Gestatte mir bitte, einige Dinge zu korrigieren, bei denen Du verkehrt liegst: "muss man berücksichtigen, dass die CoBa die Staatshilfen nur aus Eigenkapital, Gewinn oder Verkauf von Assets bezahlen kann nicht aber aus Anlagen, die anderen gehören."
=> Das stimmt zum Glück nicht! Die Stillen Einlagen haben 100% EK-Charakter. Das Geld floss vom Bund an die CoBank, wo es im Rahmen des Liquiditätsmanagements angelegt wurde und wird. Es ist also noch da, klar. Wenn nun die CoBa frisches EK und Gewinneinbehalte aufbaut und/oder Gewinne aus Asset-Verkauf realisiert, kann sie in dieser Höhe die Stille Einlage zurückzahlen, ohne die Tier-1-Quote zu verringern. Bsp.: 4 Mrd. aus Kapitalerhöhung + 1 Mrd. Gewinneinbehalt = 5 Mrd. Euro neues (staatsunabhängiges) EK. Jetzt 5 Mrd. Zahlung an den SoFFin und die Stille Einlage sinkt von 16,4 Mrd. auf 11,4 Mrd., die Tier-1-Quote bleibt gleich (per 30.09.10 war sie 11,2%).
Nimmt die CoBank aber vorhandene Liquidität ohne EK-Charakter, z. B. 10 Mrd. von den 115 Mrd. Forderungen an KI (z.B. Festgelder, die sie nicht mehr prolongiert) und zahlt damit zurück, dann verringert sich das EK um diese Summe. Die Tier-1-Quote von 11,2% nach den risikotragenden Aktiva per 30.09.10 würde dann auf 7,7% sinken. Das geht! Und zwar sowohl von der Geldverwendung her, als auch im Hinblick auf das regulatorische EK.
Hierzu auch eine Klarstellung: "Wenn die CoBa die die PIIGS-Anleihen um 10 Milliarden Euro reduziert, beduetet dies nicht, dass die Coba 10 Milliarden in der Kasse hat. Die Anleihen hat die Bank mit Hilfe von Krediten finanziert und die müssen zurück bezahlt werden oder neu investiert werden, da der damaliger Zinssatz höher liegt als heute. D.h. diese 10 Milliarden kosten die CoBa Geld."
=> Die CoBa hat die PIIGS-Anleihen in den ersten 9 Monaten 2010 tatsächlich von 26 Mrd. auf 16,6 Mrd. reduziert. Das SIND Kredite an Staaten (wurden also NICHT "mit Hilfe von Krediten" finanziert). Die CoBank BEKOMMT dafür Zinsen. Für den abgebauten Betrag nicht mehr von den Staaten, aber das Geld wurde anderweitig angelegt, wo es wieder etwas bringt (nicht "kostet").
Zitat aus dem Zwischenbericht per 30.09.10: "... wurde in den ersten neun Monaten des
Jahres 2010 im Rahmen der De-Risking-Strategie durch Nutzung von Fälligkeiten sowie aktive Portfolioreduzierung unter teilweiser Inkaufnahme von Verlusten ... reduziert"
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