In einem starken Marktumfeld erholte sich zuletzt auch die schwache Bechtle-Aktie. Gestern stand die Aktie im Fokus zweier Analysten.
Und es ist erstaunlich, wie unterschiedlich die Ratings ausfallen. Bereits vorgestern senkte die UBS das Ziel für die Aktie des IT-Systemdienstleisters von 40,00 auf 36,30 EUR und beließ die Einstufung auf neutral. Das Nachfragewachstum für Software-Wiederverkäufer habe sich bislang nicht verschlechtert, die Risiken stiegen allerdings. Die Margen könnten unter Druck geraten. Heute gesellt sich die US-Investmentbank Bank of America zu den Pessimisten und stuft den Titel von "Neutral" auf "Underperform" ab. Das Kursziel stampfen die Experten von 42 auf 29 EUR ein. Analyst Fredric Boulan bevorzugt in einer Branchenstudie defensive europäische Technologiewerte. Der kurzfristige Ausblick von Bechtle sei unsicher und die Nachfrage nur schwer planbar.
Ganz andere Töne schlägt dagegen Jefferies an. Sie bestätigen die Buy-Einstufung für den Titel und loben die Erfolgsbilanz des IT-Dienstleisters in schwierigen Zeiten. Die erwartete Erholung des Geldumschlags bei nachlassenden Lieferkettenproblematiken rechtfertigen seine Kaufempfehlung, so Analyst Martin Comtesse.
Aktie noch nicht aus dem Schneider
Aus charttechnischer Sicht war die Verteidigung des Supports um 32,60 EUR bei der Bechtle-Aktie wichtig. Der übergeordnete Abwärtstrend ist aber noch voll intakt. Erst ein Anstieg über die Abwärtstrendlinie, die aktuell in etwa bei 36,40 EUR verläuft, würde weiteres Potenzial auf 37,72 bis 38,40 EUR freischalten. Wiederum darüber könnte eine mittelfristige Bodenbildung abgeschlossen werden.
Bricht die Aktie dagegen den Support bei 32,60 EUR, dürfte sie in Richtung 29,63 EUR abrutschen.
Autor - Bastian Galuschka von "Stock³"