www.rosenlegal.com/cases-register-1724.html
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Sollte der Kurs bis Mittwoch noch unter EUR 2 sinken, lege ich nochmal 500 St. nach. Ich bin long bei Aurora Cannabis (ACB) und glaube fest daran, daß diese Firma es schaffen wird, sich auf dem Cannabis-Markt als einer der maßgeblichen Player zu halten.
Was (u.a.) die Wandelanleihen betrifft: Hier nochmal das Interview mit Geschäftsführer Michael Singer: youtu.be/Hki8RXxttXE (Sprache: EN) - ich empfand seine Stellungnahme als souverän, Punkt. Stichwort: Unternehmerrisiko - shit happens und dass die Behörden die Öffnung des Cannabismarktes verschleppen ist bedauerlich, aber nicht die Schuld von ACB & Co. Dieses Management hatte aber offenbar einen Plan B in petto (auch) dafür und reagiert insofern adäquat. Was bitte sollte es denn jetzt sonst noch tun?
Was die US-Klage betrifft: Es wäre nicht das erste Mal, dass ACB sich mit sowas auseinandersetzen muss. Die Firma zeigte aber bereits in 2018, dass sie mit Klagen umzugehen weiss: bit.ly/2XsPcOd (EN) und bit.ly/2CVzmlE (EN)
Das US-Anwaltsbüro Rosen lebt offenbar davon, solche Fälle zu konstruieren: www.rosenlegal.com/successes.html - steht die kanadische Firma ACB nicht kurz davor, ihr Geschäft auf den US-Markt auszudehnen? Mein erster Gedanke zu der Klage war eingedenk dessen nur noch: Cui bono?
Langer Rede, kurzer Sinn:
Schon als ich 2018 mit 1000 St. bei ACB einstieg war mir klar, dass es ein hochvolatiler Titel ist - entsprechende Berichte gab es auch damals bereits genug. Auch, dass in so einem noch recht jungen Markt erst kräftig investiert und über Durststrecken hinweg durchgehalten werden muß, ehe nennenswerte und nachhaltige Gewinne winken. Anfang 2019 stieg der Kurs meiner Anteile erheblich. Dennoch habe ich sie bewußt nicht verkauft. Stattdessen beging ich den Fehler (?), ins fallende Messer zu greifen: Am 15.7. (1000 St.), am 17.9. (1000 St.), am 4.10. (500 St.), am 7.10. (500 St.) und diese Woche nochmal 500 St., um genau zu sein. Die Kurse habe ich jetzt nicht mehr alle im Kopf, aber im Schnitt habe ich für meine inzwischen 4.500 St. einen Preis von knapp unter EUR 5 bezahlt, liege also mit über 60% im Minus derzeit. Sollte der Kurs unter EUR 2 sinken, werde ich noch ein letztes Mal aufstocken, auf insgesamt 5.000 St. im Depot. Danach heisst es dann: Abwarten, Tee trinken - und in 5-10 Jahren entweder reich zu sein, oder auf Dinge verzichten zu müssen, die ich eh nicht brauche - denn mein Leben geht mit oder ohne dieses Investment unverändert und zufrieden weiter.
Um es ganz klar zu sagen: So vorzugehen, sollte sich meines Erachtens nur erlauben, wer
a) mit einem Totalverlust klarkommen kann = nicht auf den Einsatz angewiesen ist
b) sehr überzeugt davon ist, daß am Ende der Erfolg winkt.
Beides ist bei mir der Fall: Zwar erwarte ich mir keinen Totalverlust - sonst wäre es ja Schwachsinn, überhaupt ACB-Aktien gekauft zu haben. Und natürlich würde er mich ggfs. nicht gerade freuen - aber ich käme klar damit. Und selbstverständlich bin ich nach wie vor überzeugt davon, daß ACB neben Canopy (die hatte ich auf dem Höhepunkt im Frühjahr 2019 verkauft), Tilray (nie besessen) oder Aphria (von denen ich mir gestern übrigens auch 400 St. ins Depot gelegt habe) zu den Playern gehört, die auf dem Cannabismarkt überleben und ihn maßgeblich mitbeeinflussen werden.
