Ballard ist abhängig vom Ölpreis
Niemand mag Öl-Aktien
Auf den Öl-Sektor sollten Anleger 2015 einen sehr genauen Blick werfen. Denn hier gehen Fondsmanager mit so extremen Positionierungen in das neue Jahr, dass Merrill Lynch von einer "Kapitulation" spricht. Und J.P.Morgan betont, dass im Energie-Sektor die Mehrheit der Marktteilnehmer sogar auf fallende Preise setzt. Seit dem Opec-Treffen in Wien im November und dem Verzicht auf eine Förderkürzung seien diese Positionen ständig ausgebaut worden.
Auch an den Derivatemärkten, speziell bei den Optionen auf Öl und Aktien, seien diese Positionen so negativ geworden, "dass sie in Bereiche kommen, die zuletzt während der Lehman-Krise gesehen wurden", kommentiert JPM. Interessant dabei sei, dass es sich nicht um kurzfristige Trading-Positionen handelt. Vielmehr gingen die Optionsmärkte davon aus, dass die Ölpreise in nächster Zeit genauso tief bleiben oder sogar noch tiefer fallen.
Merrill Lynch sieht den Investitionsgrad der Fondsmanager bei Öl-Aktien sogar auf einem Allzeit-Tief seit Datenerhebung. Auffallend dabei sei, dass aber gleichzeitig 36 Prozent der Fondsmanager sagen, dass sie den Ölpreis für unterbewertet halten. Das wiederum ist der höchste Stand seit April 2009.
Aktienbewertung und Positionierung passen nicht mehr zusammen
Fasst man die Erkenntnisse der Investmentbanken zusammen, ergibt sich ein interessantes Bild mit extremen Ausreißern: So ist die Mehrzahl der Fondsmanager im Bereich der Pharmawerte übergewichtet, obwohl ihn gleichzeitig die Mehrheit als überbewertet ansieht.
Umgekehrt verhält es sich mit den Ölwerten: Sie sind kaum noch in den Portfolios vertreten, obwohl sie die Mehrheit der Fondsmanager als klar unterbewertet betrachtet. Solche Diskrepanzen zwischen "Meinen" und "Handeln" bleiben selten lange bestehen. Anleger sollten sich hier auf kommende Umschichtungen gefasst machen.
Öl statt Banken!
Für Anleger, die risikobereit genug sind, um gegen die allgemeine Konsensstimmung zu handeln, hat Merrill Lynch daher ein klare Empfehlung für den Jahresstart 2015: Sie sollten auf steigende Kurse der Energie-Aktien und Schwellenländer setzen, und umgekehrt auf fallende Kurse bei den Banken.
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