Das unsere "Freunde" im selben Maße long wie short sind halte ich ehrlich gesagt für ein Gerücht, denn dies würde dann ja auf ein Nullsummenspiel rauslaufen und dies würde dann ja mal so gar keinen Sinn machen. Das sie ihre Short- wie auch Longpositionen etwas absichern, halte ich hingegen schon für plausibler, aber wie auch im normalen Leben, jede Ver- bzw. Absicherung kostet Geld bzw. reduziert die Rendite.
Im Endeffekt spielt dies jedoch für deine Überlegung keine allzu große Rolle, da man Long- und Shortpositionen sowieso nicht miteinander vergleichen kann. Dies wäre wie wenn man Äpfel mit Birnen vergleichen würde. Denn im Gegensatz zu Longpositionen kann ich aus Shortpositionen nicht annäherend den selben Nutzen ziehen, da ich z. B. Short Positionen, im Gegensatz zu Longpositionen, nirgendswo als Sicherheiten hinterlegen kann. Ganz im Gegenteil, aufgrund der Margin Bedingungen im Bezug auf die Short Positionen kosten diese mir in aller Regel deutlich mehr als ich dafür erst einmal erlösen kann, während ich hingegen bei Long Positionen nur die Kosten für den Kauf habe, anschließend aber keine mehr (solch evtl. Kosten wie Depotgebühren mal außen vor gelassen).
Und dann kommt der meiner Meinung nach größte Knackpunkt bei deiner Überlegung, nämlich, im Gegensatz zu Long Positionen ist das Zurückkaufen der Short Positionen deutlich schwieriger als der Verkauf von Longpositionen, denn du bist immer von den Gnaden der Verkäufer abhängig. Zwar bist du auch zu einem gewissen Teil auf die Käufer, wen du deine Long Position verkaufen willst, abhängig, aber im Falle des Falles kannst du evtl. nicht vorhandene Käufer aussitzen. Dies ist bei Short Positionen anders, vor allem wenn dir die Margin im Nacken sitzt. Da ist dann nichts mit Aussitzen.
Und du siehst ja gerade sehr schön u. a. an AMC und GME wie schwierig es dort für die Short Seller ist ihre Positionen zu covern. Also auch wenn sie in der Theorie vielleicht mit ihren Short Positionen derzeit bei AMC und GME im "Plus" sind, so ist es doch schwer für diese dieses Plus zu realisieren und warum spreche ich hier von "Theorie"? Weil vermutlich es ja unsere "Freunde" sind, die den stockenden Stein jedes Mal erneut den Berg hinab anstoßen und dieser will einfach nicht selbstständig und von sich alleine ins Tal rollen und in diesem Falle verdienen unsere "Freunde" mit deren Short Positionen noch nicht einmal in der Theorie etwas. Und selbst wenn, sprich wenn deren Short Positionen in der Theorie wirklich Buchgewinne aufweisen, so können sie diese quasi für nichts verwenden, es ist quasi wenn totes Kapital. Dies könnte dann z. B. nämlich auch der Grund am Montag / Dienstag für die fallenden Shares on Loan gewesen sein, um so gebundenes Kapital zu lösen. Wobei man, wie hier ja schon öfters erwähnt, die Zahlen von Ortex mit Vorsichtig genießen muss, sofern sie in einem gewissen Maße widersprülich zum Marktgeschehen sind.
Um die vorherigen Absätze kurz zu summieren, meiner Meinung nach wiegen die Short Positionen unserer Freunde, trotz der derzeitigen Situation an den Märkten, deren Verluste bei den Long Positionen nicht mal annähernd auf und ein klares Indiz dafür ist derzeit der Verfall bei den Cryptos, aber auch zu einem ganz kleinen Teil (im Vergleich zu den Cryptos) bei den Edelmetallen, allen voran Gold. In der derzeitigen Marktsituation (fallende und somit unsichere Börsen, Inflation, eine drohende Rezession, Zinsanhebungen, etc.) müssten diese steigen, zumindest aber konsolidieren, und niemals so stark fallen. Denn warum auch, ein Bitcoin z. B. ist weder abhängig von einer Inflation noch von einer Rezession oder irgendwas anderes. Denn ein Bitcoin ist ja kein "produzierendes Gewerbe" sondern streng genommen nur Luft und somit vollkommen unabhängig gegenüber jeglichen Einfluss von Außen. Bis auf eine Ausnahme, und das ist Liquidität und wenn diese nicht mehr vorhanden ist, dann fällt auch so was wie Cryptos und genau dies sehen wir derzeit unzweifelhaft. Es scheint sogar die Liquidität so gering zu sein, dass erste Cryptobörsen keine Gelder mehr auszahlen können und Coinbase, mit einer der Marktführer unter den Cryptobörsen, knapp jede 5. Stelle streichen muss.
