Das Problem in unserer heutigen schnelllebigen Zeit ist, dass langfristige Pläne, Ausrichtungen und Entwicklung nur noch selten eine Bedeutung haben.
Sehr vieles ist heute nur noch auf den schnellen Euro ausgerichtet, der Horizont reicht maximal bis zum nächsten Jahresabschluss, evtl auch nur bis zu den nächsten Quartalsberichten - Investmentfonds müssen stetig liefern und auch viele kleine Privatanleger sind nicht unbedingt die geduldigsten wenn es um die Entwicklung des Unternehmens geht. Läuft es einige Quartale lang schleppend, dann werden schnell Ruhe laut nach Zukäufen und anderen Aktionen um den Wert der Aktie zu erhöhen.
Das Problem ist ein paar Postings über mir schon treffend beschrieben worden - das kann auch gerne mal in die Hose gehen. Außerdem sind viele der potenziellen Übernahmeziele so teuer, dass sich ein Kauf schlicht und einfach nicht lohnt - und das nicht nur im Bereich Chemie.
Das hat Gründe:
1. die Zahl der Ziele ist begrenzt
2. Die Nachfrage ist hoch und es ist zu viel Geld unterwegs
3. Die Ertragskraft der Ziele ist begrenzt
4. Die organischen Wachstumsaussichten sind begrenzt
5. Es gibt keine Zinsen
Der Kauf eines Unternehmens zu überhöhten Preisen würde kaum Nutzen bringen und womöglich die damit verbundenen Risiken nicht rechtfertigen. Beispiele dafür was passieren kann gibts mehr als genug - und auch davon kann man nebenbei bemerkt indirekt profitieren.
Aktuelle Kursentwicklung:
Aktuell scheint ja am Markt so ein wenig die Meinung zu bestehen dass man Probleme löst indem man sie ausblendet. Das ist zwar schön für die aktuellen Aktienkurse - insbesondere auch BASF als zyklischen Wert - und ich bin gespannt bis wohin es uns diesmal treibt, die bestehenden Probleme sind aber mitnichten vom Tisch und es ist nur eine Frage der Zeit bis sie wieder auf den Tisch kommen und wahrgenommen werden.
Ab einer gewissen Entwicklung wäre ich auch durchaus bereit erstmal Pakete zu verkaufen und die nächste Panik-attacke an der Börse für den Wiedereinstieg zu nutzen.