Nachricht von Boerse-Online:
Für eine Beteiligungsholding mutet das Portfolio von MBB Industries noch ein wenig mickrig an. Ganze drei Unternehmen gehören zurzeit zur Gruppe. Mit dem Börsengang dürfte sich das künftig ändern. Die Einnahmen von bis zu 15,7 Millionen Euro (vor Emissionskosten) sollen nämlich in den Erwerb neuer Beteiligungen fließen.
Vorstandschef Christof Nesemeier stellt im Gespräch mit BÖRSE ONLINE eine große Akquisition in Aussicht. Der Kandidat stamme aus einer für MBB Industries neuen Branche. Darüber hinaus sollen die vorhandenen Unternehmen um weitere Einzelgesellschaften angereichert werden.
Der Börsenneuling strebt ein bis drei Übernahmen im Jahr an. Das Interesse gilt mittelständischen Industrieunternehmen mit zehn bis 50 Millionen Euro Umsatz, die in Umbruchsituationen stecken. Das können Finanz- und Ertragsprobleme, ungeklärte Nachfolgefragen oder Abspaltungen von Konzernen sein. MBB Industries geht grundsätzlich nur Mehrheitsbeteiligungen von mindestens 75 Prozent ein.
Nach etlichen Jahren der Weiterentwicklung werden die Firmen wieder veräußert und damit eventuelle Wertsteigerungen realisiert. In den vergangenen zehn Jahren hat MBB Industries zehn Gesellschaften ge- und sieben verkauft. Die Verzinsung der Investments wird mit durchschnittlich mehr als 50 Prozent (!) im Jahr angegeben. Das Ziel liegt bei mehr als 30 Prozent.
Positiv ist: Die Einnahmen fließen die Firmenkasse, nur die Mehrzuteilungsoption stammt von Altgesellschaftern. Die Preisspanne für bis zu 1,84 Millionen Aktien wurde auf 8,50 bis 9,80 Euro festgesetzt. Damit gibt es einen moderaten Abschlag im Vergleich zum dem von Konsortialführer WestLB auf 9,20 bis 11,30 Euro veranschlagten fairen Wert. 27,88 Prozent des Kapital liegen künftig beim Streubesitz. Der Handel im Freiverkehrs-Segment Open Market beginnt am 9. Mai. Die Altgesellschafter unterliegen eine Sperrfrist von zwölf Monaten.
Bei der Philosophie sieht Nesemeier Ähnlichkeiten mit Indus oder Gesco, die allerdings in der Regel dauerhaft an ihren Firmen festhalten. Die schnelle Sanierung à la Arques oder Bavaria steht nicht im Fokus. Die derzeitigen Beteiligungen haben im vergangenen Jahr mit 1000 Beschäftigten 36,9 Millionen Euro umgesetzt und 3,8 Millionen Euro Gewinn vor Zinsen und Steuern erwirtschaftet. „In das Ergebnis sind keine Buchgewinne aus Veräußerungen eingeflossen“, versichert Vorstandsmitglied Gert-Maria Freimuth. Die WestLB erwartet, dass das Portfolio binnen fünf Jahren auf 250 Millionen Euro Umsatz anschwellen könnte.
Mit Abstand wichtigste Beteiligung ist der Sperrholzhersteller Delignit mit 25,8 Millionen Euro Umsatz im vergangenen Jahr. Außerdem gehören der Hersteller von Polyurethanplatten Obo und der Messerfurnierproduzent Cildro aus Rumänien dazu. Nach Einschätzung der WestLB stehen die drei Unternehmen in den kommenden Jahren vor einem organischen Wachstumssprung, der durch entsprechende Verträge unterlegt sei.
Daher soll das Ergebnis vor Zinsen und Steuern 2006 und 2007 um jeweils mehr als 50 Prozent emporschnellen und im kommenden Jahr über neun Millionen Euro hinausgehen. Die Ergebnistreiber: Bei Delignit läuft ein neuer Großauftrag an, bei Cildro kommen Kapazitätserweiterungen und Preiserhöhungen zum Tragen, bei Obo die strategische Partnerschaft mit einem US-Konzern. Außerdem wirken sich Größenvorteile und weitere Restrukturierungen aus.
Diese Prognose für die vorhandenen Beteiligungen erscheint zwar ziemlich ambitioniert. Andererseits wurden aber Ergebnisse aus neuen Engagements berücksichtigt. Insofern erscheint die Bewertung mit dem zehn- bis 11,5-fachen des für 2007 geschätzten Gewinns durchaus in Ordnung. Dabei wurde die Aktienzahl nach Kapitalerhöhung von 6,6 Millionen Stück zugrunde gelegt. Für 2006 plant MBB Industries keine Dividende. Danach sind laut Nesemeier Ausschüttungen an die Anteilseigner vorgesehen. Das Geschäftsmodell erscheint viel versprechend. Daher sollten Anleger die Aktie zeichnen.
Preisspanne: 8,50 bis 9,80 Euro
Erstnotiz: 9. Mai
Börsensegment: Entry Standard
Ist doch eine Zeichnung wert ?