Und mal Hand aufs Herz, wenn wir uns die derzeitige katastrophale weltwirtschaftliche- und -politische Situation anschauen, dann hält sich doch eine AMC und auch eine GME noch sehr gut und zudem scheinen die Leute trotz der derzeitigen Situation immer noch in die Kinos zu stürmen. Und warum hält sich wohl AMC wie auch GME derzeit so relativ gut? Dies hat auch wieder mit der zuvor beschriebenen Thematik zu tun, sprich die schwindende Liquidität unserer "Freunde", vorrangig verursacht durch unsere "Freunde". Diese wissen derzeit vermutlich gar nicht, um welchen Brandherd sie sich derzeit noch kümmern sollen.
Denn bis zum Herbst letzten Jahres ungefähr stiegen fast alle Aktien und somit auch die unserer "Freunde" und dadurch das die Long Positionen unserer "Freunde" gestiegen waren, die wohl zum größten Teil als Sicherheiten ihrer Short Positionen dienten, konnten sie damit die erhöhten Margin Anforderungen ihrer Short Positionen noch ausgleichen.
Dann passierte aber was? Die Aktienkurse fingen an so langsam aber sicher auf erhöhtem Niveau zu stagnieren, bei einer Amazon began dies z. B. schon im Frühjahr / Sommer letzten Jahres, während die Margin Bedingungen stiegen und am Anfang konnten dies unsere "Freunde" vielleicht noch durch Bargeld oder anderweitig eine zeitlang ausgleichen und als dies nicht mehr möglich war, began das "große Drücken" und das dies bekanntlich ja nicht ohne Kohle geht, mussten die ersten Long Positionen etwas reduziert werden und schon began sich die Abwärtspirale immer schneller zu drehen und gerade läuft sie immer mehr auf Hochtouren.
Und auch wenn es auf den ersten Blick uns allen weh zu tun scheint, auch ich verliere derzeit überproportional Buchgewinne u. a. bei Infineon, so ist das, was derzeit im Markt stattfindet ein Glücksfall für uns und eigentlich müssten wir jeden roten Tag, umso blutiger umso besser, feiern, denn nun werden die Geldbörsen unserer "Freunde" immer schneller immer lehrer und wenn diese erst einmal ganz bzw. vielmehr fast leer sind, dann wird der große Knall kommen und dieser Knall wird "konventionelle" Aktien und die überhypten Börsenstars der letzten 1 bis 2 Jahre nach unten knallen und solche Aktien wie AMC und GME nach oben hin explodieren lassen. Und solange dies nicht passiert, solange wird der Markt noch weiter korrigieren.
Ursprünglich war ich bzw. wir ja davon ausgegangen, dass es diesen "Marktcrash" erst geben wird, wenn unsere "Freunde" entweder zwangsliquidert werden oder covern, aber scheinbar sagen sich unsere "Freunde" wir werden das Spiel bis zur letzten Sekunde ausreizen und dies bedeutet in unserem Falle, die werden solange ihre Long Positionen veräußern und somit deren Todeskampf in die Länge ziehen bis entweder unsere "Freunde" das Spiel doch noch gewonnen haben, sprich wir die Geduld bis dahin verlieren, oder bis sie keine Long Positionen mehr zu veräußern haben. Im letzteren Falle haben sie dann aber den Markt heruntergezogen. Ich hätte ja nicht gedacht, dass unsere "Freunde" dermaßen Assi sind, aber da war ich wohl mal wieder zu gutmütig mit ihnen. Deren Devise lautet wohl: "Nach mir die Sinnflut.".
