12.07.11 12:12 DJN: Chinas Aluminiumvorräte sinken seit März
SCHANGHAI (Dow Jones)--Seit ihrem Rekordhoch Anfang März haben sich die
chinesischen Aluminumvorräte beständig verkleinert. Sollte dieser Trend
anhalten, könnten die Aluminiumpreise die im Februar erreichten Höchststände
noch einmal übertreffen, sagten Branchenvertreter. Da China für rund 40% des
weltweiten Aluminiumverbrauchs verantwortlich ist, könnten lokale
Preissteigerungen auch die Notierungen am internationalen Markt festigen.
Die Bestände außerhalb der chinesischen Börsen beliefen sich laut Daten von
Shanghai Metals Market zu Wochenbeginn auf rund 373.000 t. Damit haben sie sich
im Vergleich zum Rekordhoch von 800.000 t Anfang März mehr als halbiert. Die
Vorräte an der Shanghai Futures Exchange (SHFE) seien im gleichen Zeitraum um
43% auf 238.894 t gesunken. Jeder weitere Rückgang der Lagerbestände sei ein
Zeichen dafür, dass die seit 2009 herrschende Überversorgung des Marktes
beendet sei und sich eine Trendwende vollzogen habe, betonten Händler. "Sollten
die Aluminiumbestände auf rund 350.000 t sinken, sei mit einem Aufwärtstrend
bei den Preisen zu rechnen. Denn 350.000 t decken eine Woche lang Chinas
Aluminiumbedarf", sagte ein Vertreter eines internationalen Handelshauses in
Schanghai.
Branchenvertreter machen für den Bestandsrückgang die hohe inländische
Nachfrage und die zahlreichen Exportaufträge verantwortlich, die die steigende
chinesische Produktion im zweiten Quartal übertroffen hätten. Laut Analysten
ist die Halbzeugproduktion in den ersten fünf Monaten 2011 im Schnitt um 30%
pro Monat auf 10,37 Mio t gestiegen. Gründe seien die hohe Nachfrage aus der
Automobilindustrie und der Immobilienbranche. Vor allem in der Provinz Henan
sei der Absatz in den vergangenen Monaten sehr gut gewesen, sagte ein
Aluminumproduzent.
In der Folge sei Aluminium am Spotmarkt mit einer dauerhaften Prämie von 60
CNY/t (rund 6,56 EUR/t) gegenüber dem Frontmonat an der SHFE gehandelt worden,
nachdem die Prämie in den vergangenen zwei Jahren bei 20 bis 30 CNY/t gelegen
hatte. "Eine Prämie von 60 CNY/t gibt es einmal in zehn Jahren", merkte ein
Händler an. Zu dem Preisauftrieb habe auch der Exportsektor beigetragen. Laut
allgemeiner Zollbehörde sind die Ausfuhren von Aluminium-Halbzeugprodukten im
Zeitraum Januar bis Mai 2011 auf Jahressicht um 47% auf 1,22 Mio t gestiegen.
Mittlerweile hat sich das Angebotswachstum in China verlangsamt, nachdem die
Regierung Genehmigungen neuer Aluminiumprojekte gestoppt hat und steigende
Energiepreise die Investoren behindern. Händler und Analysten erwarten vor
diesem Hintergrund, dass der Aluminiumpreis im dritten Quartal steigen werde.
DJG/DJN/sru/12.7.2011
(END) Dow Jones Newswires
July 12, 2011 06:12 ET (10:12 GMT)
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