Anleihen innerhalb des schwachen Aktienmarktum-
feldes.. Die Kapitalmarktzinsen bewegen sich sehr stabil innerhalb der
seit Januar bestehenden freundlichen Grundtendenz. Nach der siebten
Leitzinsanhebung der Europäischen Zentralbank seit November 1999 mit
insgesamt 225 Basispunkten sehen wir berechtigte Chancen, daß der
Zinssteigerungszy-klus beendet ist. Es brauchen ab 2001 nur noch mode-
rates Euroland-Konjunkturwachstum sowie Inflationsentwicklung und
rückläufige Rohstoffpreise unterstützend zur Seite stehen. Die nächste
EZB-Sitzung ist am 19. Oktober. Wir empfehlen für Investoren am deut-
schen Rentenmarkt unverändert den mittel- bis langfristigen Laufzei-
tenbereich.
Fazit - Ausblick - Empfehlung
Für den deutschen Aktienmarkt haben seit dem 20. September neue Zeiten
begonnen, als der DAX seine Schicksalslinie nach unten durchbrochen
hat. Erkennbar ist dies auch an unserem hauseigenen DAX-Bewertungsmo-
dell. Danach ist der Index erstmals seit längerer Zeit wieder in eine
akzeptable Bewertungszone eingetaucht. Diese ergibt sich aus der Basis
des fundamental fairen DAX-Niveaus nach unserem Bewertungsmodell, wel-
ches derzeit 6001 DAX-Punkte errechnet, und dem von uns propagierten
Bewertungsaufschlag von 20 %, woraus sich ein aktzeptables Bewertungs-
niveau rund 7200 Punkten ergibt. Der Aufschlag basiert auf der Hypo-
these, daß der derzeitige Konjunktur- und Gewinnzyklus auf Sicht der
nächsten Jahre intakt bleibt und somit der Aktienbörse als Vorlaufin-
dikator für die Wirtschaft eine Diskontierungsprämie zugestanden wird.
Erfahrungsgemäß folgt einer Überbewertungsphase immer eine Unterbewer-
tungsphase. Dieses Verhalten spiegelt letztlich den Umstand wieder,
daß der Aktienmarkt jeweils um seinen fairen Wert schwankt. Leider
folgen die Über- und Unterbewertungsniveaus wie auch die Länge der
jeweiligen Phasen keinem exakten Muster. Zudem kann sich die Über-/Un-
terbewertung des DAX sowohl durch eine Veränderung des DAX als auch
durch eine Veränderung der vier fundamentalen Zeitreihen unseres Be-
wertungsmodells (Auftragseingänge, Zinsen Deutschland, Zinsen USA und
US-$-Wechselkurs) anpassen. Die Wahrscheinlichkeit, daß der DAX in den
kommenden Monaten zur Unterbewertung neigen wird, ist aus emprischer
Sicht allerdings groß.
Nach den heftigen Abwärtsbewegungen wird es langsam Zeit für Stabili-
tätsansätze. Ob dann aber die Erholungsansätze über eine notwendige
technische Reaktion hinsgehen werden, bleibt fraglich. Noch spielt die
Börse verrückt, wie "seinerzeit" im Frühjahr 2000, nur diesmal mit
umgekehrten Vorzeichen. Die Lage an den internationalen Aktienmärkten
bleibt hochbrisant. Die Herbststürme am deutschen Aktienmarkt und auch
an den wichtigen US-Börse brausen weiter. Das kurzfristige technische
Risiko quantifizieren wir derzeit um 6300 DAX-Punkte; die Erholungs-
chancen um 7100. Wir erleben derzeit das Ausloten von "alten" Unter-
stützungsniveaus. Ohne nachhaltige Erholungstendenz bleibt in Erho-
lungsphasen hinein die Bereitschaft groß, bei Erreichen von persönli-
chen Break-even-Marken Verkaufsorders zu plazieren oder Tradinggewin-
ne mitzunehmen.
"Die Nacht ist am dunkelsten vor Tagesanbruch" - daß dieser Spruch
möglicherweise für ein Morgendämmerung am Aktienmarkt stehen könnte,
dafür sprächen aus unserer Sicht derzeit möglicherweise folgende Punk-
te: zum einen die erfahrungsgemäß als Kontraindikator zu betrachtende
schlechte Marktstimmung (vergleiche Herbst 1999), zum anderen die Neu-
berechnung unseres hauseignenen DAX-Bewertungsmodells im Oktober (sie-
he oben). Zusätzlich unterstützt Charttechnik durch die Rückkehr in
den Aufwärtstrendkanal vom Jahresanfang 1999. Last but not least hat
auch der "Bild-Zeitungs-Indikator" am 10. Oktober nun seine Schuldig-
keit getan (Schlagzeile auf Seite 2 nachlesen!), der kürzlich sogar
von namhaften Vertretern der Technischen-Analysten-Gilde als Hoff-
nungszeichen bemüht wurde. Vielleicht ist "Freitag, der 13. Oktober
2000" diesmal sogar ein Glückstag für den DAX!?
