Wenn jemand wie GG, in seiner beruflichen Vergangenheit eine Menge Geld verdient hat, und dieses Geld nun anlegen möchte. (Zu welchem Zeitpunkt auch immer : 15,10,5 oder 2 Jahre her)
So macht er das, und das würden wir nicht anders machen, auf ihm vertraute Wege.
Das ist ersteinmal legitim solange er damit keine Gesetze bricht.
In der Art wie er es gemacht ist es moralisch sicher nicht ganz sauber, aber das war es dann auch schon.
Jetzt sollte man die Frage stellen, wieso er an seiner Kapitalanlage festgehalten hat, spätestens seit er Chef der SEC ist. Dennoch gilt es meiner Meinung nach deutlich zu trennen.
Denn wie er als Privatperson sein Geld anlegt ist absolut seine Sache. Solange er nichts illegales macht, auch akzeptabel. Hochgradig fragwürdig, aber dennoch.
Wenn wir jetzt noch über die Höhe der Geldeinlage sprechen, hier wurden vorhin 100 Mio. geschrieben, so sehe ich ihn auch nicht mehr als „Kleinanleger“ an.
Soll heißen: Natürlich könnte er sein Geld nehmen, sich Grundbesitz kaufen und irgendwo in Colorado auf einer Ranch ein schönes Leben im Schaukelstuhl haben. Aber dennoch müsste er sich Überlegen was er mit den anderen 90 Mio. so anstellt.
Ich könnte mir auch vorstellen, wenn jemand schon so viel Geld so investiert hat, dass die Absicherungsgeschäfte (Haus, Boot, Oldtimer, Gold, usw.) schon lange im Trockenen lagern.
Nächster Punkt wäre das „Short gehen“, über welches man sich aufregt.
Zunächst einmal die Frage: Wie exakt ist die Quelle hierzu? Den Punkt den ich bislang nachvollziehen kann, ist der, den auch Wartmerab angeführt hat. Sein Family Office wickelt ab über VA, daran kann und darf man nichts haben. Oder wisst ihr immer über wen euer Broker abwickelt?? Und seid damit automatisch noch weiß auf eurer Weste?
Wenn es jetzt stichhaltige Beweise gibt er sei Short dann geht die Diskussion aber dennoch in eine falsche Richtung. Ja dann wäre er sicherlich nicht der richtige Mann auf der richtigen Stelle. Sein Bruder, der, sowie es mal hieß Long in AMC sei, aber schon?
Nur weil beim BVB einer spielt der früher mal bei den Bayern war und eigentlich Fan vom FC Schalke ist, heißt das ja auch nicht, dass er falsch für den Klub ist.
Erst wenn der Spieler Geld vom FC Schalke bekommen hat um im nächsten Derby mal 10 Minuten nur so da zu stehen, dann wäre er falsch!
Falsch ist sicherlich auch das Modell Family Office, aber darüber können wir uns dann nach dem Squeeze unterhalten.
Für solche Diskurse ist es immer einfacher im selben Glashaus zu sitzen wie diejenigen denen man einen Vorwurf macht.
In Deutschland gibt es im Übrigen einen Mann, der, wie seine noch lebende Familie auch, durch eine Erbschaft sehr reich geworden ist. Der hat in München ein Büro in der Innenstadt von wo er sein Family Office steuert.
Letztes Jahr hat er in der SZ ein Interview gegeben in dem er über seine Rendite gesprochen hat. Gleichzeitig unterstützt er Aktion fürs Klima und soziale Gerechtigkeit.
Schaut selber nach wer er ist. Saß auch schon mal beim Lanz.
Aus meiner Sicht, genau die Gleiche moralische Fragestellung. Aber er ist halt nicht GG und deshalb interessiert es niemanden.
Ergo: Mir fehlen noch Beweise und diese Diskussion ist mir zu Schwarz/Weiß gahalten.
Family Offices dürfen aus meiner Sicht aber gerne weg. Die Frage wäre dann nur, was kommt dann?