Eine höhere Bewertung, selbst wenn man nicht mit KGV oder KUV Multiplen argumentiert, sondern mit dem vom Unternehmen selbst gewählten NAV, kann man Aurelius schon zugestehen. Traditionell wurde Aurelius bis zur haltlosen Shortattacke mit einem Aufschlag von etwa 30% auf den NAV bewertet. Dies ist nun nicht mehr der Fall. Sollte sich das wieder ändern, hätten wir schnell Kurse von oberhalb 50 EUR.
Weiterhin sollte nicht vergessen werden, dass der Kauf/Verkauf von Unternehmen aufgrund der geringen Anzahl von Transaktionen pro Jahr sehr volatil und damit zyklisch ist. Es kann Jahre geben, in denen wenig los ist und andere, in denen gleich mehrere große Exits geschehen. Ich gehe daher davon aus, dass bei einem möglichen Verkauf von HanseYachts und einem weiteren großen Exit 2020 der Kurs deutlich anziehen wird, da hier schnell große Beträge gewinnwirksam generiert werden. Dies wird dann für eine erneute Rekorddividende sorgen, was wiederum dem Kurs auf die Sprünge helfen wird.
Ich selbst halte dieses zyklische Verhalten des Kurses bedingt durch den Ein- oder Ausstieg der Aktionäre für verwerflich, kann es aber nachvollziehen. Sobald die dicken Gewinne sicher sind, springen die Anleger schnell auf um den abfahrenden Zug nicht zu verpassen. Und sobald klar ist, dass wir es mit einem Übergangsjahr zu tun haben, verkaufen dieselben Leute einfach schnell wieder. Das Schiksal teilt Aurelius auch mit anderen Firmen wie der Deutschen Beteiligungs AG oder Mutares, wo ich Aktionär bin bzw. war.
Der Langfristaktionär sitzt das alles aus. Der aktive Langfristaktionär kauft über seine Zielposition hinaus zu in Übergangsjahren und verkauft in Rekordjahren antizyklisch wieder auf den Zielwert.