Das Unternehmen wertet seine Beteiligungen lediglich auf, abgesehen von Exoget, an der man eine Mehrheitsbeteiligung hält. Deren Umsätze (von Exozet) führen dann auch zu Umsätzen und anteiligen Gewinnen bei GSG. Das waren aber zuletzt nur 0,3 Mio, könnten im Gesamtjahr auch 0,6 Mio werden. Der Rest der Gewinne kommt aus Aufwertungen der Minderheitsbeteiligungen, wobei kein Mensch weiß wie hoch im Detail die Bewertungen überhaupt sind.
Es gibt Quellen wonach GSG beispielsweise an Soundcloud mit 0,2% beteiligt ist. Andere Quellen sprechen nach der letzten Finanzierungsrunde von 700 Mio € Wert von Soundcloud. Das heißt, der Anteil von GSG liegt bei 1,4 Mio €. Laut GSG selbst (aus einer der letzten Veröffentichungen) ist Soundcloud die größte Beteilgung im Portfolio.
Der Anteil an Delivery Hero liegt meines Wissens bei nicht mal 1 Mio €, wobei ich da leider die Quelle nicht mehr finde. Auch an ayondo ist man beteiligt, aber wohl auch nur im Promillebereich. Dazu kommt als bekannter Markenname noch Mr.Spex. Alle anderen Beteiligungen sind weniger oder gar nicht bekannt.
Letztlich ist die Frage ob GSG die Aufwertungen der Minderheitsbeteiligungen korrekt vornimmt und ob die derzeit knapp 30 Mio Börsenwert das sinnvoll darstellen. GSG behauptet, der Börsenwert liegt unter NAV (NetAssetValue). Ob das so richtig ist, lässt sich aber leider nicht ernsthaft nachprüfen. Deshalb werden solche Gesellschaften oft kritisch und mit Bewertungsabschlag versehen, auf das was sie selbst als NAV angeben. Eine Analyse des fairen Wertes ist sehr schwer bis unmöglich. Man könnte die Mehrheitsbeteiligung an Exozet vielleicht mit 8-9 Mio Wert taxieren, wenn man von 50-60% Beteiligungsanteil und einem 15fachen Gewinn ausgeht. Soundcloud, Delivery Hero, Ayondo und Mr.Spex zusammen auf 4-5 Mio taxen, liegt man 12-14 Mio €. Dazu kommen noch 19 kleinere Kernbeteiligungen in growth phase, und nochmal 20 Beteiligungen, die gerade erst im startup Bereich sind und kaum der Rede wert sein dürften. Was macht man jetzt aus solchen Infos? Mir erscheint das ganze insofern ziemlich vom CEO gepusht zu sein, weil man in Interviews nur belangloses Zeug erzählt ohne mal zum Wesentlichen für die Aktionäre zu kommen, also die Höhe der einzelnen Beteiligungen und wie sich die einzelnen Aufwertungen konkret ergeben haben. Man sagt immer nur, es hätte eine neue Finanzierungsrunde bei der jeweiligen Beteiligung gegeben, die den Aufwertungsaufschlag ergeben hätte. Das glaub ich sogar, aber es sagt halt ohne konkrete Zahlen nichts darüber aus ob GSG an der Börse überbewertet oder unterbewertet ist. GSG könnte nur 15 Mio € oder auch 50 Mio wert sein. Wer weiß das schon?
Zuletzt meinte man zwar, man wolle beim jetzigen Kurs keine KE machen, weil der Preis zu gering wäre, aber durch die Blume sagt man damit ja auch, dass man durchaus bei etwas höheren Kursen wieder darüber nachdenkt. Und den Eindruck hab ich hier sowieso. Man bedient sich wiederholt bei Privatanlegern über die Börse, um das eigene Geschäft zu finanzieren. Die Verwässerung ist nach nicht mal einem Jahr Börsennotiz schon enorm. Geht der Kurs auf 3,x € hoch, würde man vermutlich die nächste KE durchziehen.