Guten Tag !
Heute ist der letzte Börsentag des Jahres 2020 - Zeit auch bei Bastei Lübbe Bilanz zu ziehen. Dass das Jahr insgesamt außergewöhnlich war und zwar nicht "außergewöhnlich gut", muss ja nicht mehr extra erwähnt werden. Hier soll es aber nur um die Entwicklung des Bastei Lübbe Verlags und der Aktie gehen.
Ich denke, dass man als Schlagwort für das abgelaufene Jahr bei Bastei Lübbe "erfreulich" wählen könnte.
Schaut man mal auf den Aktienkurs, dann sieht man ein dickes Plus. Gestartet sind wir Anfang 2020 mit einem Kurs von 2,86 Euro. Beenden werden wir das Jahr mit einem ca. 80 Cent höheren Kurs - das entspricht einem Plus von erfreulichen gut 25%. Mit diesem Plus hat man sogar den SDAX "outperformed", der in diesem Jahr etwa 18% zulegen konnte.
Nach Jahren des Niedergangs des Börsenkurses war 2020 für die Bastei Lübbe Aktionäre unter dem Aspekt der Kursentwicklung also ein gutes Jahr.
Diese Kursentwicklung hat aber auch einen Grund: Das Unternehmen hat sich in 2020 deutlich weiterentwickelt. Das betrifft einmal die Bilanz und die Nettoverschuldung.
BILANZ
Lag die Nettoverschuldung Ende des Geschäftsjahres 2018/2019 noch bei 11,9 Mio Euro, betrug diese am Ende des Geschäftsjahres 2019/2020 nur noch knapp 1 Mio Euro und zum 30.09.2020 ist keine Nettoverschuldung mehr vorhanden - im Gegenteil verfügt man nun über ein Nettoguthaben i.H.v. 0,6 Mio Euro. Warum ich darauf so etwas herumreite, dürfte jedem klar sein, der, so wie ich, schon etwas länger Aktionär bei Bastei Lübbe ist. Vor noch nicht allzulanger Zeit war die Nettoverschuldung für den Verlag noch existenzbedrohend und viele "Foristen" aber auch Börsenblätter bzw. -dienste haben keinen Pfifferling mehr auf Bastei Lübbe gegeben.
Dass es ganz anders gekommen ist, hat das Unternehmen der soliden Arbeit des inzwischen komplett ausgewechselten Vorstands, namentlich der Herren Halff, Zimmermann und Kluge zu verdanken, die den Verlag vom Kopf wieder auf die Füße gesetzt haben und dafür gesorgt haben, dass dieser nun wieder in ruhigem Fahrwasser schwimmt. Dafür noch einmal ein "riesengroßes Dankeschön" an alle Beteiligten - und dieser Dank schließt ausdrücklich die Beschäftigten der Bastei Lübbe AG ein, die sicher auch keine schönen Zeiten hinter sich haben und trotzdem den Umbau des Unternehmens mit getragen und den Verlag engagiert weiterentwickelt haben.
Auch die Eigenkapitalquote liegt zum 30.09. bei sehr soliden 44% und der Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit lag im ersten Halbjahr des laufenden Jahres bei 3 Mio Euro - und das obwohl man die Investitionen in Autorenrechte im Hlabjahr deutlich gesteigert hat (bei einem Verlag wirken sich diese Investitionen schon negativ auf den "CF aus laufender betrieblicher Tätigkeit" aus und nicht erst wie bei anderen Unternehmen beim "CF aus Investitionstätigkeit") - ein Zeichen für die solide Innenfinanzierungskraft des Verlags.
Eine Besonderheit war in 2020 sicher die Tatsache, dass zwischenzeitlich mal die Meldung kam, dass die Zeitfracht-Gruppe daran interessiert wäre, eine nennenswerte Beteiligung an Bastei Lübbe zu erwerben. Seit dieser Ankündigung hat sich aber nichts mehr getan - vor allem gab es bisher noch keine entsprechende Stimmrechtsmitteilung, so dass man wohl davon ausgehen muss, dass Zeitfracht die Absicht wieder aufgegeben hat (vielleicht war die Absicht, bei einem derart marktengen Wert wie BL über die Börse ein nennenswertes Aktienpaket zu erwerben aber auch nicht wirklich gut durchdacht).
