Zunächst die guten Nachrichten: wir hatten gestern mit 62,7% offenen Call Kontrakten wieder einen Rekordwert, was P/C-Ratio angeht (rote Linie im Graphen). Langfristig (langfristig kann auch die kommenden 1-2 Jahre heißen, s.u.) ein bullisches Zeichen.
Der Verfallstag am 21.1. hat über 1 Mio. offene Kontrakte. Das liegt u.a. daran, dass dieser Verfallstag schon seit 2019 handelbar ist. Analog dazu kann man heute schon Optionen für den 19.1.2024 handeln. Viele haben sich auf den 145er Call konzentriert, sodass dieser absurde 208k offene Kontrakte hat. Gut, der 70er Call (damals der höchste Strike) vergangenen Juni hat ja auch funktioniert, allerdings ist der große Unterschied zu damals, dass auf dem Weg zu der 70 mit jedem Strike die Zahl der offenen Kontrakte zunahm. Dieses Bild haben wir (aktuell zumindest) nicht beim Verfall am 21.1. Wenn man sich die Zahl der offenen Kontrakte auf Call Seite anschaut, gibt es eine größere Anhäufung bei 20$ (ca. 26k), dann erst bei 30$ ca. 23k, dazwischen nur unregelmäßig höchstens mal 10k offene Kontrakte. Aus meiner Sicht und wenn man gleichzeitig die Put-Seite berücksichtigt, kann hier durch die Optionen kein nennenswert Druck erzeugt werden, wie es im Juni wohl der Fall war. Eine nennenswerte "Mauer" gibt es erst wieder bei 40$ mit über 63k Kontrakten.
Das ganze ergibt also leider kein "kontinuierliches" Bild, um z.B. einen Delta/Gamma Hedging Effekt oder gar einen Gammasqueeze zu provozieren.
Hier der Link zur Grafik: marketchameleon.com/Overview/AMC/...summary_extended_chartdiv (Open Interest beim 21.1.22 anklicken)
Ein aktuelles Beispiel, wie es aussehen könnte ist BBIG (auch 21.1. OI auswählen): marketchameleon.com/Overview/BBIG/...ummary_extended_chartdiv
Man sieht hohe OIs an nah nebeneinander liegenden Calls mit einem Maximum bei 5$ und 6$ und dann wieder leicht abnehmend Richtung 10$. Hier wäre also ein Anstieg (rein anhand der Optionen!) auf 5-7$ zu erwarten (ich kenne die Aktie nicht ganz genau, daher keineswegs eine Handelsempfehlung, ist reine Spekulation und soll nur als Beispiel dienen was eine gute Konstellation für einen Gammasqueeze ist).
Interessant ist, dass heute trotz des Einbruchs, die P/C Ratio auf Callseite geblieben ist, also unter 1. Das stimmt mich weiter langfristig positiv und ich kann mir vorstellen, dass nachdem der 21.1. vorbei ist, wieder ein langsamer Anstieg möglich ist, um dann hoffentlich irgendwann mit guten Ergebnissen aus den Earnings wieder etwas mehr Kraft zu bekommen.
Was anderes noch: Mehrere Youtuber und Twitterer sind aufgetaucht und raten generell vom Optionshandel (mit AMC) ab, weil zu komplex oder man Geld verliert oder man damit die HFs füttert. Sie haben im Grunde Recht, aber die Aussage ist zu einfach. Was sie wohl eher sagen wollen ist: man sollte den Handel mit Optionen verstehen (man muss gar nicht damit handeln), weil man dann einige seltsame Kursbewegungen besser deuten kann. Dass man ohne ausreichendes Wissen keine Optionen handeln sollte, brauche ich denke nicht zu erwähnen, der Warnhinweis steht bei jedem Broker dabei (der reinen Optionshandel überhaupt ermöglicht). Die Aussage "handelt keine Optionen, das hilft nur den HFs" ist aber nicht richtig. Wenn man es richtig anstellt, kann man auch mit Optionen den HFs bzw. Market Makern "Kopfschmerzen" bereiten und oft auch mit geringerem finanziellen Einsatz als mit direkten long Aktien. Am schmerzvollsten für die Market Maker und HFs ist wenn Retailer Puts verkaufen, die im oder nah am Geld sind. An zweiter Stelle kommt der Kauf von ITM Calls und an dritter Stelle ATM Calls. Warum? Weil die Market Maker solche Optionspositionen mit Aktien hedgen müssen, sprich, die Aktien besorgen müssen, die es ja mutmaßlich nicht mehr allzu häufig gibt.... den Rest könnt ihr euch denken.
