Die Schätzungen waren sogar schlechter... also mehr Minus.
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Für alle, die Borsacis Post heute nicht mitbekommen haben, hier noch mal der Link:
https://www.finanznachrichten.de/...programm-bnt111-in-nature-382.htm
Biontech hat erfolgreich Phase 1 für eine "Impfung" zur Behandlung des fortgeschrittenen malignen Melanoms absolviert, und will noch in 2020 Phase 2 beginnen.
Ein paar Zahlen:
Aktuelle Diagnosen D ca. 23.000, davon ca. 15% fortgeschritten und potentiell fatal ~ 3.500 potentielle Anwendungen in D pro Jahr
Erkrankungsraten anderswo tw. deutlich höher, insbes. AUS/NZ ("Ozonloch") und Skandinavien (fehlende Pigmentierung). Grob geschätzt wohl 50.000 Fälle jährlich in der OECD.
Derzeit u.a. (seit 2015) in D zur Behandlung zugelassen ist Pembrolizumab, Markenname Keytruda (Merck). Gilt als teuerstes Medikament der Welt. Geschätzte Jahreskosten einer Behandlung 2015 (17 Zyklen) ca. 117.000 auf Basis Apothekenabgebenpreis ~ 90.000 Herstellerpreis (Naivus, rechne doch mal nach!). Pembrozilumab hat schwere Nebenwirkungen, scheinbar deutlich schwerer als die in Biontechs Phase 1 vermeldeten.
https://www.akdae.de/Arzneimitteltherapie/NA/...N/201505-Keytruda.pdf
Alternative ist Ipilimumab (Yervoy®), 87.000 Apothekenabgabepreis, wohl therapeutisch etwa gleichwertig, aber mit noch schwereren potentiellen Nebenwirkungen: "Gastrointestinale UAW sind häufig und Todesfälle aufgrund gastrointestinaler Perforation wurden beschrieben".
https://www.der-arzneimittelbrief.de/nachrichten/...0%E2%82%AC%20(8).
Potentieller jährlicher Weltmarkt (nur OECD) ca. 4 Mrd. (vermutlich mehr, weil die USA tendenziell höhere Preise als D zulässt, und die Preisinformationen veraltet scheinen).
Das ist jetzt nur malignes Melanom. Merck hat inzwischen für Pembrolizumab auch Zulassung für diverse weitere Krebsarten, u.a. Lungenkrebs, erhalten.
https://www.aerztezeitung.de/Wirtschaft/...-Pembrolizumab-406485.html:
"Zieht Merck & Co. (außerhalb der USA und Kanadas: MSD) mit seinem Anti-PD-1-Antikörper Pembrolizumab (Keytruda®) der Konkurrenz davon? Der vor drei Jahren als weltweit erstes Krebsmittel auch lokalisationsunabhängig zugelassene Wirkstoff hat vergangenes Jahr einen Umsatzsprung von 55 Prozent (auf 11,1 Milliarden Dollar) hingelegt und war damit fast im Alleingang für das elfprozentige Konzernwachstum (auf 46,8 Milliarden Dollar) verantwortlich.
Ohne negative Wechselkurseffekte wäre der Zuwachs noch zwei bis drei Prozentpunkte höher ausgefallen, wie Merck am Mittwoch mitteilte. Vor Steuern nahm der Konzerngewinn um 32 Prozent auf 11,5 Milliarden Dollar zu, nach Steuern um 58 Prozent auf 9,8 Milliarden. "
Merck's operative Marge im Bereich Healthcare ist von 8,2% in Q1 2019 auf 24,2% in Q2 gestiegen. Welche Marge sie bei Pembrozilumab haben, wird schüchtern verschwiegen, aber ich denke mal, sie sollte überdurchschnittlich, d.h. >25% sein.
Nun lass uns mal annehmen, Biontech könnte sich 25% vom Kuchen für die Behandlung fortgeschrittener maligner Melanome sichern, mit 30% operativer Marge. Macht mal eben 300 Mio. / Jahr ~ 1,2 Aktie, mal KGV 20 (wie Merck z.Z.) = 24 fairer Kurs. O.k., die Betrachtung ist vor Steuern, Abschreibungen und Studienkosten, also nehmen wir die Hälfte, 12 .
Dazu dann (aus Borsacis Link oben): "Aktuell werden vier weitere FixVac-Krebsimpfstoffkandidaten in klinischen Phase-1-Studien untersucht: BNT112 gegen Prostatakrebs), BNT113 in HPV16-positiven Krebsarten (Clinicaltrials.gov IdentifierNCT03418480), BNT114 in dreifach-negativem Brustkrebs (Clinicaltrials.gov IdentifierNCT02316457) und BNT115 gegen Eierstockkrebs)." Also Perspektive auf ebenso breiten Roll-out von FixVac auf multiple Krebsarten, wie es Merck mit Pembrolizumab gelungen ist. Dann kämen wir wohl in Regionen von 10 Mrd. Umsatz, und einem fairen Kurs analog obiger Berechnung von 120 . Und dass alles ohne Corona-Impfstoff..
Aus einem Corona-Impfstoff sollte m.E. ein EBITDA von ca. 5 Mrd 2022, und noch mal gut die Hälfte in 2023, erzielbar sein (detaillierte Berechnung evtl. später). Dann ist die Welt erstmal durchgeimpft, und wie weit danach Folgeimpfungen erforderlich werden, wird man sehen [Falls ja, fielen dafür alle vektorbasierten Impfstoffe einschl. AstraZeneca, CanSino etc. aus.] Machte für 2020 einen Gewinn/Aktie in der Größenordnung von 10 , Kursziel etwa 150-200 , falls kein Bedarf an Folgeimpfung - falls doch, natürlich deutlich höher.
Na, und dann ist da natürlich noch so'n bisschen Kleinkram in der Pipeline: Grippe-Schutzimpfung (knapp 1 Mrd.Mio. / p.a. Weltmarktpotential, derzeit wg. Angebotsdefizit nicht ausgeschöpft) ist technisch ein Selbstgänger, soweit/ sofern die RNA-Technologie grundsätzlich regulatorische Akzeptanz findet, und sollte (in Kooperation mit Pfizer) zur Saison 22/23 regulatorisch akzeptiert und vermarktungsreif sein. Danach wird der restliche Impfmarkt mit RNA-Technologie aufgerollt (kostengünstiger/ potentiell risikoärmer) - vielleicht gar nicht durch BT selbst, sondern durch Pfizer unter BT-Lizenz. Technisch deutlich komplexere long-shots sind HIV- und TB-Impfungen, plus was immer "undisclosed" BT in Kooperation mit PennState als Impfungen in Angriff genommen hat.
Wer jetzt immer noch über "stop loss" nachdenkt, hat nicht begriffen, was für einen Laden frau/man hier vor sich hat. Wir haben auf jeden Fall gerade nachgekauft, auch wenn das den bisherigen Durchschnitts-Einstand von 33,50 etwas angehoben hat.
.. in meinem vorhergegangenen Post.
Korrekturen (fett markiert):
Ich erwarte, bei erfolgreicher Entwicklung eines Corona-Impfstoffs, ein EBITDA von ca. 5 Mrd 2021, und noch mal gut die Hälfte in 2022., 10 Gewinn/Aktie, und 150 Kursziel, in 2021.
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