danke denker und calligulla, das sind natürlich kurzfristig die richtigen Ansätze.
Wir haben ja augenblicklich den Bewertungsunterschied zwischen den beiden großartigen Firmen Moderna und Biontech.
Angesichts der zukünftigen Chance sind sicherlich beide krass unterbewertet, wenn man das positive Szenario unterstellt, dass es bei anderen Krankheiten ähnlich gut funktionieren wird, wie bei der Covid-Bekämpfung.
Da die Investoren in den seltendsten Fällen Biotechnologen mit profunden Kenntnissen dieser mrna Technologie sind, fühle ich mich mit einer rein ingenieurmässigen Betrachtung (ohne Biotechnologiekenntnisse) sehr gut geeignet mit den Investoren/Aktionären mitzudenken.
Ich fasse mal zusammen, wie ich das sehe:
1) Das Prinzip funktioniert bei Covid blendend
2) Das Zulassungsverfahren bei mrna wird zukünftig auch bei anderen Einsatzgebieten enorm beschleunigt sein, da wenn einer der beiden Covid Sieger auch nur ankündigt, dass man augenblicklich im Zulassungsverfahren der Krankheit X zu stecken, sofort ein medialer Druck auf die Zulassungs-Stellen ausgeübt wird, damit diese schnellstmöglich bewerten.
3) Als Aussenstehender fragt man sich, warum das erfolgreiche Verfahren gegen Covid funktioniert hat, warum sollte das nicht auch gegen z.B Malaria nicht helfen? Aber man wird natürlich ein Restrisiko einkalkulieren. Sollte es jedoch bei irgendeiner anderen Krankheit in der Praxis nochmals funktionieren (da spreche ich allerdings nicht von der Grippeimpfung) werden Moderna und Biontech explodieren.
Warum sind Moderna und Biontech unterschiedlich bewertet augenblicklich ?
Da die Preise in den USA festgelegt werden, sieht man vermutlich relativ naiv folgende Dinge:
a) Moderna teilt nichts mit einem anderen Partner. Pfizer und Biontech teilen sich die Erlöse nach Abzug der Bruttomarge und zwar: fast weltweit
b) Der Moderna-Impfstoff erzielt augenblicklich wesentlich grössere Durchschnittsverkaufpreise als Biontech-Pfizer
c) Die Steuerbelastung von Moderna ist um ein knappes Viertel so hoch, wie bei Biontech
d) Moderna hat deutlich mehr freedfloat und eignet sich deshalb wesentlich mehr für Großinvestoren, die auch mal ein wenig Einfluss ausüben möchten. Bei Biontech wird das bei den augenblicklichen Großaktionären niemals der Fall sein.
Jetzt allerdings die Realität:
zu a) Biontech/Pfizer werden in diesem und im nächsten Jahr vermutlich doppelt soviele Impfstoffe herstellen und somit auch verkaufen können, wie Biontech.
zu b) die Preise werden sich immer mehr angleichen. Die Situation, dass man bewusst bei Herstellern darauf achtet zu diversifizieren, wird bei genügend Produktionskapazität nicht mehr so erforderlich sein, damit werden sich die Verkaufspreise zwischen Moderna und Biontech immer mehr annähern.
zu c) Biontech wird sicherlich bald eine Verlagerung stattfinden lassen, um die Steuersätze zu erniedrigen. Wenn das Hochsteuerland DE das unbedingt so haben möchte, dann wird auch Biontech darauf reagieren und entsprechend verlagern. Auf die einstellige Tax-Rate von Moderna wird man kurzfristig sicherlich nicht kommen, aber 20% plusminus Steuern sollten in 2022 durchaus möglich sein (Singapur etc.)
zu d) da kannste nix machen. Der Nachteil (Aktienkurstechnisch kurzfristig) dürfte ewig bleiben. Dafür hat man jedoch langfristig die Zuversicht, dass keine Idioten ans Steuer kommen können, die plötzlich willkürlich komische Entscheidungen treffen.