Es stimmt, dass ACB bislang noch keine strategische Partnerschaft mit irgendwem eingegangen ist. ACB geht seinen ganz eigenen Weg - gerade das gefällt mir aber eben auch so. Derlei Unabhängigkeit wiederum hat aber nun mal ihren Preis und der heisst: Eigenverantwortung inkl. allem dazugehörigen Risiko. In ACB zu investieren und weiterhin dabei zu bleiben bedeutet nichts anders als siegen oder komplett unterzugehen - dies ggfs. aber immerhin mit der Gewißheit, wenigstens einmal im Leben wirklich an etwas geglaubt und alles dafür gewagt zu haben, was sich im vertretbaren Rahmen bewegte. Wie dieser Rahmen für den Einzelnen ausschaut, muß jeder für sich entscheiden. Noch vor 10 oder 15 Jahren wäre es mir im Traum nicht eingefallen, mehr als 1-2.000 Euronen in einen so jungen und somit hochspekulativen Titel wie ACB zu investieren - sofern überhaupt. Aber letztes Jahr fand ich es eine gute Idee und auch jetzt bin ich noch überzeugt davon. Solange das ACB-Management seine Flügel nicht streckt, werde auch ich es nicht tun, Punkt.
Meine Entscheidung und ganz gewiß keine Kaufempfehlung. Was für mich richtig erscheint und vielleicht auf lange Sicht auch ist, muß es für andere noch lange nicht sein. Ich habe vollstes Verständnis für diejenigen, die bei Werten wie ACB an der Seitenlinie bleiben, vor allem derzeit. Weniger nachvollziehen kann ich allerdings die Motivation jener Börsenkünstler, die nicht nur ohne tiefinnerste Überzeugung auf so einen Titel setzen, sondern oebendrein auch noch auf das regelmässige Nachziehen von Stop-Losses verzichten - anders jedenfalls kann zumindest ich mir die exorbitant hohen Verluste nicht erklären, mit denen manche nun völlig geschockt die Reißleine ziehen.
Das soll keine Häme sein. Ich schreibe es nur, weil das Mitlesen (nicht nur in diesem Forum) diesbezüglich zumindest für mich eine 1a-Lernstunde war. Ich selbst hatte keine Stop-Losses gesetzt - beschwere mich aber eben auch nicht über den blutroten Anblick dieser Depotposition. Das werde ich auch dann nicht tun, wenn es zu einem Totalverlust kommen sollte. Denn es war meine ureigene Entscheidung, dieses eine Mal mehr zu wagen als üblich und auf einen Außenseiter zu setzen. Niemand hat mich dazu "verführt", geschweige denn gezwungen. Ebensogut hätte ich mir einen Kleinwagen kaufen können - aber an sowas liegt mir nun mal nichts, mir war dieses Abenteuer eben wichtiger.
Die meisten Menschen auf dieser Welt haben nicht mal genug Mittel, täglich an frisches Wasser oder eine anständige Portion Essen zu gelangen. Sie alle wären insofern wohl froh, ihre Problematik würde sich darauf beschränken, einen eh nicht benötigten Kleinwagen zu Schrott gefahren zu haben bzw. daß (m)ein Traum vom erfolgreichen Investment in eine junge Branche geplatzt ist, die das Potential hat, Big Pharma gehörig die Zähne zu zeigen. Und ich hasse Big Pharma mit all seinem Drecksgift, aber wie! Dafür habe ich sehr persönliche Gründe, die hier nicht hingehören. Aber allein die sind mir das Investment in die Cannabis-Industrie wert gewesen!
Was ich damit sagen will: Ich sehe einen etwaigen Totalverlust in 2020 oder später schon vor diesem Hintergrund sehr relativ und bin vielmehr dankbar, dass ich zu den Glücklichen gehören durfte, die es wenigstens mal versuchen konnten, statt täglich in einer asiatischen Fabrik unter entsetzlichen Bedingungen dafür schuften zu müssen, dass hierzulande jemand seinen Nachwuchs mit Plastikspielzeug, eigenem Fernseher oder Smartphones "beglücken" kann. Soll ich mich darüber jetzt nachträglich beklagen? Ernsthaft? An wessen Nase sollte ich denn fassen damit, wenn nicht an meine eigene?
In diesem Sinne - take it and keep hanging in or leave it, but don't complain. How dare you?
God is great and life is good, at least to us - who are living in the sun.
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17 | 4.987 | Aurora Cannabis - Kanada & die Legalisierung | Woodstore | johnnie1 | 24.04.24 08:26 | |
2 | aurora--stopp-los | wolke777 | timtom1011 | 25.03.22 14:08 | ||
aurorara-tief | wolke777 | 25.01.22 01:08 | ||||
wolke 777-zu aurora | wolke777 | 05.01.22 23:37 | ||||
5 | 651 | Kanadische Cannabis Aktien | iglu370 | GabiPson9 | 09.12.21 11:32 |