"Wir berauben uns des Menschseins!"

Samstag, 28.02.2015 08:20 von

Der Autor Tim Leberecht verrät, warum Romantiker auch im Job erfolgreich sind und wann Algorithmen uns gefährlich werden.

WirtschaftsWoche Online: Herr Leberecht, seitenweise Excel-Tabellen bearbeiten und stundenlang in stickigen Besprechungsräumen konferieren: Das ist der Alltag vieler Arbeitnehmer. Was hat das mit Romantik zu tun?Herr Tim Leberecht: Erst mal nichts. Denn zu oft reduzieren wir uns auf unsere Rolle als Homo oeconomicus. Wir versuchen Entscheidungen rein rational zu treffen, arbeiten den Aktenberg möglichst effizient ab und sind nur am Profit orientiert. Aber es ist Zeit, dieses Bild des coolen, abgebrühten, pragmatischen Managers infrage zu stellen. Der Homo oeconomicus ist schließlich nur eine Facette des Menschen, und darauf sollten wir uns nicht reduzieren lassen.

Und der Business-Romantiker ist der Gegenentwurf zum Homo oeconomicus?Genau. Aber um es deutlich zu sagen: Business-Romantiker sind keine Gutmenschen. Ihnen geht es darum, alle Facetten des Menschseins in ihrer Arbeit auszuleben. Denn wir verbringen bis zu 70 Prozent unserer Zeit mit dem Job. Wie schon die romantische Bewegung im 18. Jahrhundert wenden sich auch die modernen Romantiker gegen die Vernunft, ziehen die Individualität und die subjektive Wahrheit der Objektivität vor. Business-Romantiker sehnen sich nach dem Abenteuer Arbeit und intensiven Erlebnissen. Langeweile ist ihr Feind, und hinter Langeweile verbirgt sich oft eine Fixierung auf das Berechenbare.

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