... Euro um 10% steigt, kriegt man je Aktie mehr Euros.
Wenn man im Euroraum lebt und keine Waren kauft, die vom Dollarkurs abhängen, ist das ein schöner Währungsgewinn. Man fährt also Währungsgewinne ein.
In der Realität ist das kaum möglich, spätestens beim Erdöl (Benzin, Diesel Preis, Heizöl, höhere Energiekosten für Produktion treiben Preise in die Höhe) geht das dann nicht. Und wer den Euroraum verlässt, und z.B. in die USA reist, für den wird die Reise teurer, weil er mehr Euro je Dollar zahlen muss.
Man sollte im Hinterkopf behalten, dass man beim Kauf von US Aktien immer ein Währungsrisiko mitkauft. Spätestens, wenn man wieder verkauft, und den Gewinn in Euros umtauscht, ist es egal, wo man die Aktie gekauft hat.
Beispiel: man kauft eine US Dollar am Heimatmarkt USA gehandelte Aktie an der Nasdaq für 100 Dollar, und der Dollar-Euro-Kurs Kurs sei 1:1. Im Euroraum zahlt man also ebenfalls 100 Euro für die Aktie.
Wenn der Kurs sich nun verändert, und die Aktie z.B. auf 110 Dollar steigt, gibt es drei Möglichkeiten:
A. Währungskurs steht weiter bei 1:1 - man erhält an der Börse 110 Euro für die Aktie.
B. Der Dollar notiert zum Euro schwächer, und man kriegt weniger als 110€ je Aktie - man fängt sich einen Wechselkursverlust ein.
C. Der Dollar notiert zum Euro fester, und man kriegt mehr als 110€ je Aktie - man fährt einen Wechselkursgewinn ein.
Ob man die Aktie an der Nasdaq oder in Frankfurt kauft, spielt keine Rolle, wenn man das Geld in den Euroraum transferiert, weil man sich spätestens beim Umtausch der Dollar in Euro den Wechselkursverlust/-gewinn einfängt.
Wenn der Dollar-Euro-Kurs alsozufällig beim Verkauf bei 1:1,10 steht, also man 10% mehr Dollar für einen Euro bezahlen muss, dann würde man an einer EU Börse 'nur' 100€ je Dollar Aktie kriegen.
Der 10% Kursgewinn in Dollar wird durch die 10% Wechselkursverlust des Dollar zum Euro ausgeglichen.
Die einzige Situation, in der man davon profitiert, dass man die Aktien direkt in den USA in Dollar kauft/verkauft, und mit einem Dollar-basierten Depot (das geht auch innerhalb der EU) arbeitet, der ist, wenn man Dollar als Währung haben möchte, und wenn man die Dollars z.B. in den USA ausgibt. Oder eben in anderen Ländern mit Währungen, die am Dollarkurs fest gekoppelt sind, und die sich nicht entsprechend dem Eurokurs verändern.
Dann entfällt der Umtausch in Euro und man hat eben im Beispiel 110 Dollar in der Hand.
Anm.: Wenn am Jahresende vom depotverwahrenden Institut für die Steuererklärung die Zinsen / Gewinne berechnet werden, würde ich davon ausgehen, dass dieser zum jeweiligen Wechselkurs errechnet wird - aber das ist nur eine Vermutung. Ich habe kein Fremdwährungsdepot. Das kann evtl. jemand anderes beantworten.