Dennoch wirkte die Meldung sicher zunächst kursstabilisierend.
LOCKDOWN UND MARKT
Gegenläufig wirkte dagegen (ebenfalls zunächst) die Tatsache, dass im Frühjahr (und später dann noch einmal ab dem 21.12.) u.a. auch der Buchhandel seine Pforten schließen musste, weil sich der Coronavirus auch in Deutschland zu schnell ausgebreitet hat. Man musste eigentlich damit rechnen, dass ein Verlag von der Schließung eines existenziell wichtigen Absatzwegs stark betroffen wäre. Doch mindestens für den ersten Lockdown galt dies für Bastei Lübbe offensichtlich nicht. In den Lockdownmonaten März und April lag man laut eigener Aussage sogar über der eigentlichen Umsatzplanung. Hoffen wir mal, dass BL auch den aktuellen Lockdown ohne größere Schäden übersteht.
Der Markt insgesamt hat natürlich unter den Schließungen der Buchhandelsgeschäfte gelitten, konnte sich aber im Jahresverlauf erstaunlich gut von der Umsatzschwäche in den entsprechenden Monaten erholen.
de.statista.com/statistik/daten/studie/...rozent%20gestiegen.
Damit unesrscheidet sich der Buchhandel schon signifikant von andern vom Lockdown betroffenen Branchen:
www.boersenblatt.net/news/buchhandel-news/...ht-heraus-158111
Und es besteht auch eine gewisse Chance, dass auch der Lockdown zu Weihnachten, der ausgerechnet die eigentlich umsatzstärksten Tage des Jahres betroffen hat, nicht so "ins Konto schlagen", weil offenbar viele Käufer schon ein paar Tage früher ihre Bücherkäufe erledigt haben - jedenfalls ist die 50. KW die umsatzstärkste Woche für den Buchhandel in den letzten 10 Jahren gewesen.
www.buchreport.de/news/...htsgeschaeft-boom-vor-dem-lockdown/
Alles in allem kann man wohl sagen, dass der Buchmarkt sich auch in Coronazeiten erstaunlich (?) stabil gezeigt hat, was ja auch nicht jeder "Experte" so vorausgesehen hat. Auch wenn man einen längeren Zeitraum (vor Corona) betrachtet, ist der Buchmarkt keinesfalls im "disruptiven Einbruch". Wenn man sich einmal die Umsatzentwicklung im Publikumsbuchmarkt von 2010 bis 2019 anschaut, so hat sich dieser (unter Schwankungen) sogar von 4,236 Mrd Euro in 2010 auf 4,258 Mrd Euro in 2019 erhöht (der niedrigste Wert wurde 2014 mit immerhin noch 4,1 Mrd Euro erreicht).
Demenmtsprechend ist der Buchmarkt sicher kein Markt, auf dem man machen kann, was man will und trotzdem prosperiert das Unternehmen - aber in meinen Augen ist der Buchmarkt durchaus lukrativ für Unternehmen, die mehr richtig als falsch machen und sich auf dem Markt auskennen und einen gewissen finanziellen Background haben. Alles dies trifft mMn auf Bastei Lübbe (wieder) zu, so dass ich persönlich durchaus glaube, dass BL auf und mit dem durchaus stabilen Buchmarkt solide wenn auch nicht in Sprüngen wachsen und "gutes Geld" verdienen kann.
Ein kleiner "Sidekick": Auch die Jugendlichen, denen ja immer nachgesagt wird, dass sie nicht mehr lesen, sind nicht so lesefaul, wie oft geunkt wird.
