45 Mio Rekordminus ist weit schlechter als erwartet. Bankhaus Lampe hatte 8 Mio erwartet. Silbe hatte mitten im Coronatiefpunkt noich 13 Mio Gewinn erwartet, später abgestuft, aber ein zweistelliges Mio Minus hat keiner erwartet, noch nicht mal ansatzweise. Der Grund für dieses krasse Minus ist mitnichten Corona allein, denn BVB war bereits im Halbjahresbericht operativ nicht mehr profitabel, auch im Vorjahr nicht mehr. BVB hat sich durch die vielen, vielen Transfers total abhängig von immer weiteren Spielertransfers gemacht, eine fatale Entwicklung. Wg Corona fanden zuletzt keine Transfers mehr statt, aber es macht eh keinen Sinn, sich davon übermäßig abhängig zu machen
Daß es sportl endlich, endlich besser lief unter Favre, hatte auch rein taktische Gründe und keineswegs nur Spieler A ist schlechter als Spieler B.
Favre stand vollkommen zu Recht direkt vor der Entlassung. Das Ziel Meisterschaft wurde direkt vor Beginn der Saison ausgegeben, es hatte mit Haaland und Can nichts zu tun, die waren noch gar nicht da.
Viele Nettoinvestitionen von Hummels bis Brandt, natürlich ging es um die Meisterschaft. Favre wurde von den Vereinsoberen Watzke/Zorc, bzw. vom Mannschaftsrat bekniet, endlich von der vollkommen unsinnigen Taktik mit defensiver Doppel 6 und Viererkette abzuweichen, die ganze Taktik den Qualitäten des Kaders anzupassen und ganz generell offensiver zu agieren, also Dreierkette, was insbesondere für Hakimi ein riesiger Vorteil war, aber natürlich auch für Sancho.
Aber große und wichtige Spiele zu gewinnen, das war dann auch mit den teuren neu erworbenen Spielern nicht möglich und auch nicht mit der neuen taktischen Marschroute, das liegt zu einem sehr guten Teil am Trainer. Favre wird nie völlig aus seiner Haut kommen, er wird nie ein Mentalitätstrainer, der seine Mannschaft am Spielfeldrand pusht. Es bringt aber nichts, ständig Spieler kaufen zu wollen, die eine andere Mentalität verkörpern sollen, während man bei der wichtigsten Baustelle Trainer untätig bleibt.
Man kann gg Paris verlieren, aber nicht so. Emre Can ist ein guter Spieler, aber kein Weltklassespieler. Er gewann gg Paris im Rückspiel 40% der Zweikämpfe, Haaland hatte im Rückspiel keinen einzigen Torschuss. Deswegen sind diese Spieler nichbt plötzlich schlecht, schlecht war aber die ganze seltsame Einstellung der Mannschaft und dafür ist der Trainer verantwortlich. Von der ersten Minute an dachte man, die denken, ein 0:0 reicht ja zum Weiterkommen. Folglich muss die Gegenseite erst mal kommen, BVB kann dann ja eventuell kontern, oder eben mit Glück das 0:0 halten. Das ist Favre taktik bei allen seinen Trainerstationen.
Sorry, das war einfach nicht gut. Und da kannst Du so oft wie Du willst erwähnen, Paris wäre eine Übermannschaft.
Dann das Rückspiel gg Bayern. Sah man hier einen BVB, der die allerletzte Chance auf eine Meisterschaft wahrnehmen wollte, der bis zum letzten Blutstropfen alles rausgab? Nein, und zwar gar nicht. Die zweite Halbzeit war seltsam fade und geradezu lustlos. So stand es auch im Kicker. Verwaltungsfussball von Favre. Wenn Favre die meisten Pkt holt oder sonstwas, das reicht einfach nicht, weil es auf die wichtigen Topspiele ankommt. Es geht nur darum, was BVB mit diesem tollen Kader insbesondere in den Topspsielen zu leisten imstande ist.
Aber egal. Du findest Favre anscheinend toll. Diesen Meinungsunterschied können wir ja gerne behalten. Hier geht es aber um die Aktie. Und da geht es um den Kostenfaktor.
Der Kostenfaktor ist beim BVB Vorgehen nun mal ein völlig anderer. Teure Spieler kaufen und den Trainer behalten ist teurer, als den Trainer zu wechseln und darauf zu setzen, daß die eigenen Spieler eigentlich mehr können müssten.
Ob BVB mit einem anderen Vorgehen SPORTLICH mehr oder weniger geschafft hätte, können wir nicht wissen, da hast Du Recht. Aber was wir definitiv wissen, daß sich der BVB für die teuerste Variante entschieden hatte und daß man es nicht deswegen tat, weil man den Status Platz 2, CL und Pokal Achtelfinale halten wollte, sondern weil man sich klar verbessern wollte, weil man Meister werden wollte. Deswegen hatte der BVB gewaltige Nettokosten, eben weil man besser werden wollte. Es klappte nicht, und ein Rekordminus von 45 Mio ist die Folge. Corona hatte einen gewaltigen Einfluss, das ist aber eben nicht alles.