Zu dem von dir beschriebenen Szenario würde es kommen, wäre der Markt nicht manipuliert bzw. würde alles normal ablaufen, aber wie wir ja inzwischen wissen, ist dies nicht der Fall. Aber selbst wenn der Markt nicht manipuliert wäre und alles würde normal ablaufen, hätte so ein Aktiensplit Auswirkungen auf einen "legalen" Short Seller. Denn dieser müsste dann, im Verhältnis zum Aktiensplit, entsprechend so und so viele Aktien mehr liefern als ursprünglich ausgeliehen. Nehmen wir einmal an, der Aktiensplit würde 1:2 betragen, dann müsste der Short Seller doppelt so viele Aktien an den Verleiher zurückliefern, als er sich von diesem ursprünglich ausgeliehen hat, da ja sonst der Verleiher einen Verlust von 50% machen würde.
In einem "normalen" Markt wäre dies kein Problem, der Short Seller kauft zum halben Preis die restlichen Shares am Markt auf und gibt den Verleiher die doppelte Anzahl an Aktien zurück und es war dann für den Short Seller ein Nullsummenspiel, da er ja die restlichen Aktien für die Hälfte des ursprünglichen Preises aufkaufen konnte. Soweit so gut in der Theorie.
Kommt jetzt jedoch, wie wohl in Falle von GME synthetische Aktien ins Spiel, sprich, es gibt am Markt weniger Aktien als benötigt werden würde, so kann dies dann ziemlich blutig für den Short Seller werden. Denn wenn die Aktionäre von GME z. B. hergehen und diese verkaufen ihre erhaltenen "Gratisaktien" nicht, auch wenn es sich bei diesen evtl. um weitere synthetische Shares handelt, dann hat der Short Seller ein ziemliches Problem. Denn er muss wie gesagt nun eine größere Anzahl an Aktien zurückkaufen als ursprünglich ausgeliehen und wenn er davor schon Probleme hatte, diese aufzutreiben, wird dies durch den Aktiensplit nicht gerade leichter, sofern die restlichen Aktionäre ihre "Gratisaktien" halten. Steigt indessen der Kurs auch noch an, z. B. durch ein aufgrund des geringeren Preises gestiegenes Interesse, dann kann sich daraus auch ganz schnell eine Todesspirale entwickeln (siehe Tesla).
In einem normalen unmanipulierten Markt wäre dies alles wohl üerhaupt kein Problem, aber wir befinden uns ja schon lange in keinen normalen Markt mehr. Daher steigt und fällt alles damit, inwiefern unsere "Freunde", allen voran diejenigen, die hierzu die Mittel haben, da nicht jeder kleine Short Seller einfach mal so synthetische Aktien produzieren und in den Markt werfen kann, dem Markt weitere synthetische Shares zu Verfügung zu stellen und vor allem in welchem Umfang. Denn sie werden ja wohl schon genügend zur Vertuschung der bisherigen snythetischen Shares zur Verfügung stellen müssen und ob sie dann noch weitere immense zur Verfügung stellen können oder wollen, wird man abwarten müssen.
Der Königsweg wäre natürlich für die meisten Short Seller, würden sie ihre Shorts bereits vor dem eigentlichen Split covern, wobei sich die Katze dann auch hier wieder in den eigenen Schwanz beißen müsste, da es ja auch jetzt schon zu wenig Shares zum covern gibt. Daher wird der Split wohl nicht die synthetischen Shares aufdecken, aber es könnte durchaus zu einem (Short) Squeeze führen. Es kommt halt wie gesagt darauf an, wie sehr bereit sind unsere "Freunde" den Markt mit weiteren synthetischen Shares zu fluten und je nach Aktiensplit und der Anzahl bereits bestehender synthetischen Aktien könnten dies Milliarden sein. Zum Zeitpunkt des Splits von einem Tag auf den anderen.
Aber wie bereits gesagt, noch ist es leider zu früh um die ganze Situation abschließend vollumfänglich bewerten zu können, denn wenn man die bisherigen Informationen, die GME einen zur Verfügung stellt, durchliest, so liest sich dies für mich eher wie eine verkappte Kapitalerhöhung und weniger wie ein klassicher Split. Da hier vermutlich Gratisaktien als Dividende ausgegeben werden sollen, ändert sich im Vergleich zu einem klassischen Split die danach entstehende Situation nicht, aber GME hat sich durch die Dividende in Aktienform Geld gespart und somit indirekt Geld eingenommen. Das es sich um eine verkappte KE handelt, deutet auch darauf hin, dass die Aktionäre diesem Plan noch zustimmmen müssen. Die Zustimmung des Vorstandes erachte ich hingegen als reine Formalie, wie auch die der Aktionäre. Mit anderen Worten, das Ding ist durch, nur zu welchen Bedingungen genau. Zudem plant GME auch noch eine tatsächliche KE mit 8 Millionen Shares bzw. einen Vorratsbeschluss dazu.
Aber auch durch die bis jetzt noch genau zu klärenden Details entsteht eine Ungewissheit bei unseren "Freunden" und Ungewissheit ist ja bekanntlich eine Gewissheit, die unsere "Freunde" nicht mögen.
@ Lioness
Bisher konnte noch niemand einen Beweis dafür vorlegen, wie z. B. Details aus Kreditverträgen, dass AMC aufgrund seiner Schuldensituation keine Dividende zahlen darf, schon gar nicht in Form von z. B. Aktien oder in Crypto Coins. Infineon oder VW z. B. sind ebenfalls verschuldet, zahlen dennoch jedes Jahr aufs Neue Dividenden. Ein Gesetz, welches eine Zahlung von Dividenden im Falle einer Verschuldung VERBIETET, gibt es jedenfalls nicht bzw. konnte noch von niemanden vorgelegt werden. Dies wurde hier ja in der jüngeren Vergangenheit wohl schon zur Genüge geklärt.
Wie immer lediglich meine ganz persönliche Meinung zu dieser ganzen Thematik hier.