Wo Kunden noch in die Bankfilialen drängen

Dienstag, 23.08.2016 19:20 von

Während in Deutschland sowohl Großbanken als auch Sparkassen und Genossenschaftsbanken ihre Filialen schließen, werden US-Banken ihre Filialkunden nicht los. Ein Kreditinstitut musste sogar neue Mitarbeiter einstellen.

Verkehrte Welt: In Europa schließen immer mehr Großbanken Filialen, weil kaum noch Kunden vorbeischauen und der Spardruck im Niedrigzinsumfeld ohnehin groß ist. Nicht wenige Analysten meinen, das Umdenken - etwa bei der Deutschen Bank - hätte viel früher einsetzen müssen. Aber gerade in den USA, wo die Geldhäuser als besonders kostenbewusst und radikal gelten und schnell mal Tausende Mitarbeiter vor die Tür setzen, ist das große Filialsterben kein Thema.

Die Institute würden hier zwar gerne den Rotstift ansetzen, kommen jedoch an ihre Grenzen. Denn die heimischen Kunden nutzen das Online-Banking überraschend zögerlich. Sie schätzen es, persönlich beraten zu werden - am liebsten in der Niederlassung an der nächsten Straßenecke bei einem Becher Kaffee. Lange Wege nimmt niemand in Kauf, schon gar nicht in den Großstädten. Dann geht man lieber zur Konkurrenz.

„Unsere Kunden wollen uns nach wie vor sehen“, sagt Jonathan Velline, der bei der Großbank Wells Fargo für die Filialstrategie zuständig ist. An den Besucherzahlen habe sich in den vergangenen Jahren kaum etwas geändert. Das dürfte maßgeblich daran liegen, dass automatische Überweisungen und Daueraufträge in den USA nicht annähernd so verbreitet sind wie in Europa. Stattdessen werden viele Rechnungen noch mit Schecks beglichen, die eben in die Bank gebracht werden müssen.

Der Chefvolkswirt des Einlagensicherungsfonds FDIC, Richard Brown, hält die These, dass Filialen wegen der fortschreitenden Digitalisierung vom Aussterben bedroht sind, deshalb auch für „absolut übertrieben“. Die größte US-Bank JP Morgan Chase musste unlängst sogar wieder mehr Leute an den Bankschaltern einstellen, weil sich die Kunden über zu lange Wartezeiten beschwert hatten.

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