Das stellt selbst Gamestop in den Schatten
News: Aktuelle Analyse der AMC Entertainment Holdings Aktie
von Tobias Krieg | 31. Mai 2021
In diesem Artikel
AMC Entertainment Holdings
ISIN: US00165C1045
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Ticker: AMC -6,68 %
Nach dem Short-Squeeze im Februar war Gamestop in aller Munde. Selbst Medien fernab der Börse hatten das Thema aufgegriffen.
Was dabei aber unterging, ist der Umstand, dass die Rallye neben wilden Zockern auf Reddit auch eine rationale Basis hatte:
Kauft GameStop einfach alle eigenen Aktien zurück?
Was ebenfalls sehr viel weniger mediale Aufmerksamkeit bekam, war die Tatsache, dass damals nicht nur Gamestop, sondern auch noch eine ganze Reihe anderer Aktien durch die Decke ging.
Darunter Blackberry, Nokia, Bed Bath & Beyond, AMC Networks sowie AMC Entertainment.
Sie alle hatten zwei Dinge gemeinsam: Wirtschaftliche Probleme und hohe Shortbestände.
Mit dem Kopf durch die Wand
In den letzten Tagen kam es bei GameStop wieder zu einer „kleinen“ Rallye von 150 auf 250 USD.
Die Leerverkäufer haben ihre Lektion offenbar nicht gelernt. Inzwischen liegt der Short-Float wieder über 20%.
Das bedeutet, dass jede fünfte Aktie leerverkauft wurde.
Mich macht das fassungslos. Wie kann man nur zu dem Schluss kommen, dass das eine gute Idee sein könnte?
Die Bewertung des Unternehmens spielt keine Rolle und die Wahrscheinlichkeit, dass man mit einem Short von GME sein ganzes Depot an die Wand fährt, ist nicht gering.
Egal welches Gewinnpotenzial man sich ausmalt, solche Risiken sollte man niemals eingehen.
Gamestop²
Das gilt übrigens auch für die anderen betroffenen Aktien. Wie schnell man mit unbedachten Shorts Probleme bekommen kann, zeigt aktuell AMC Entertainment.
Der Gedankengang hinter einem Short von AMC ist durchaus nachvollziehbar. Der Kino-Betreiber leidet massiv unter der Pandemie.
Das spielt aktuell aber gar keine Rolle.
Selbst wenn das nicht der Fall wäre, sollte man niemals Aktien leerverkaufen, die einen außerordentlich hohen Short-Float aufweisen.
Derzeit ist die Rallye bei AMC Entertainment sogar noch ausgeprägter als bei Gamestop, selbst das Hoch aus dem Februar wurde übertroffen.
Und das muss keineswegs das Ende der Fahnenstange sein. Der Short-Float ist mit 22,6% selbst jetzt noch besorgniserregend hoch.
Viele der Leerverkäufer dürften mit dem Rücken zur Wand stehen.
Im Februar schoss der Kurs von 2 auf 20 USD. Es wäre gut möglich, dass wir in den nächsten Tagen 50 oder sogar 100 USD sehen werden.
Brandbeschleuniger
Je höher es mit dem Kurs geht, desto mehr Leerverkäufer müssen ihre Position glattstellen, Kapital nachschießen oder werden sogar zwangsliquidiert.
Die dritte Variante führt dazu, dass in der Regel unlimitierte Kaufaufträge platziert werden.
Das erhöht die Volatilität noch weiter, was Broker dazu zwingt die Margin-Anforderungen anzupassen und so weiter.