Laut der "JIM-Studie" liest ein gutes Drittel der Jugendlichen sehr häufig und nur etwa 15% lesen gar nicht (im Vergleich zu 2019 hat sich der Anteil der Nichtleser sogar um 3%Punkte vermindert). Hinzu kommt, dass die Vielleser nun im Schnitt noch einmal 20 Minuten länger lesen als im Jahr zuvor (74 statt 53 Minuten täglich !!!)
www.boersenblatt.net/news/...n-20-minuten-mehr-pro-tag-157575
Also droht derzeit auch nicht die Gefahr, dass der Buchmarkt mit den derzeitigen Lesern sozusagen ausstirbt - offenbar gibt es auch einen stabilen bis leicht wachsenden "Lesenachwuchs".
ANALYSTEN UND ZAHLEN
Die derzeit drei Analysten sind mit Bastei Lübbe und der Entwicklung des Verlags offenbar auch sehr zufrieden. Alle drei empfehlen die Aktie zum Kauf bei Kurszielen zwischen 4,50 Euro und 5 Euro.
Ich bin ja immer wieder etwas verwundert darüber, wie die Analysten ihre Kursziele so ermitteln - aber ich muss mein Geld ja auch nicht damit verdienen, irgendwelche Formeln auf irgendwelche Kennzahlen anzuwenden:-).
Jedenfalls gehen alle drei Analysten von steigenden Umsätzen und Ergebnissen aus. Endgültig getrennt hat man sich (gottseidank) in 2020 vom Spieleanbieter Daedalic, der ja in der Vergangenheit einer der (leider zahlreichen) Kandidaten war, bei dem es immer wieder mal Sonderabschreibungen etc. gegeben hat, die das an sich brauchbare Ergebnis des eigentlichen Buch- und Romangeschäfts, auf Konzernebene ins Minus gebracht hat. Das fällt nun ein für allemale weg - und das ist mMn auch gut so.
Was die Ergebnisschätzungen angeht, habe ich ja schon in früheren Beiträgen darauf verwiesen, dass ich persönlich die EpS Schätzungen von Solventis für am realistischsten halte. Solventis schätzt für das laufende Jahr 23 Cent (einschließlich ca. 3-4 Cent Ergebnisbeitrag aus einem Vergleich, den das Unternehmen mit ehemaligen Organmitgliedern geschlossen hat) und für das kommende Jahr hat Solventis bisher 29 Cent geschätzt ("bisher" weil man den Erwerb von "Smarticular" noch nicht in die Berechnungen einbezogen hat s.u.).
Ich würde das für durchaus plausibel halten. Da man ja nun wieder mehr Geld zur Verfügung hat, um in Autoren und Manuskripte zu investieren, steigt auch die Chance darauf, die Umsätze zu erhöhen und damit von einer Skalierung des Geschäfts zu profitieren und damit dann auch das EpS sukzessive zu steigern.
Legt man die 29 Cent für das kommende, in gut drei Monaten beginnende, Geschäftsjahr zugrunde, würde sich beim derzeitigen Kurs von 3,65 Euro ein KGV von 12,5 ergeben. In Anbetracht der Tatsache, dass der Markt in den letzten Monaten doch sehr deutlich zugelegt hat und die meisten Aktien inzwischen deutlich teurer geworden sind, sicher ein durchaus attraktives KGV.
Zudem dürfte BL, wenn nicht noch etwas Unvorhergesehens passiert (immerhin weiß man ja nun noch nicht genau, wie lange z.B. der Lockdown in Deutschland oder Österreich noch dauern wird und wie sich der erneute Lockdown diesmal auf den Verlag auswirken wird), Bastei Lübbe für das derzeit laufende Jahr erstmals seit langer Zeit auch wieder eine Dividende zahlen - ich würde mal so von 10 Cent zum Start ausgehen, was immerhin für eine Dividendenrendite von knapp 3% sorgen würde.