Alles meine persönliche Meinung und auf keinen Fall eine Handelsempfehlung!
Der Verfallstag am 21.1. hat über 1 Mio. offene Kontrakte. Das liegt u.a. daran, dass dieser Verfallstag schon seit 2019 handelbar ist. Analog dazu kann man heute schon Optionen für den 19.1.2024 handeln. Viele haben sich auf den 145er Call konzentriert, sodass dieser absurde 208k offene Kontrakte hat. Gut, der 70er Call (damals der höchste Strike) vergangenen Juni hat ja auch funktioniert, allerdings ist der große Unterschied zu damals, dass auf dem Weg zu der 70 mit jedem Strike die Zahl der offenen Kontrakte zunahm. Dieses Bild haben wir (aktuell zumindest) nicht beim Verfall am 21.1. Wenn man sich die Zahl der offenen Kontrakte auf Call Seite anschaut, gibt es eine größere Anhäufung bei 20$ (ca. 26k), dann erst bei 30$ ca. 23k, dazwischen nur unregelmäßig höchstens mal 10k offene Kontrakte. Aus meiner Sicht und wenn man gleichzeitig die Put-Seite berücksichtigt, kann hier durch die Optionen kein nennenswert Druck erzeugt werden, wie es im Juni wohl der Fall war. Eine nennenswerte "Mauer" gibt es erst wieder bei 40$ mit über 63k Kontrakten.
Das ganze ergibt also leider kein "kontinuierliches" Bild, um z.B. einen Delta/Gamma Hedging Effekt oder gar einen Gammasqueeze zu provozieren.
Hier der Link zur Grafik: marketchameleon.com/Overview/AMC/...summary_extended_chartdiv (Open Interest beim 21.1.22 anklicken)
Ein aktuelles Beispiel, wie es aussehen könnte ist BBIG (auch 21.1. OI auswählen): marketchameleon.com/Overview/BBIG/...ummary_extended_chartdiv
Man sieht hohe OIs an nah nebeneinander liegenden Calls mit einem Maximum bei 5$ und 6$ und dann wieder leicht abnehmend Richtung 10$. Hier wäre also ein Anstieg (rein anhand der Optionen!) auf 5-7$ zu erwarten (ich kenne die Aktie nicht ganz genau, daher keineswegs eine Handelsempfehlung, ist reine Spekulation und soll nur als Beispiel dienen was eine gute Konstellation für einen Gammasqueeze ist).
Interessant ist, dass heute trotz des Einbruchs, die P/C Ratio auf Callseite geblieben ist, also unter 1. Das stimmt mich weiter langfristig positiv und ich kann mir vorstellen, dass nachdem der 21.1. vorbei ist, wieder ein langsamer Anstieg möglich ist, um dann hoffentlich irgendwann mit guten Ergebnissen aus den Earnings wieder etwas mehr Kraft zu bekommen.
Was anderes noch: Mehrere Youtuber und Twitterer sind aufgetaucht und raten generell vom Optionshandel (mit AMC) ab, weil zu komplex oder man Geld verliert oder man damit die HFs füttert. Sie haben im Grunde Recht, aber die Aussage ist zu einfach. Was sie wohl eher sagen wollen ist: man sollte den Handel mit Optionen verstehen (man muss gar nicht damit handeln), weil man dann einige seltsame Kursbewegungen besser deuten kann. Dass man ohne ausreichendes Wissen keine Optionen handeln sollte, brauche ich denke nicht zu erwähnen, der Warnhinweis steht bei jedem Broker dabei (der reinen Optionshandel überhaupt ermöglicht). Die Aussage "handelt keine Optionen, das hilft nur den HFs" ist aber nicht richtig. Wenn man es richtig anstellt, kann man auch mit Optionen den HFs bzw. Market Makern "Kopfschmerzen" bereiten und oft auch mit geringerem finanziellen Einsatz als mit direkten long Aktien. Am schmerzvollsten für die Market Maker und HFs ist wenn Retailer Puts verkaufen, die im oder nah am Geld sind. An zweiter Stelle kommt der Kauf von ITM Calls und an dritter Stelle ATM Calls. Warum? Weil die Market Maker solche Optionspositionen mit Aktien hedgen müssen, sprich, die Aktien besorgen müssen, die es ja mutmaßlich nicht mehr allzu häufig gibt.... den Rest könnt ihr euch denken.
Alles meine persönliche Meinung und auf keinen Fall eine Handelsempfehlung!