Wenn wir schon bei Aufzählungen sind, zum Ende hin einige grundlegende
Gedanken zur Aktie als Geldanlage:
- Wer Aktien kauft, wird Mitunternehmer; dies sollte man nie verges-
sen.
- Immer gibt es Unternehmen, die unter Wert notieren.
- Das Sentiment schlägt gerne Kapriolen.
- In Aktientitel mit guten Geschäftsideen, Produkten, Management in-
vestieren, über die sich der Anleger auch selbst ausreichend infor-
mieren kann!
- Langfristig investieren, dann wird man von zeitweisen Kursrückgängen
nicht geschockt!
- Qualität setzt sich langfristig durch und kann gehalten und nachge-
kauft werden.
Der geduldige und langfristig orientiere Anleger kann bereits wieder
Engagements in stark gefallene Substanzwerte eingehen, zumindest aber
bestehende Positionen durchhalten. Die Kurse übertreiben nach unten,
deshalb sind sukzessive Käufe ratsam. Für den Fall der Fälle nachfol-
gend schon mal eine Auswahl unserer aktuellen international gemischten
Kaufkandidaten aus der Research-Aktienmasterliste (in alphabetischer
Reihenfolge): adidas-Salomon, America Online (AOL), BASF, Concord
Effekten, Consors Discount-Broker, Continental, DaimlerChrysler, Day
Interactive Holding, Degussa-Hüls, Deutsche Telekom, EM.TV & Merchan-
dising, FAG Kugelfischer, Henkel Vorzüge, Hunzinger Information, In-
tershop Communications, Karstadt Quelle, Lloyds TSB Group, MAN Vorzü-
ge, Medion, Metro, Münchener Rückversicherung, Philip Morris, plenum,
Preussag, SGL Carbon, Telefonica, Thyssen Krupp, Volkswagen Vorzüge
und Yahoo!.
Ganz zum Schluß und vor Beginn seines Herbsturlaubes sei dem redaktio-
nell verantwortlichen Verfasser noch eine "persönliche Anmerkung"
erlaubt: Bei den allgemein technisch schlechten Aktienmarktaussichten
gefallen mir derzeit die Schulter-Kopf-Schulter-Formationen meiner
Analystenkolleginen noch am besten.
Eine erfolgreiche Börsenwoche und "locker bleiben" wünscht Ihnen Ihr
SchmidtBank-Researchteam aus Nürnberg.
Quelle: SchmidtBank Research
Verfasser: Alois Bauer, Mike Otto, Thomas Brodehl
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3. GEWINNER UND VERLIERER DER WOCHE
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Die Gewinner und Verlierer der Börsenwoche vom 06.10.00 - 13.10.00
[16:17 Uhr]
Wochen-Hits 06.10.00 13.10.00 %
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BroadVision 21,45 26,20 +22,14
iXOS Software 13,55 16,00 +18,08
Röhrig High Tech Plastics 14,00 16,30 +16,43
Schleicher & Co 2,15 2,50 +16,28
Bertrandt 8,00 9,05 +13,13
Umweltkontor 47,00 53,00 +12,77
Digital Advertising 12,00 13,40 +11,67
MSH International Service 10,50 11,70 +11,43
Plambeck Neue Energien 15,00 16,65 +11,00
Sunburst Merchandising 25,80 28,50 +10,47
Wochen-Flops 06.10.00 13.10.00 %
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Allgeier Computer 15,75 6,90 -56,19
BinTec 8,50 4,90 -42,35
Aeco 11,30 6,85 -39,38
b.i.s. Börseninf 20,50 13,00 -36,59
Steag HamaTech 22,60 14,55 -35,62
VCL Film & Medien 17,15 11,30 -34,11
Syzygy 17,40 11,50 -33,91
Adva 99,99 66,70 -33,29
GFT Technologies 65,00 44,00 -32,31
EM. TV & Merchandising 54,80 38,10 -30,47
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4. CONSORS FAVORITEN
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Die meistgehandelten Werte bei Consors (06.10.2000 - 12.10.2000)
1. INTERSHOP COMMUNICATIONS AG 622700
2. GIGABELL AG 625170
3. MET(A)BOX AG 692120
4. TAIWAN SEMICONDUCT.MANUFACT.CO 909800
5. DEUTSCHE TELEKOM AG 555750
6. MEDIGENE AG 502090
7. D. LOGISTICS AG 510150
8. APPLE COMPUTER INC. 865985
9. COMMERCE ONE INC. DEL. 924107
10. BROADVISION INC. 901599
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5. MUSTERDEPOTS
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Platowbriefe
Aktie WKN Stck. Kaufkurs Kurs
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Internationalmedia 548880 1000 39,80 38,90
IPC Archtec 525280 600 66,00 70,50
AOL 886631 650 60,99 63,30
IDS Scheer 625700 1900 21,00 18,90
Systematics 727680 810 49,50 39,50
United Labels 548956 890 45,50 39,30
Der Aktionär - Bernd Förtsch
Aktie WKN Stck. Kaufkurs Kurs
--------------------------------------------------
Juniper Networks 923889 80 262,00 240,00
Millenium 900625 400 64,00 72,50
Vertex 882807 400 62,50 78,49
Astropower 912953 450 48,00 49,00