Trotz Griechenland-Hilfspaket leichte Abgaben erwartet
DJ XETRA-FRÜH/Trotz Griechenland-Hilfspaket leichte Abgaben erwartet
FRANKFURT (Dow Jones) - Nach einer monatelangen Zitterpartie bekommt Griechenland nun ein zweites Hilfspaket, um die Staatspleite zu verhindern. Doch die Börsen lässt die lang ersehnte Einigung kalt. In Asien haben die Kurse nach der Nachricht aus Brüssel überwiegend ins Minus gedreht. Und auch für den deutschen Aktienmarkt sieht es am Dienstag nach leichten Abgaben aus. Investoren haben in den vergangenen Wochen bereits auf diesen Ausgang gesetzt - und sehen nun zunächst keinen Anlass mehr für weitere Aktienkäufe, heißt es aus dem Handel. Der DAX wird bis 8.16 Uhr bei 6.933 Punkten indiziert nach einem Schluss von 6.948 Punkten zu Wochenbeginn.
Griechenland erhält wie geplant neue Hilfen über 130 Milliarden Euro. Private Gläubiger verzichten zudem auf mehr als die Hälfte ihrer Forderungen. Das Programm läuft bis 2014. Damit seien Griechenlands Zukunft innerhalb der Eurozone und die finanzielle Stabilität des Währungsraums gesichert, sagte der Eurogruppen-Vorsitzende Jean-Claude Juncker am Dienstagmorgen nach einer langen Sitzungsnacht.
"Die Marktreaktion auf den Deal für Griechenland ist verhalten ausgefallen, weil er erwartet wurde. Es war mehr oder weniger eine klare Sache", sagt Yoji Takeda von RBC Global Asset Management. "Nach einigen starken Bewegungen im vergangenen Monat nehmen die Akteure nun Gewinne mit", sagt der Chef des asiatischen Aktiengeschäfts von RBC. Die jüngste Börsen-Rally ist in der Tat beeindruckend. Seit Jahresbeginn hat der DAX um 1.050 Punkte oder rund 18 Prozent zugelegt.
Während die Aktien dem Befreiungsschlag aus Brüssel die kalte Schulter zeigen, hat der Euro zugelegt. Gegen 3.00 Uhr MEZ stieg die Gemeinschaftswährung in Asien zum US-Dollar, zum Yen und zum Pfund Sterling an. Zu diesem Zeitpunkt liefen die ersten Meldungen über eine Einigung in Brüssel auf Hilfe für Griechenland über die Bildschirme der Händler. Innerhalb einer Stunde stieg der Euro zur US-Währung von 1,3190 auf 1,3293 Dollar.
Am Nachmittag dürfte sich das Interesse auf die Reaktion an Wall Street auf das Rettungspaket für Griechenland richten. Dort wurde am Montag wegen eines Feiertags nicht gehandelt. Kurz vor der Startglocke wird zudem eine Stimmungsumfrage der regionalen Notenbank von Chicago veröffentlicht. Und mit Wal-Mart und Home Depot legen zwei Handelsriesen Quartalszahlen vor.
Deutsche Bank und Commerzbank - wie auch die anderen europäischen Bankenaktien - könnten von dem Deal für Griechenland profitieren. Nach Aussagen von Händlern hat die Bank UBS die Aktien von ThyssenKrupp auf "Verkaufen" gesenkt von "Neutral". Die Aktien des Industriekonzerns geben nach.
Mit der Fresenius AG und deren Tochter Fresenius Medical Care (FMC) haben am Morgen zwei DAX-Unternehmen Geschäftszahlen für das vierte Quartal 2011 bekannt gegeben. Bei Fresenius decken sich die Zahlen mit den Konsensschätzungen von Analysten. Der Dialyse-Dienstleister FMC blieb mit dem Umsatz und dem operativen Gewinn leicht unter den Erwartungen. Beide Aktien treten im frühen Frankfurter Handel auf der Stelle.
DJG/bek/ros
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