Nein, ich erwarte hier keine großartigen Pusher Interviews oder ähnliches.
Aber Watzke hat sich VOR der Kapitalerhöhung sehr, sehr anders verhalten, das ist nun mal Fakt. Jetzt knallt der Kurs deutlich runter und der Bedarf durch irgendwelche Aussagen den Kurs zu stützen ist bei Null. Das hat schon was fadenscheiniges.
Na klar, verstehen dann viele Anleger die Ankündigung einer weiteren Kapitalerhöhung falsch, das läßt sich gar nicht vermeiden! Wenn in so einer angespannten Lage so eine Meldung per dpa rausgehauen wird, kann ich durchaus mehr Fingerspitzengefühl erwarten.
Es handelt sich bei der angekündigten Kapitalerhöhung um einen Vorratsbeschluss, der bis 2019 gültig ist. Ein völlig normaler Vorgang. 2010 gab es diesbezüglich den letzten genehmigten Vorratsbeschluss, da stand die BVB Aktie bei einem Euro. Vier Jahre später hat man dann diese Kapitalerhöhung durchgeführt, zu deutlich mehr als viermal so hohen Aktienkursen, wie bei der ursprünglichen Genehmigung.
Läuft das diesmal genauso ab, hätte wir also in 2018 eine Kapitalerhöhung zu 18 Euro.
Nein, im Ernst.
Man kann subtil kommunizieren, daß bis auf weiteres keine Kapitalerhöhung geplant ist, da man genug Geld zur Verfügung hat und es sich lediglich um einen Vorratsbeschluss handelt, der bis 2019 gültig ist. Das sind NICHT zu viele Worte. Watzke gibt manchmal UNGLAUBLICH viele Interviews wo ich denke, es könnte manchmal auch ein bißchen weniger sein.
Beim DAB-Investmentkongress gab er das letzte Interview, das war vor 14 Tagen. Ich finde es wirklich mehr als enttäuschend.
Ist Erfolg planbar? wird er gefragt.
Soll ich mal antworten????
Hier bitte:
Es ist jedes Mal ein Versuch. Der Versuch Erfolg zu planen wird bei jedem Fussballverein über das Geld bestimmt. Erfolg haben vorrangig die, die eine glänzende Kapitalsituation besitzen. Real Madrid, Barcelona, Bayern München sind Vereine, die sich 10 Mio Jahresgage für ihre besten Spieler leisten können, folglich müssen sie ihre besten Leistungsträger nicht abgeben.
Die finanzielle Situation bei Borussia Dortmund ist zwar nach wie um einiges entfernt von Bayern München Verhältnissen, aber Dortmund hat sich hier stark verbessert, das wird uns am langen Ende sicher helfen. Die letzte erfolgreiche Kapitalerhöhung hat uns immerhin 140 Millionen in die Kasse gespült, vor ein paar Jahren wäre da nicht dran zu denken gewesen.
Dann die nächste Frage:
Borussia Dortmund ist börsennotiert, würden sie es noch mal machen?
So würde ich antworten:
Da wir gerade 140 Mio über die Börse bekommen haben, würde ich mich zum jetzigen Zeitpunkt natürlich nicht beschweren. Die Kapitalerhöhungen davor haben das Unternehmen vor der Insolvenz bewahrt. Die 61 Mio Aktien vor der letzten Kapitalerhöhung kamen zu einem durchschnittlichen Ausgabepreis von 4,98 an die Börse, wir haben also DEUTLICH mehr als 500 Millionen eingenommen, DEUTLICH mehr als jeder andere Bundesliga Verein, auch Bayern München aht keine 500 Mio bekommen.
Natürlich ist das mit viel Arbeit verbunden, aber wenn man so viel einimmt, gibt man auch gerne zurück.
Die Entscheidung haben letztlich nicht wir gefällt, sondern unsere Vorgänger. Wir können mit der derzeitigen Situation gut leben, sagen wir es mal so. Denn mittlerweile stehen wir rein finanziell so gut da wie noch nie, die Börsennotierung hat uns da kaum geschadet, im Gegenteil. Mehr Transparenz, mehr Kontrolle, mehr Öffentlichkeit, das alles ist viel Arbeit und sieht erst mal wie ein großer Nachteil gegenüber unserer Konkurrenz aus. Aber ich denke mal, daß es uns nur anspornt, diesen einmal eingeschlagenen Weg weiterzugehen.
Und was hat Herr Watzke tatsächlich geantwortet?? Oh je, ich finde es einfach weder gut noch irgendwie sachdienlich. Auch nicht souverän, es ist für mich ein wenig zielführendes Gestammel, das war immerhin der DAB-Investmentkongress:
www.finanznachrichten.de/...lg-ist-nur-bedingt-planbar-298.htm