Was würde ich in der derzeitigen Situation tun? Ich würde mich derzeit mit Neueindeckungen sehr zurück halten, auch wenn manche Aktien jetzt auf den ersten Blick vermeintlich sehr günstige Kurse haben, und wenn überhaupt nur Neueindeckungen in AMC und GME vornehmen. Sofern man Dividendentitel in seinem Depot hat, würde ich diese derzeit nicht (mehr) veräußern, denn diese werden sich wieder längerfristig erhohlen und wohl höhere Kurse erreichen als vor dieser Krise und bis dahin kann man schön die Dividende mitnehmen. Wenn man natürlich in solchen Titel wie Tesla, Amazon, Netflix, Coinbase & Co. investiert ist, dann würde ich mir schon mal einen sehr bequemen Stuhl suchen, damit das Aussitzen nicht so unbequem wird. Aber daran liegt auch Allgemein unser größter Vorteil gegenüber unseren "Freunden". Wir können notfalls alles aussitzen, weil uns das Aussitzen, außer die berühmt berüchtigte Geduld, nichts kostet, im Gegensatz zu unseren "Freunden", die jeden Tag immer schneller immer mehr Geld verlieren und wie wir hier bereits von Anfang an sagten, bekommen wir keine unerwartete Hilfe von Außen, dann wird das Spiel über die Geldbörse unserer "Freunde" entschieden und genau darauf läuft es nun langsam aber sicher hinaus.
Meiner Meinung nach würd es für die Banken und unseren "Freunden" nur eine wirkliche Lösung aus dieser Problematik geben und dies wäre, wenn die Notenbanken wieder die Märkte mit Geld fluten würden, dies geht aber in der derzeitigen Situation (Stichwort: (Schein)Inflation) nicht und daher steuern wir nun immer schneller auf eine Finanzkrise 2.0 zu und diese hat das Potential die Finanzkrise 1.0 (2008 / 2009) in den Schatten zu stellen, denn damals beschränkte sich die Problematik ja nur auf einen "kleinen" Bereich, nämlich den Immobiliensektor. Diesmal erstreckt es sich wenn auf die gesamte Finanzwirtschaft und diesmal auch tief in diese hinein und genau aus diesem Grund ist es auch für die überforderten Notenbanken, allen vorran die inkompetente Fed, so schwierig was dagegen zu tun und da wird auch ein vermutlich heutiger weiterer Zinsschritt nichts daran ändern, ganz im Gegenteil, es wird die Liquiditätskrise sogar noch weiter verschärfen. Und ich spreche hier bewusst von einer Finanzkrise und nicht von einer Wirtschaftskrise, aber es versteht sich natürlich von selbst, dass diese auch in die Wirtschaft abstrahlen und dort auch Probleme hervorrufen wird. Dennoch gibt es meiner Meinung nach derzeit immer noch sehr viele lukrative Firmen die von der sich anbahnenden Krise nicht so stark betroffen sein werden wie andere Branchen.
Und wie von uns auch schon vorhergesagt, rufen die weltweit steigenden Zinsen nun ein neues Problem hevor, nämlich im Euroraum geraten nun langsam aber sicher die südlichen Länder in Bedrängnis. So stieg z. B. der Zinssatz von 10-jährigen italienischen Anleihen von Beginn des Jahres von ca. 1,2% auf mittlerweile ca. 3,9% und auch die Zinsen für 10-jährige deutsche Anleihen sind von -0,05 auf knapp 1,9% gestiegen und dies in Zeiten, wo auch Deutschland, nicht zuletzt wegen dem Angriffskriegs Russland, immer höheren Kapitalbedarf hat. Und was ein Zinsanstieg um knapp 300% in den südlichen europäischen Ländern bedeutet, dies kann sich wohl jeder selbst ausmalen.
Bezüglich deiner weiteren Frage in einem anderen Post von dir, nein, Sicherheiten müssen nicht immer unbedingt Aktien sein sondern es sind Assets, worunter dann natürlich auch so was wie Staatsanleihen aber auch Gold bzw. Edelmetalle, Immobilien und ähnliches fällt. Ob jetzt darunter auch so was wie Football Teams fällt? Gut vorstellbar. Das Football Team müsste dann aber in dem Falle dem Schuldner gehören, z. B. im Falle von Shitadel nicht Ken Griffel sondern Shitadel. Es ist wohl letztendlich immer vom Gläubiger abhängig was dieser als Sicherheiten akzeptiert.
