Zank um Zyperns Erdgas

Mittwoch, 12.07.2017 16:38 von

Nach dem Schiffbruch bei den Zypern-Verhandlungen eskaliert der Streit um die Erdgasvorkommen vor der Insel. Die Türkei macht Zypern die Bodenschätze streitig und schickt Kriegsschiffe. Riskiert Erdogan den offenen Konflikt?

Am Mittwochfrüh gegen 1.30 Uhr Ortszeit war die „West Capella“ am Ziel. Das unter der Flagge Panamas fahrende Bohrschiff ging 150 Kilometer vor der südzyprischen Hafenstadt Limassol in Position. Hier, im so genannten „Block 11“, einem Seegebiet von knapp 3.000 Quadratkilometern Fläche, soll das Schiff im Auftrag des französischen Energiekonzerns Total unter dem Meeresboden nach Erdgas suchen.

Doch die Mission ist umstritten. Während die Mannschaft der „West Capella“ am Mittwoch mit den Vorbereitungen für die Bohrung begann, kreuzten etwas weiter nordwestlich türkische Kriegsschiffe und Kampfflugzeuge auf. Zwei Tage lang will die Türkei hier, vor der Südwestküste Zyperns, Manöver durchführen. Derweil sind weiter südlich der „West Capella“ griechische, französische und israelische Kriegsschiffe sowie der US-Flugzeugträger „George H.W. Bush“ mit seinen Begleitschiffen aufgefahren.

Bahnt sich im östlichen Mittelmeer eine neue Krise an? Am vergangenen Freitag waren die mehr als zwei Jahre zuvor aufgenommenen Verhandlungen über eine Wiedervereinigung des geteilten Zypern bei einem Gipfeltreffen im schweizerischen Crans-Montana gescheitert. Nun rückt der seit langem schwelende Streit um die Erdgasvorkommen vor den Küsten der Insel wieder in den Fokus. Vor der Süd- und der Ostküste Zyperns werden große Gasvorkommen vermutet. Sie könnten nicht nur Zypern mit Energie versorgen, sondern auch Westeuropa unabhängiger von Gasimporten aus Russland machen.

Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.

Weitere Themen