Hallo Zusammen,
nach monatelangem Mitlesen, habe ich mich nun entschlossen mir hier auch einen Account zu erstellen damit ich mitdiskutieren kann. Denn es gibt eine Sache hier im Forum, die mich schon seit mehreren Wochen "etwas stört". Und zwar sind es die Preisziele, die hier immer wieder abgegeben werden. Mir ist klar, dass das von zu vielen unkalkulierbaren Faktoren abhängt, dennoch empfinde ich die Preisziele, die hier überwiegend im Forum verbreitet werden, als deutlich zu pessimistisch. Denn: Grade in den letzten Tagen habe ich immer wieder die 1.000 Dollar Marke als maximales Preisziel gesehen und diese halte ich schlicht für zu wenig. Ich meine habt ihr euch mal angeguckt wie die Amis drauf sind? So viele, die als Affen dabei sind, sehen das ganze als Krieg und haben mit den Hedgefonds wegen 2008 eine persönliche Rechnung zu begleichen. Da geht es um Eltern, die sich nach dem Verlust ihres Geschäfts das Leben genommen haben, das Haus verloren haben oder dem Alkohol verfallen sind, um einige Jahre später daran zu sterben. Oder Kinder, die in der Schule Ketchup Tüten aus der Cafeteria geklaut haben, damit davon zuhause mit heißem Wasser eine Art Tomatensuppe gekocht werden konnte, weil sonst kein Geld für Essen mehr da war. Glaubt ihr die lassen sich mit 1.000 Dollar pro Aktie abspeisen, selbst wenn sie X.XXX oder XX.XXX Aktien halten? Ich glaube nicht. Die wollen die Hedgefonds bluten und liquidiert sehen und sich nicht über ein paar Hunderttausend Dollar freuen.
Ich will jetzt hier auch nicht die ganzen bekannten Fakten wiederholen, wie z.B. die Menge an Shareholdern zum Stichtag 11.03. oder die Menge an synthetischen Shares etc. Bauen wir das ganze mal etwas bildlicher auf: Z.B. der VW Squeeze ging bis auf 1.000 Dollar oder letztes Jahr im Sommer DGAZF auf über 20.000 Dollar, auch wenn da niemand so recht weiß, ob das überhaupt ein Short Squeeze war. Aber hinter diesen beiden Geschichten steckte keine "organisierte" Armee von Kleinanlegern und es waren auch nicht so zahlreiche Hedgefonds involviert. Ich will damit sagen, dass allein unter diesen Gesichtspunkten ein Kurs jenseits der 10.000 Dollar alles andere als unwahrscheinlich ist.
Eine weitere Frage, die sich mir noch aufdrängt ist außerdem die folgende: Wenn 1.000 Dollar wirklich das maximal erreichbare Ziel sein sollte, warum kämpfen die Hedgefonds dann so erbittert gegen "uns"? Bei 1.000 Dollar pro Aktie könnten sie den Squeeze einfach passieren lassen, selbst wenn es Milliarden synthetische Aktien gäbe. Hedgefonds und Market Maker wie Citadel könnten diese Summe wahrscheinlich noch mehr oder weniger verkraften und müssten jetzt nicht so erbittert mit den verzweifeltsten Mitteln wie Bots, FUD oder sonstigem kämpfen.
Das ist jetzt auch alles nur meine Meinung und ich lasse mich gerne eines besseren Belehren, aber grade wo in der vergangenen Zeit sehr viele neu auf diesen Zug aufgesprungen sind und hier im Forum anfangen zu lesen, sehe ich die Gefahr, dass diese dann die Kursziele von ein paar Hundert oder 1.000 Dollar als bare Münze nehmen und ihre Verkaufsentscheidung ein Leben lang bereuen, falls wir wirklich auf weit über mehrere Zehntausend Dollar steigen oder diese den Squeeze dadurch abwürgen.
Hoffentlich bekommt das hier jetzt niemand in den falschen Hals, denn sonst finde ich dieses Forum oder besonders diesen Thread unfassbar interessant und ich habe durch viele der erfahrenen Mitglieder eine Menge gelernt, die ich selber trotz Studium und Beruf in diesem Bereich noch nicht wusste. Es ist ja auch Teil der deutschen Mentalität immer etwas rationaler und konservativer an solche Sachen heranzugehen. Nur bei manchen Themen, die so irrational sind wie diese ganze Geschichte um AMC und GME gehen wir Deutschen da vielleicht etwas zu konservativ ran.