Und vielleicht noch ein kurzes Schlusswort zum Thema Crypto bzw. vielmehr zum Bitcoin. Beim Bitcoin galt lange die 30.000$ Marke (Ethereum 2.000$) als massive Unterstützungslinie und nachdem auf dieser knapp über ein Monat kein abprallen nach oben hin erfolgte, so wie in der jüngeren Vergangenheit des Öfteren, so war es eigentlich nur eine Frage der Zeit bis diese nach unten hin wegbrechen würde und dies ist an dem letzten Wochenende / in dieser Woche erfolgt und ich bin jetzt ja bekanntlich kein Charttechniker, aber sollte sich die Liquiditätskrise weiter verschärfen, dann könnten wir durchaus Kurse bei Bitcoin im Bereich um 3.000 Dollar sehen. Zuvor wird aber wohl die 20.000$ Marke die nächst größere Hürde darstellen. Aber wie gesagt, ich bin kein Charttechniker und diese Marke kommt bei mir nur aus dem Bauch heraus.
Aber vielleicht kann dazu unser Cryptoexperte warriorRainbow etwas mehr sagen und ob ich mit meiner Ansicht bzw. Einschätzung evtl. falsch liege.
Irgendwie habe ich wieder mal ein Deja vu Erlebnis und irgendwie erinnert mich die derzeitige Situation an die Situation vor der Finanzkrise 2008 / 2009 und irgendwie hat man wieder mal das Gefühl es interessiert die Welt bzw. die Politik null, bis es dann wieder so richtig kracht. Mit voller Wucht sehenden Auges vor die Wand und hoffen, dass die Airbags den Aufprall abmildern. Man könnte wieder nur im Strahl kotzen, weil der Mensch bzw. vielmehr der Politiker in den letzten über 10 Jahren nichts gelernt hat. Ich bin echt mal gespannt, wie sie dies wieder in den Griff bekommen wollen.
@ Ford GT
Nach mittlerweile 1 1/2 Jahren und einer mehr oder weniger täglich positiven Buy / Sell Ratio, teilweise von bis zu 80 zu 20 oder mehr, können wir mittlerweile sagen, dass es synthetische Aktien gibt, nur über deren Höhe kann man wohl nur noch "streiten". Denn wenn seit ca. 1 1/2 Jahren es nahezu jeden Tag eine positive Buy / Sell Ratio gibt, aber im Gegenzug der Kurs sinkt, dann kann man dies nur noch mit synthetischen Aktien erklären. Denn dies ist ja mit der herkömmlichen Angebot/Nachfrage - Problematik nicht mehr zu erklären und fern ab jeglicher Theorie.
@ Graf Rotz
Wie von Adam Aron in dem damaligen Earning Call mitgeteilt, welcher im Übrigen immer noch im Internet nachzulesen ist, hat er für seine Aussage einige Quellen herangezogen und laut seiner weiteren Aussage wollte er auch noch weitere heranziehen. Welche das jedoch genau waren, hat er allerdings nicht gesagt, spielt aber für uns, wie bereits korrkterweise von Wartmersab gesagt, auch keine Rolle, denn wenn Adam Aron dies so sagt, dann dürfen wir dies als korrekt annehmen. Denn Adam Aron darf uns Aktionären keine bewusst falschen Informationen nennen, da dies sonst schwerwiegende juristische Folgen nach sich ziehen könnte und so wie wir Adam Aron bisher kennenlernen durften, scheint korrektes juristisches Handeln bei ihm an 1. Stelle zu stehen (siehe Cryptothematik).
@ hanky71
Ob wir uns in einer Rezession befinden oder nicht, würde ich persönlich von anderen Faktoren und Kennzahlen abhängig machen als alleinig von einem "korrigierenden" Index. Aber ja, du hast Recht, manche sogenannte "Experten" oder ANALysten verbreiten solche Thesen bzw. Meinungen.
@ SqueezeLady
Eine kleine Anmerkung zu deinem sehr schön recherchierten Bloomberg - Artikel:
"Vollständig erklärbar sei der Ausverkauf damit aber nicht."
Wir Apes haben da schon seit längerem eine vollständige Erklärung. ;-) Und wenn wir alle mal ehrlich sind, eigentlich bestätigt der Bloomberg - Artikel doch nur das, was wir hier schon seit knapp einem Jahr vorhergesagt bzw. diskutiert haben, oder nicht? Und somit wird in meinem Augen nur wieder einmal das Wissen der Apes durch einen außenstehenden Dritten bestätigt und Bloomberg ist ja jetzt auch nicht gerade ein kleines Käseblatt. Nur das wir mit unserem Wissen schon wieder bereits in der Zukunft sind, während Bloomberg noch in der Gegenwart feststeckt.
Wie immer lediglich meine ganz persönliche Meinung zu dieser ganzen Thematik hier.