Wenn man sich die Vergangenheit ansieht läuft es immer so ähnlich. Zunächst will man das Offensichtliche nicht wahrhaben. Die Tech-Blase im Jahr 2000 baute sich mit horrenden Bewertungen bereits 1999 auf, wurde aber negiert. Die Gier fraß das Gehirn. Man hätte etwas verpassen können. Dann platzte die Blase im Jahr 2000 mit 12 Monaten Verspätung. Das Problem, das Fondsmanager heute haben, dass sie fast täglich gemessen werden. Relative Underperformance wird selbst für kurze Zeiten kaum noch akzeptiert. Also agieren nur wenige gegen den Konsensus. Sie bauen keine Kasse auf. Der Kunde will Aktien, also bekommt er 100% Aktien. Im Prinzip gibt der professionelle Fondsmanager die Verantwortung an den Laien ab.
In der letzten Finanzkrise war es ähnlich. Anzeichen, dass es ein Problem gibt, gab es schon früh im Jahr 2007. Implodiert ist der Markt dann erst 2008.
So ähnlich ist es heute. Wir sehen die Handelskriege. Wir sehen die Sanktionsmaßnahmen gegen Russland, den Iran, Venezuela, Kuba e.t.c. Wir wissen, dass die Einschränkung des Handels das Wachstum abschwächt, aber noch gute Ergebnisse der Unternehmen trüben den Blick. Auch die höheren Zinsen in den USA und jetzt auch in Italien halten wir für unwesentlich. Wahrscheinlich braucht der Markt auch diesmal den Beweis, dass etwas nicht stimmt. Aber dann geht´s rasent schnell. Alle durchs Nadelöhr. Ich bin da lieber vorher nicht mehr dabei, aber wer die kurzfristigen Trades kann... Jedem sein Stil, den er kann.