Wie eine privatisierte Regierung

Samstag, 12.08.2017 17:19 von

Ein indischer Industriellenclan kontrolliert Afrikas größte Volkswirtschaft. Die Spuren der Korruption führen auch zu deutschen Firmen.

Selbst Google ist gelegentlich für einen Scherz zu haben. Auf dem Satellitenbild der Suchmaschine markiert ein Etikett das riesige Anwesen zwischen dem Johannesburger Saxonwold Drive und dem Erlswold Way als „Saxonwold Shebeen“, wobei „Shebeen“ für Südafrikas spelunkenartige Vorstadtkneipen steht. Die Bar, so heißt es weiter bei der Suchmaschine, sei rund um die Uhr geöffnet. Vor Ort lacht einer der drei Männer, die am Tor zum Saxonwold Drive Nr. 5 Wache schieben, auf die Frage laut auf, wo das Lokal denn nun zu finden sei: „Suchen Sie mal schön“, antwortet der Wachmann. Sein Lachen lässt keinen Zweifel daran, wie absurd dieses Vorhaben ist: „Shebeens“ gibt es in Johannesburg zwar zuhauf, aber garantiert nicht im Villenviertel Saxonwold.

In Wahrheit verbirgt sich hinter dem von den drei Wachmännern abgeschirmten Tor kein schäbiges Trinkloch, sondern das Anwesen einer indischen Einwandererfamilie: das Zuhause der Guptas, deren Name in Südafrika derzeit in aller Munde ist. Und dass der Kartendienst der Suchmaschine dort eigentlich eine Bar verortet, passt denen ganz gut ins Konzept. So lässt sich besser verschleiern, was all jene Manager, Unternehmer, Chefs von Staatskonzernen und Regierungsmitglieder bis hin zu Staatspräsident Jacob Zuma im Schilde führen, wenn ihre Kalender einen Besuch am Saxonwold Drive No. 5 vermerken. Denn das tun sie ebenso regelmäßig wie fragwürdig.

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