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... nur mit Durchhalteparolen das Boot über Wasser hält oder ob er Wort hält und das liefert, was er bei der Verkündung der Q2-Zahlen versprochen hat. Er wirkte in den Interviews stets integer genug und hat in seinem ersten Quartal als CEO deutlich besser als erwartete Zahlen geliefert, die sogar über den positivsten Szenarien der damaligen Konsensschätzungen lagen. Schon jetzt (nach nur einem weiteren Quartal) abzufallen käme einem Offenbarungseid gleich. Das kann und wird er sich nicht erlauben können, ganz gleich wie schwierig und herausfordernd das Umfeld in Q3 auch gewesen sein mag. Es gehört auch zu seinen Aufgaben, solche Prognosen in seinen Äußerungen zu berücksichtigen und er täte gut daran, den ohnehin gebeutelten Aktionären auch ein entsprechendes Ergebnis zu liefern. Ansonsten sollten sich er, von Moltke und natürlich auch der Sonnenkönig (Dr. Achleinter) möglicherweise ein Betätigungsfeld suchen, in dem man keine Erwartungen an die Ergebnisse ihrer Arbeit hat und wo man so schnell keinen Schaden anrichten kann, nur weil man nicht richtig durchgreifen kann, wo sonst Durchgriffe notwendig wären.
Wie schon mehrfach erwähnt, halte ich Herrn Sewing für integer genug, um uns morgen nicht im Regen stehen zu lassen. Die Rollen von Herrn Dr. Achleitner und auch eines Herrn von Moltke sollte man jedoch noch einmal überdenken: Die Aura dieser beiden Herren trägt nicht unbedingt dazu bei, die Deutsche Bank aus dem Loch zu holen, in das insbesondere der Erstgenannte sie hineingeworfen hat. Dr. Achleitner ist der für die Deutsche Bank das, was Seehofer für die CSU (und indirekt auch für die Schwesterpartei CDU) ist, nämlich unbedingt eher heute als morgen aufs Altenteil zu verbannen, bevor der angerichtete Schaden noch größer wird!
... oder damals in Griechenland nicht schon irgendwelche Lösungen gäbe! Geld ist im Überfluss da und wenn es keins mehr gibt, dann druckt man es eben. Die Währungsunion war von Beginn an eine Todgeburt und jetzt muss man die zwangsläufigen Folgen eben mit Helikoptergeld bezahlen. Keine Ahnung, warum sich alle über solche Banalitäten so aufregen. Die italieneische Regierung sitzt am längeren Hebel, weil sie die EU erpressen kann, wie sie es für richtig hält. Keine Ahnung, warum die Griechen sich damals haben erweichen lassen, den vorgezeichneten Weg ins Elend zu gehen, statt den Grexit durchzubringen oder eine Parallelwährung einzuführen. Die Italiener werden sich daran (an den Folgen der Austeritätspolitik in Griechenland) ein Beispiel nehmen und ganz sicher nicht denselben Fehler begehen wie die linke Syriza-Partei. Der Weg aus dem Dilemma führt nur über ein geeintes Europa mit einer zentralen Fiskal- und Steuerpolitik (lach) sowie der Abschaffung des Bargeldes oder eben über ein System mit lokalen Parallelwährungen, wenn man den Euro nicht aufgeben will.
Blöd nur, dass man nach so vielen Jahren (seit dem Höhepunkt der Griechenlandkrise) nicht schon längst mit diesen Parallelwährungen losgelegt hat. Für ein geeintes Europa sind wir doch alle noch längst nicht reif genug, auch wenn es (für das Bestehen im internationalen Wettbewerb) eigentlich unabdingbar wäre.
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