Für eine Beteiligungsholding mutet das Portfolio von MBB Industries noch ein wenig mickrig an. Ganze drei Unternehmen gehören zurzeit zur Gruppe. Mit dem Börsengang dürfte sich das künftig ändern. Die Einnahmen von bis zu 15,7 Millionen Euro (vor Emissionskosten) sollen nämlich in den Erwerb neuer Beteiligungen fließen.
Vorstandschef Christof Nesemeier stellt im Gespräch mit BÖRSE ONLINE eine große Akquisition in Aussicht. Der Kandidat stamme aus einer für MBB Industries neuen Branche. Darüber hinaus sollen die vorhandenen Unternehmen um weitere Einzelgesellschaften angereichert werden.
Der Börsenneuling strebt ein bis drei Übernahmen im Jahr an. Das Interesse gilt mittelständischen Industrieunternehmen mit zehn bis 50 Millionen Euro Umsatz, die in Umbruchsituationen stecken. Das können Finanz- und Ertragsprobleme, ungeklärte Nachfolgefragen oder Abspaltungen von Konzernen sein. MBB Industries geht grundsätzlich nur Mehrheitsbeteiligungen von mindestens 75 Prozent ein.
Nach etlichen Jahren der Weiterentwicklung werden die Firmen wieder veräußert und damit eventuelle Wertsteigerungen realisiert. In den vergangenen zehn Jahren hat MBB Industries zehn Gesellschaften ge- und sieben verkauft. Die Verzinsung der Investments wird mit durchschnittlich mehr als 50 Prozent (!) im Jahr angegeben. Das Ziel liegt bei mehr als 30 Prozent.
Positiv ist: Die Einnahmen fließen die Firmenkasse, nur die Mehrzuteilungsoption stammt von Altgesellschaftern. Die Preisspanne für bis zu 1,84 Millionen Aktien wurde auf 8,50 bis 9,80 Euro festgesetzt. Damit gibt es einen moderaten Abschlag im Vergleich zum dem von Konsortialführer WestLB auf 9,20 bis 11,30 Euro veranschlagten fairen Wert. 27,88 Prozent des Kapital liegen künftig beim Streubesitz. Der Handel im Freiverkehrs-Segment Open Market beginnt am 9. Mai. Die Altgesellschafter unterliegen eine Sperrfrist von zwölf Monaten.
Bei der Philosophie sieht Nesemeier Ähnlichkeiten mit Indus oder Gesco, die allerdings in der Regel dauerhaft an ihren Firmen festhalten. Die schnelle Sanierung à la Arques oder Bavaria steht nicht im Fokus. Die derzeitigen Beteiligungen haben im vergangenen Jahr mit 1000 Beschäftigten 36,9 Millionen Euro umgesetzt und 3,8 Millionen Euro Gewinn vor Zinsen und Steuern erwirtschaftet. „In das Ergebnis sind keine Buchgewinne aus Veräußerungen eingeflossen“, versichert Vorstandsmitglied Gert-Maria Freimuth. Die WestLB erwartet, dass das Portfolio binnen fünf Jahren auf 250 Millionen Euro Umsatz anschwellen könnte.
Mit Abstand wichtigste Beteiligung ist der Sperrholzhersteller Delignit mit 25,8 Millionen Euro Umsatz im vergangenen Jahr. Außerdem gehören der Hersteller von Polyurethanplatten Obo und der Messerfurnierproduzent Cildro aus Rumänien dazu. Nach Einschätzung der WestLB stehen die drei Unternehmen in den kommenden Jahren vor einem organischen Wachstumssprung, der durch entsprechende Verträge unterlegt sei.
Daher soll das Ergebnis vor Zinsen und Steuern 2006 und 2007 um jeweils mehr als 50 Prozent emporschnellen und im kommenden Jahr über neun Millionen Euro hinausgehen. Die Ergebnistreiber: Bei Delignit läuft ein neuer Großauftrag an, bei Cildro kommen Kapazitätserweiterungen und Preiserhöhungen zum Tragen, bei Obo die strategische Partnerschaft mit einem US-Konzern. Außerdem wirken sich Größenvorteile und weitere Restrukturierungen aus.
Diese Prognose für die vorhandenen Beteiligungen erscheint zwar ziemlich ambitioniert. Andererseits wurden aber Ergebnisse aus neuen Engagements berücksichtigt. Insofern erscheint die Bewertung mit dem zehn- bis 11,5-fachen des für 2007 geschätzten Gewinns durchaus in Ordnung. Dabei wurde die Aktienzahl nach Kapitalerhöhung von 6,6 Millionen Stück zugrunde gelegt. Für 2006 plant MBB Industries keine Dividende. Danach sind laut Nesemeier Ausschüttungen an die Anteilseigner vorgesehen. Das Geschäftsmodell erscheint viel versprechend. Daher sollten Anleger die Aktie zeichnen.
Preisspanne: 8,50 bis 9,80 Euro
Erstnotiz: 9. Mai
Börsensegment: Entry Standard
Ist doch eine Zeichnung wert ?