Werkvertrags-Arbeiter proben den Aufstand

Montag, 24.07.2017 15:10 von

Neben dem Abgasskandal und dem Kartellverdacht droht Daimler eine weitere teure Baustelle: Dutzende von Werkvertragskräften wollen sich in die Stammbelegschaften einklagen. Am Dienstag starten fünf Verfahren vor Gericht.

Der Stuttgarter Arbeitsrechtler Stefan Nägele ist ein guter Bekannter für die Juristen von der Rechtsabteilung des Daimler-Konzerns. Für rund 50 ehemalige Daimler-Werkvertragskräfte und scheinselbständige Testfahrer hat Nägele in den vergangenen Jahren Arbeitsverträge und Lohn-Nachzahlungen in teilweise sechsstelliger Höhe erstritten.

Jahrelange strafrechtliche Ermittlungen durch die Staatsanwaltschaft Stuttgart endeten im Februar 2016 damit, dass Daimler und sein Dienstleister MB Tech „zur Abschöpfung des geschätzten wirtschaftlichen Schadens" 9,5 Millionen Euro an die Staatskasse zahlten. Ebenso hoch waren die Nachzahlungen an die Rentenversicherung.

Pfusch bei den Arbeitsverhältnissen

Wenn Nägele und der ebenfalls in Stuttgart tätige Arbeitsrechtler Walter Törmer richtig liegen, gibt es bei Daimler nach wie vor Pfusch an den Arbeitsverhältnissen. Die beiden Anwälte vertreten mehr als 30 Mitarbeiter des Dienstleisters ISS Automotive Services, der zur ISS-Group mit weltweit 500.000 Mitarbeitern gehört. Die Kläger wollen Teil der Daimler-Stammbelegschaft werden, der sie bis 2007 regulär angehörten.

Damals hatte Daimler eine 1996 ausgelagerte Gebäudeservice-Tochter an ISS verkauft. Die vorher konzerninternen Aufträge wurden nun an ISS fremd vergeben. Nach Auffassung von Nägele und Törmer waren die Hausmeister im neuen ISS-Dress aber weiterhin eng in die Daimler-internen Arbeits- und Weisungsstrukturen integriert – und blieben dadurch faktisch und rechtlich Mitarbeiter von Daimler. Das sollen ihnen nun das Arbeitsgericht und das Landesarbeitsgericht in Stuttgart bestätigen.

Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.

Weitere Themen