SMARTICULAR
Kurz vor Jahresschluss kam dann noch die Meldung, dass Bastei Lübbe den Verlag und die entsprechenden "Nachhaltigkeitsplattformen" übernimmt. Diese Meldung ist mMn gleich in mehrfacher Hinsicht interessant. Zunächst einmal besetzt Smarticular eine Nische im Büchermarkt, die BL bisher noch nicht besetzt hat - nämlich "Nachhaltigkeit" und "Wandel weg von Massenkonsum und Wegwerfgesellschaft". Die vom Verlag herausgegebenen Ratgeber, die am Markt durchaus erfolgreich sind, basieren dabei vor allem auf dem "Input" aus den entsprechenden Communities - ein wie ich finde sehr innovatives Modell der Themenwahl und -findung und damit ein sehr gutes Beispiel für das Zusammenwirken von Online und Offline.
Und nicht zu vergessen: Bei Smarticular handelt es sich um einen Verlag - also um etwas, bei dem sich BL grundsätzlich auskennt. Zudem bleiben die beiden Geschäftsführer des Verlags an Bord und wollen gemeinsam mit BL das Angebot ausweiten - eine Wachstumsstory im stagnierenden/stabilen Marktumfeld.
Last but not least ist auch die Tatsache, dass die Höhe des Kaufpreises wesentlich davon abhängig ist, wie sich die Geschäfte der neuesten Tochter der Bastei Lübbe AG entwickeln werden, aus meiner Sicht sehr positiv zu bewerten. Wir haben in den vergangenen Jahren viel zu oft einen im doppelten Wortsinne "hohen Preis" für Töchter gezahlt, die sich beim näheren Hinsehen als bei weitem weniger "hübsch" erwiesen haben als man gedacht hatte. Da erscheint es mir sinnvoller, lieber etwas mehr zu zahlen, falls smarticular gut läuft als vorab einen möglicherweise niedrigeren Gesamtpreis zu zahlen, der aber je nach Geschäftsverlauf immer noch viel zu hoch sein könnte.
Ich hatte smarticular zunächt als relativ unbedeutenden Zukauf eingeschätzt, weil mir der Name weder als Verlag noch als Community irgendetwas gesagt hat. Aber ganz offensichtlich ist smarticular in der gewählten Nische durchaus erfolgreich.
www.buchreport.de/news/...chen-verdaechtigen-und-smarticular/
www.buchreport.de/news/selber-machen/
Am Tag der Übernahme hatte ich eher zufällig auch einen Beitrag von 4investors gefunden, in dem darauf hingewiesen wurde, dass der Vorstand der Bastei Lübbe AG davon ausgeht, dass sich der Erwerb von Smarticular schon ab dem Geschäftsjahr 2021/2022 (beginnend ab dem 01. April 2021) positiv auf Umsatz und Ergebnis auswirken wird.
Danach sollten sich die EpS "aufgrund der Akquisition und möglicher Synergieeffekte um ca. 20% erhöhen" Diese Meldung finde ich aber nicht mehr bzw. die Meldung wurde insoweit geändert als die konkreten Ergebnisauswirkungen nun nicht mehr enthalten sind
www.4investors.de/nachrichten/...hp?sektion=dgap&ID=75935
Nun weiß ich natürlich nicht, ob die ursprünglichen Aussagen zum Thema "EpS Steigerungen" falsch oder nur nicht autorisiert waren (ich vermute mal letzteres, da ich mir nicht vorstellen kann, dass das Zitat von Herrn Herbst in der Meldung vollkommen frei erfunden war). Wir werden daher wohl auf mögliche Analyseupdates warten müssen, um den möglichen Ergebniseffekt genau zu kennen... aber wenn Smarticular einen Jahresergebnis von etwa 660.000 Euro erzielen würde, käme das mit den 5 Cent EpS Steigerung schon hin - und das halte ich (ohne irgendwelche Hinweise auf die tatsächlichen Ergebnisse zu haben) schon für möglich, wenn man sich ansieht, dass die Bücher des Verlags ja durchaus erfolgreich sind. Im übrigen ist das auch ein Ausweis dafür, wie sehr das Geschäftsmodell von BL sklaierbar ist - erhöht man den Jahresüberschuss nur um eine Million (z.B. durch Zukäufe), erhöht sich das EpS gleich um gut 7 Cent.
