Sehe ich ähnlich. Wobei Moderna möglicherweise gar nicht als Nachrücker zu qualifizieren ist, sondern als "guter Zweiter". Und - wir reden hier nur über USA und EU. Auf dem Weltmarkt kommen sicher noch einige Chinesen dazu, die nicht nur einen Riesen-Heimatmarkt haben, sondern momentan auch ganz gut in Südostasien unterwegs sind.
Ist so ziemlich das Wunschszenario. Monopole sind nie gut, weder in der Außenwirkung, noch nach innen. Verführen zu Trägheit und Schlendrian, insbesondere auf der mittleren Ebene (wobei ich da mehr an Pfizer, als an BioNTech denke). Und Trägheit und Schlendrian ist so mit das letzte, was unsere Welt im Umgang mit Corona gerade braucht. Konkurrenz belebt das Geschäft; technische Herausforderung (alle von Dir Genannten stehen für neue Ansätze) fördert Innovation.
Wenn ich so an die alten Uni-Vorlesungen zum strategischen Management zurückdenke (H. Lipfert, falls der irgendwem hier noch was sagt), gibt es keine bessere Position als die des Marktführers in einem Oligopol. Die Konkurrenz macht Druck, kann aber nie wirklich gefährlich werden, weil sie zu klein ist, um die "economies of scale" / Kostenvorteile des Marktführers zu erreichen. Ein kluger Marktführer setzt dann die Preise so, dass die Konkurrenten damit halbwegs auskömmlich leben können und nicht aus Existenznot zu Kamikaze-Aktionen getrieben werden, und freut sich an seinen sehr ordentlichen Margen. Genau in die Richtung könnte es für Pfizer/BioNTech gehen.
Bleiben natürlich noch AZ und J&J als große Unbekannte. Von der Technologie (Vektorimpfstoffe) halte ich nicht allzuviel (siehe diverse vorherige Beiträge). Aber groß genug für Störfeuer, sei es preislich (AZ) oder medial (J&J) sind sie allemal. Und vielleicht ist der Ansatz ja doch nicht so schlecht, wie ich ihn hier regelmäßig mache...
Warten wirs ab. Erstmal gilt es, Phase 3 mit hoffentlich gutem Ergebnis abzuschliessen, und zu verfolgen, wie sich der Rest des Feldes in dieser Hinsicht schlägt.