Wie Clinton und Trump den Kampf ums Netz austragen

Mittwoch, 26.10.2016 15:40 von

Big Data, Skandalvideos, Twitter-Bots und Wikileaks: Nie war die digitale Kommunikation so wahlentscheidend wie in diesem Jahr. Trump vertraut seinem instinktiven Mediengespür, Hillary Clinton einem Heer von Spezialisten.

Hillary Clinton hat in diesem Wahlkampf viel Disziplin und wenig Charme gezeigt. Dabei kann sie durchaus lustig sein, wie sie im Juni bei einem Schlagabtausch mit ihrem Rivalen Donald Trump bewies. Der hatte sie auf gewohnt plumpe Art angefahren. Präsident Barack Obama habe sich politisch hinter „crooked Hillary“ gestellt, ließ der Kandidat der Republikaner auf seinem Lieblingsmedium Twitter wissen, also die „betrügerische“, „unehrliche“ Hillary Clinton. Die Demokratin feuerte zurück. „Delete your account“, schrieb sie trocken, „lösche deinen Account”. Damit bewies sie tiefe Kenntnis über die Gepflogenheiten im Web. Der Satz ist ein geflügeltes Wort aus der Netzkultur, ein sogenanntes Internet-Meme. Er wurde von Twitter-Nutzern weit über eine halbe Million Mal weiterverbreitet. Sieg für Clinton.

Demokraten und Republikaner haben erkannt, dass sie die Sprache des Netzes sprechen müssen. Seit dem Wahlkampf Obamas, der sich 2008 und 2012 die Macht mit einer ausgeklügelten Digitalstrategie erstritt, nutzen Politikstrategen das Netz als politisches Werkzeug, vor allem Twitter, Facebook oder Snapchat.

„Soziale Medien sind im Wahlkampf sehr wichtig, die Zahl der Menschen, die hier unterwegs sind, wächst jedes Jahr“, sagt Chase Campbell von der Agentur Harris Media, die schon viele Kampagnen für die Republikaner organisiert hat. „Politiker haben verstanden, dass sie online so gut wie nirgendwo sonst ihre Zielgruppe erreichen und gezielt ansprechen können.“ Je nach Plattform können sie ein anderes Publikum erreichen. „Facebook und Google haben die größte Reichweite“, so Campbell. Twitter erreiche eher eine kleine Gruppe ausgewählter Medien und Sponsoren, Snapchat vor allem Jungwähler.

Verlagerung ins Internet

Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.

Weitere Themen