In jedem Fall würde eine "20%ige Steigerung des EpS" im kommenden Geschäftsjahr die Solventis-Schätzung von 29 Cent auf etwa 34 Cent anheben - und damit würde sich das KGV beim aktuellen Kurs auf unter 11 reduzieren - sofern die sonstigen Voraussagen von Solventis zutreffen (nur zur Info: die beiden anderen Analysten sehen das EpS für das kommende Jahr sowieso höher als Solventis - DZ Bank bei 37 Cent - mMn viel zu hoch wegen einer zu niedrig angesetzten Steuerquote - und Warburg bei 32 Cent - jeweils ohne Smarticular).
DAS EIGENTLICHE BUCHGESCHÄFT
Gute Zahlen, durchaus stabile Märkte, interessante Zukäufe - das alles wäre ja nur Makkulatur, wenn Bastei Lübbe vom Büchermachen selber nichts verstehen würde und die Kunden die Bücher nicht kaufen.
Gestern hat der SPIEGEL seine Jahresbestsellerlisten herausgegeben. Bastei Lübbe ist auch in diesem Jahr wieder prominent in den verschiedenen Kateforien vertreten.
Bei der allgemein als "am wichtigsten" angesehenen Kategorie "Hardcover Belletristik" belegt Ken Follett aifs Jahr gesehen den dritten Platz und Dirk Rossmann den fünften.
In dem Zusammenhang sind zwei Tatsachen vielleicht ganz interessant - auf Platz 1 steht Sebastian Fitzek, der erst seit 9 Wochen überhaupt auf den Bestsellerlisten vertreten ist - das zeigt, wie dominant im Prinzip das Vorweihnachtsgeschäft im Buchhandel ist. Wer sich im November/Dezember auf den ersten Plätzen tummelt, dürfte deutlich mehr Bücher verkaufen als der Spitzenreiter im Juni oder August.
Und man muss darauf hinweisen, dass die SPIEGEL Liste meines Wissens nach wenigstens ausschließlich auf der reinen Zahl der verkauften Bücher beruht - nicht auf dem Umsatz. Ken Folletts Buch ist mit 36 Euro aber um 13 Euro teurer als Fitzek und gleich 14 Euro teurer als das auf Platz 2 liegende Buch. MMn ist daher nicht ausgeschlossen, dass Folletts Buch rein auf den Umsatz bezogen auf Platz 2 liegen könnte...
Der Erfolg von Dirk Rossmann zeigt auch noch einmal deutlich auf, wie wichtig das Weihnachtsgeschäft für den Buchhandel ist, denn er ist mit seinem Buch ja im Prinzip überhaupt erst zum Weihnachtsgeschäft erschienen - und hier dürfte die von Herrn Rossmann selber initiierte großangelegte Werbekampagne in nahezu allen großen Printmedien eine der Ursachen für seinen Erfolg sein - also eher das klassische Marketing, ganz anders als etwa beim Buch Mariannengraben, bei dem die "Werbung" im Wesentlichen über die sozialen Medien gelaufen ist - das Buch war trotzdem wochenlang in den Bestsellerlisten
www.deutschlandfunkkultur.de/...e.html?dram:article_id=471339
Noch erfolgreicher ist man im Bereich "Jugendbuch". Hier liegt man mit den diversen Ausgaben von Gregs Tagebuch und seinem Sidekick Rupert gleich auf den Plätzen 1,3 und 9 - und zudem liegt noch ein Buch der Beteiligung Community Editions auf Platz 4 in dieser Kategorie.
Ein Buch von Community Editions liegt auch bei den Ratgebern Essen und Trinken auf Platz 1 und bei den Wirtschaftsbüchern ist man mit einem Eichbornbuch auf Platz 3 vertreten.
