BYD: Credit Suisse rät zum Kauf und rechnet mit Batterielieferungen an Tesla - Aktie steigt deutlich
Elektromobilität: Elektrofahrzeuge und Batterie-Technologie
Freitag, 4. Februar 2022 um 11:00
Credit Suisse - Headquarter
SHENZHEN (IT-Times) - Die Aktie des chinesischen Elektroauto- und Batterieentwicklers BYD ist in den vergangenen Wochen unter Druck geraten. Nun hat sich die Credit Suisse zur aktuellen Lage des Technologiekonzerns gemeldet.
Die Aktie von BYD (Build Your Dreams) wurde wegen des Neujahresfestes in China, i.e.S. an den Märkten in Hongkong und Shenzhen, einige Tage nicht gehandelt, verlor aber im Vorfeld deutlich an Wert.
Heute Morgen stieg der Aktienkurs von BYD in Hongkong bei ordentlichem Handelsvolumen wieder um mehr als sieben Prozent gegenüber dem letzten Handelstag und schloss bei 237 Hongkong-Dollar (HK-Dollar).
So verzeichnete der Fahrzeug-Absatz der Modelle Qin, Song und Tang ein Wachstum von sieben, neun bzw. drei Prozent sequentiell, also zum Vormonat. Derweil soll die Produktion im Werk Xi'an wieder auf einem normalen Niveau laufen.
Die BYD Company Ltd. wird voraussichtlich auch Batteriesysteme für das europäische Tesla-Werk der Kalifornier in Deutschland liefern, so das Management des Unternehmens.
Spekulationen gab es bereits zuvor. Die Batterieproduktion von BYD soll zudem in diesem Jahr 90-100GwH erreichen. Die langfristigen Wachstumsaussichten des Automobilherstellers seien weiterhin positiv, so die Analysten aus der Schweiz.
Im Vorfeld sprach Credit Suisse allerdings auch von hohen Batteriekosten, Lieferengpässen und geringeren Subventionen im Reich der Mitte, die die allgemeine Stimmung im NEV-Markt dämpfen.
Steigende Preise setzen zudem Margen von Unternehmen unter Druck, wenn die höheren Kosten nicht an Kunden weitergegeben werden können, insbesondere diejenigen für Batteriesysteme, der größte Kostenblock bei EVs, seien für BYD ein Problem.
Die Schweizer Großbank Credit Suisse bestätigt heute für die BYD-Aktie eine Outperform-Einstufung und ein Kursziel von 380 HK-Dollar. Bei einem aktuellen Kursniveau von 237 HK-Dollar wäre also noch ordentlich Luft nach oben.
Das 52-Wochen-Hoch der Aktie von BYD Co. Ltd., auch unter Build Your Dreams bekannt, liegt in Honkong bei knapp 325 HK-Dollar und das entsprechende Tief bei rund 138 HK-Dollar.
Die vom US-Investor Warren Buffett und seinem Mega-Fonds Berkshire Hathaway seit 2008 unterstütze BYD erwirtschaftete zuletzt zwar ein deutliches Umsatzplus, allerdings fiel der Gewinn, was die Margen des Konzerns unter Druck setzte.
Die Chinesen hatten mit Engpässen bei Halbleitern und Lithium sowie mit gestiegenen Preisen für Rohstoffe zu kämpfen, sodass es bereits zu Preisanhebungen bei BYD kam.
BYD will künftig aber auch von der weltweiten Einführung des 5G-Mobilfunknetzes profitieren und das zuletzt stockende Geschäft mit kommerziellen Elektro-Fahrzeugen ausbauen. (lim/rem)
In Shenzhen verlor das Papier allerdings sechs Prozent zum letzten Handelstag und schloss bei knapp 227 Yuan. Gestern ging die Aktie von BYD in den USA mit einem Minus von 1,7 Prozent aus dem Markt und schloss bei knapp 59 US-Dollar.
Die Schweizer Großbank Credit Suisse wurde offensichtlich von den jüngsten Absatzzahlen von BYD-Fahrzeugen überrascht, der Umsatz im Januar übertraf die Erwartungen der Schweizer Analysten.
BYD lieferte im Januar 2022 insgesamt 95.400 Fahrzeugeinheiten aus und übertraf damit die Schätzung der Credit Suisse von etwa 85.000 bis 95.000 Fahrzeugauslieferungen im Mittel deutlich.
Überraschend war, dass bei BYD im letzten Monat die Plugin-Varianten die reinen Elektroautos im Absatz überholten und in diesem Zeitraum neue Rekordwerte erreichten.