Zweitgrößte Bank Zyperns sucht verzweifelt einen Retter

Samstag, 28.04.2018 15:00 von

Die Finanzkrise auf Zypern schien schon lange abgehakt, die Zukunft positiv. Aber jetzt ruft das zweitgrößte Geldinstitut der Insel um Hilfe.

Es klang beruhigend, was Moody’s Investor Service Mitte März über den Finanzsektor der Inselrepublik Zypern schrieb: Das starke Wirtschaftswachstum, der Boom im Tourismus, das Comeback des Immobilienmarktes und eine robuste Binnennachfrage – beste Voraussetzungen für die Geldhäuser. „Wir halten an unserem positiven Ausblick für das zyprische Bankensystem fest“, bekräftigte Moody’s-Analystin Melina Skouridou Mitte März.

Aber zur gleichen Zeit verbrachte Nicholas Hadjiyiannis, der CEO der Cyprus Cooperative Bank Ltd. (Cyprus Coop), schlaflose Nächte. Seit Ende 2017 hatten verängstigte Kunden bereits Einlagen von 1,9 Milliarden Euro von ihren Konten abgezogen. Allein im März flossen 700 Millionen ab. „Diese Tage waren ein einziger Albtraum“, erinnert sich der Banker. Nur eine Anfang April verabreichte staatliche Spritze von 2,5 Milliarden Euro konnte die Liquidität der Bank sichern.

Aber gerettet ist Cyprus Coop damit noch nicht. Das Institut droht unter der Last seiner Problemkredite zusammenzubrechen. Die Summe der notleidenden und ausfallgefährdeten Darlehen beläuft sich auf 6,2 Milliarden Euro.

Das entspricht rund 60 Prozent aller ausgereichten Kredite der Bank oder einem Drittel des Bruttoinlandsprodukts (BIP) der Insel. Jetzt sucht die Cyprus Coop einen Investor, der entweder über eine Kapitalerhöhung das gesamte Institut übernimmt oder die rentablen Teile der Bank kauft.

Damit rückt eine Krise wieder in den Fokus, die bereits abgehakt schien. Dem aufgeblähten Bankensystem war es geschuldet, dass Zypern 2012 in der Strudel der Griechenland-Turbulenzen geriet. Auf dem Höhepunkt des Bankenbooms erreichte die Bilanzsumme der zyprischen Institute das Neunfache des BIP.

Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.

Weitere Themen