Erfreulich ist auch das Abschneiden der neuesten Tochter Smarticular. Im Bereich "Ratgeber Leben und Gesundheit" hat Smarticular zwei Bücher in die Jahres-Top-Ten gebracht. Platz 2 und Platz 6 zeigen, dass Smearticular die Nische gut bespielt (wobei bemerkenswert ist, dass das auf Platz 2 liegende Buch "Fünf Hausmittel ersetzen eine Drogerie" schon seit April 2018 auf der Liste steht!).
Natürlich sind Bestseller nicht alles und zudem gibt es sicher auch das ein oder andere Buch, von dem man sich mehr versprochen hätte (was den wirtschaftlichen Erfolg angeht). Das ist nun einmal das Wesen des Buchhandels. Im Prinzip wird in jedem Jahr eine komplett neue Produktpalette aufgelegt und man kann sich auf den Erfolgen eines Produkts aus diesem Jahr im nächsten Jahr nicht ausruhen. Darin liegt sicher ein gewisses Risiko aber auch eine große Chance, denn genausogut wie ein eigentlich als Umsatzbringer ausgegucktes Buch am Markt floppen kann, kann es natürlich auch ein eher unterschätzes Buch mit einem vollkommen unbekannten Autor zum Umsatzrenner schaffen.
Da kommt es eben ganz entscheidend darauf an, dass man im Verlag genügend "personelle Expertise" versammelt hat (die Lektoren sind ja im Prinzip die ersten, die einschätzen müssen, ob ein Buch erfolgreich sein könnte oder eben nicht und die dann die Empfehlung geben, die Rechte zu erwerben) und auch genügend Geld zur Verfügung hat, um interessante Mansukripte auch zu kaufen - in dem Zusammenhang sei noch einmal eine Zahl erwähnt: Während man Geschäftsjahres 2018/2019 nur gut 7,5 Mio Euro für Autorenhonorare ausgeben konnte und dieser Wert dann in 2019/2020 auf gut 9 Mio Euro gesteigert werden konnte, lagen die entsprechenden Ausgaben im ersten Halbjahr des noch laufenden Geschäftsjahres schon bei knapp 13,5 Mio Euro. Wie gesagt, nicht jede Hoffnung auf einen Bestseller erfüllt sich - aber durch die deutlich erhöhten Investitionen in neue Autoren bzw. Manuskripte und nun auch durch die Übernahme von Smarticular hat man die Chancen auf höhere Umsätze und Ergebnisse in den nächsten Jahren deutlich erhöht - und das könnte den Kurs durchaus triggern - ebenso wie weitere kleine Übernahmen.
Zum Schluss noch eine sehr erfreuliche Meldung, die aber eben auch aufzeigt, dass BL durchaus Bücher macht, die wahrgenommen werden:
Das Buch "Die Romafabrik von Paris" (kann ich nur empfehlen) wurde bei WDR 2 zum Buch des Jahres gewählt - sicher grade auch für einen Kölner Verlag ein schöner Erfolg
www.luebbe.com/de/news/2020-12-22/...s-jahres-2020/id_8784972
Ich bin mal gespannt, wie das neue Börsenjahr so laufen wird - Corona wird ja frühestens im Laufe des Jahres seine Schrecken (hoffentlich) verlieren. Für Bastei Lübbe würde ich mir eine kontinuierliche Steigerung des Aktienkurses, die mit der kontinuierlichen Steigerung der Kennzahlen einhergeht, wünschen. Und dann sollte es in diesem Jahr erstmals seit einigen Jahren wieder eine Dividende geben, die dann endgültig beweist, dass Bastei Lübbe in ruhigem Fahrwasser angekommen ist und sich nach Jahren der Konsolidierung und der Enttäuschungen nun wieder einem vernünftigen Wachstum mit Augenmaß widmen kann.
In diesem Sinner wünsche ich allen hier ein erfolgreiches, glückliches und gesundes neues Jahr 2021.